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Raine der Wagemutige

Titel: Raine der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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Wahl zu treffen pflegt.“
    Sie blieb ein paar Fuß vor Raine stehen. Ihr Duft stieg ihm in die Nase, weckte unerwartet seine Sinne - der Duft einer Frau. Ohne Vorwarnung überfielen ihn sinnliche Bilder aus seiner fast vergessenen Vergangenheit, überfluteten seinen Verstand, füllten seine Gedanken.
    Moschus und Blumen, Sauberkeit und dunkle Versprechen. Reife Weiblichkeit und jungfräuliche Scheu zugleich. Sich windende Körper und süße Entspannung. Die plötzlichen lustvollen Erinnerungen überraschten ihn mit ihrer Stärke.
    Er schloss die Augen, atmete tief durch den Mund ein, schmeckte sie so, wie er sie roch. Er war seit Jahren nicht mehr mit einer Frau im selben Raum gewesen, hatte sich während seiner kurzen Zeit in Freiheit in Scheunen und Höhlen verborgen. Doch konnte das allein für das Ziehen in seinen Lenden verantwortlich sein?
    Diese Frau war eine Dime, ein liederliches Frauenzimmer, ihr Name stand für Verderbtheit, und wenn er auch in seiner Jugend hinter allem, was Röcke anhatte, her gewesen war, so hatte er doch nie Perversion der langen Liste seiner Laster hinzugefügt.
    Und trotzdem vermochte allein ihr Geruch ihn zu erregen.
    „Fasst ihn ruhig an“, drängte Armand.
    Zögerte sie, bevor sie die Hand ausstreckte? Bemerkte sie, dass sein Körper sich unwillkürlich ihrer Hand erwartungsvoll entgegenreckte? Ihre behandschuhten Finger strichen über seine nackte Haut. Alles andere um ihn her versank.
    Ihm stockte der Atem. Er wich zurück. Nicht, weil er ihre Berührung verabscheute. Ganz im Gegenteil. Weil er sie wollte. Ihre Fingerspitzen glitten über seine Brust zu
    seinem Bauch, wo ihm die Hosen tief auf den Hüften hingen. Er erbebte, zwang ihre Hand mit seinem Willen, weiter nach unten zu gleiten, wartete schmerzhaft erregt auf die intime Berührung, und es war ihm gleichgültig, wer zusah.
    Sie ließ ihren Blick an ihm hinabgleiten, bis er an dem sichtbaren Beweis seiner Erregung angekommen war. Jäh riss sie ihre Hand zurück wie eine verschreckte Jungfrau.
    „Madame steht der Sinn nach einer Herausforderung?“ fragte Armand. „Hier haben wir genau das Richtige dafür. Arrogant. Jung. Gesund.“
    „Ich glaube nicht. .
    „Vergebt mir, Madame.“ Der Diener, der sich im Schatten gehalten hatte, trat vor.
    „Ja, Jacques?“
    „Ich denke, dieser hier würde Euren Zwecken entsprechen.“
    Raine unterzog den hünenhaften Jacques einer genaueren Musterung. Seit wann hatte ein Diener seiner Herrin bei der Auswahl des Kandidaten für ihre fleischlichen Genüsse einen Rat zu geben? Sie erteilte diesem Jacques auch keinen Rüffel, sondern zögerte nur, bevor sie auf den englischen Jungen deutete.
    „Vielleicht ihn“, sagte sie, und in Raines Ohren klangen die Worte beinahe wie eine Frage. „Er ist. . .“
    „Sehr jung“, beendete Jacques den Satz für sie, und sein Ton enthielt. . . eine Mahnung.
    Raine stand kurz davor, mit den Zähnen zu knirschen. Sie musste einfach ihn wählen. Sie musste.
    „Ich werde sein, was immer Madame wünscht.“ Er brachte die Worte über seine steifen Lippen, selbst überrascht, wie leicht sie ihm fielen, wie einfach er die letzten Fetzen seines Stolzes abzuschütteln vermochte. „Ich werde tun, was immer Madame von mir verlangt.“
    Gebannt hielt er den Atem an.
    „In Ordnung“, sagte sie schließlich an Armand gewandt, „ich nehme ihn.“
    Jacques nickte billigend.
    „Sehr schön“, erwiderte Armand. „Ich werde die Wachen mit Euch schicken.“
    „Nicht nötig“, meldete sich Jacques zu Wort. Er reichte dem Gefängnisaufseher eine schwer aussehende Samt-börse. Raine dankte im Stillen für die Selbstsicherheit des Mannes.
    „Aber, Monsieur, es ist nur . . .“, wandte Armand ein. „Ich kenne diesen Mann gut.“
    Madame winkte ab. „Hat es je zuvor ein Problem gegeben?“ erkundigte sie sich kühl. „Ich wünsche bei meinen Vergnügungen keine Zuschauer. Ich verlange nach Ungestörtheit. . . möchte mit ihm allein sein.“
    „Das verstehe ich, aber Madame, Ihr müsst bedenken, dass wenn es diesem Mann gelingen sollte, zu entkommen . . .“
    „Wagt Ihr es etwa, mich zu bedrängen?“
    „Non, Madame!“ beeilte sich Armand zu versichern, während er den mächtigen Schlüsselbund von seinem Gürtel nahm und das Schloss öffnete, das Raine an die Wand fesselte. „Dennoch fürchte ich diesen Gefangenen hier.“ Er zog eine Kette zwischen den eisernen Manschetten um Raines Handgelenke hindurch. „Ich habe die Lösung: Die Wachen werden

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