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Rajin (Drachenfluch Erstes Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Rajin (Drachenfluch Erstes Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Titel: Rajin (Drachenfluch Erstes Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Abneigung gegen dich haben könnte, da es doch auf alle anderen Besucher eher desinteressiert und träge reagierte.“
    „Und was ist der Grund dafür?“
    „Ich weiß es nicht. Vielleicht hängt es mit deiner inneren Kraft zusammen, Rajin. Die gleiche Kraft ist auch in Höhlenfaultieren sehr ausgeprägt, wie du sicher gespürt hast.“
    „Ähnlich wie bei Drachen?“, fragte Rajin.
    Liisho nickte. „So ist es. Möglicherweise fürchtete das Faultier, dass du ihm die Herrschaft über seine Sklaven-Käfer hättest streitig machen können. Allerdings hatte ich selbst nie solche Schwierigkeiten, wenn ich hier war – was aber vielleicht damit zusammenhängen könnte, dass ich meine innere Kraft etwas besser zu verbergen weiß. Aber das wirst du hoffentlich auch noch lernen, Rajin.“ Er wandte sich noch einmal Bratlor zu. „Es ist wahr, was ich über den da und die veränderte Zukunft sagte. Ich weiß, dass ihr Seemannen daran glaubt, dass ein betrunkener Schicksalsgott die Webfehler der Schicksalsteppiche übersieht. Nur fürchte ich, dass die Wahrheit gelinde gesagt etwas komplizierter ist.“ Er schaute Bratlor mit festem Blick an. „Und darüber hinaus weiß ich nicht, ob ich dir trauen kann.“ Er atmete tief durch, und eine Wolke gefrierenden Atems entstand vor seinem Mund.
    „Ich würde nie etwas tun, was Bjonn – oder Rajin – schadet!“, entgegnete Bratlor.
    „Vielleicht nicht wissentlich“, sagte Liisho und richtete den Blick dorthin, wo sich vor kurzem noch das kosmische Tor befunden hatte. „Wir müssen dorthin – und zwar möglichst schnell. Deine Feinde sind dir bereits auf der Spur, Rajin, und sie werden in Kürze hier auftauchen, um dich zu töten. Leider hat mein Drache die Passage durch das Tor nicht geschafft, sonst könnten wir mit ihm fortfliegen, was allerdings bei diesen Temperaturen alles andere als eine gemütliche Reise gewesen wäre.“
    „Ich finde, du solltest mir jetzt endlich ein paar Fragen beantworten!“, forderte Rajin. „Wer sind meine Feinde, und warum sind sie so sehr daran interessiert, mich zu töten, dass sie sogar Drachen aussenden, um mich aufzuspüren?“
    „Später!“, wehrte Liisho ab. „Später. Und schon gar nicht in Anwesenheit deines Begleiters!“
    „Ich habe keine Geheimnisse vor meinem besten Freund“, sagte Rajin.
    „Aber ich“, entgegnete Liisho barsch. „Bei der Macht des unsichtbaren Gottes, ich bin schon fast erfroren! Bevor der letzte Blutstropfen in mir zu Eis erstarrt, werde ich sehen, ob sich nicht irgendwo ein wärmerer Ort finden oder ein Feuer entfachen lässt.“
    Er wandte sich zum Gehen, aber Rajin fasste ihn an der Schulter. „Halt!“, sagte er. „Sag mir, was meine Mission ist, von der du seit so langer Zeit in meinen Träumen und Visionen zu mir gesprochen hast! Und weshalb wurde ich an die Küste Winterlands gebracht, wo mich Wulfgar Wulfgarssohn fand? Ich habe lange genug auf eine Antwort gewartet und habe das Recht, endlich die Wahrheit zu erfahren. Oder willst du mich wieder mit einem Bann belegen?“
    Liisho wirbelte herum, und eine unsichtbare Kraft versetzte Rajin einen kräftigen Stoß, sodass er zwei, drei Schritte zurücktaumelte. Gleichzeitig spürte er den Geist seines Gegenübers, der sich seinem Zorn wie eine Wand entgegenstellte und versuchte, ihn in ihren Griff zu bekommen.
    „Du ahnungsloser Narr!“, murmelte Liisho.
    „Bist du es nicht, der an meiner Ahnungslosigkeit die Schuld trägt?“, schrie Rajin ihn so heftig an, dass seine Lungen wegen der klirrenden Kälte schmerzten.
    „Ich tat es, um dich zu schützen, Rajin! Denn in der Vergangenheit wäre dieses Wissen für dich am gefährlichsten gewesen!“, entgegnete Liisho hart. „Darum habe ich dir die wesentlichen Dinge verschwiegen! Deshalb war es notwendig, dich mit einem Bann des Schweigens zu belegen!“
    „Aber jetzt will ich die Wahrheit erfahren!“, verlangte Rajin. „Und ich will selbst entscheiden, was dann geschieht. Andernfalls ist die Mission, die angeblich mein Schicksal ist, bereits beendet, noch bevor sie begonnen hat!“
    Das Gesicht des Weisen Liisho verzog sich und nahm einen gequälten Ausdruck an. „Gut, dann höre …“, sagte er schließlich. Er straffte seine Haltung, holte tief Atem und sah Rajin direkt ins Gesicht, bevor er ihm eröffnete: „Du bist der Sohn von Kojan, dem letzten rechtmäßigen Kaiser von Drakor!“
    Rajin riss die Augen weit auf und starrte Liisho an. „Ich – der Sohn des Kaisers von Drakor?“

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