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Rajin (Drachenfluch Erstes Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Rajin (Drachenfluch Erstes Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Titel: Rajin (Drachenfluch Erstes Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Geisterstimme de Weisen Liisho. „Speise es so lange, bis die Schriftzeichen wieder erscheinen. Es scheint durch die Tollpatschigkeit des Faultiers kein größerer Schaden entstanden zu sein. Zumindest sieht es bisher so aus …“
    Das Leuchten des Juwels wurde stärker. Nach einer Weile waren auch wieder die Kolonnen von größeren und teilweise winzigen Schriftzeichen zu erkennen.
    „Und nun konzentriere deine ganze Aufmerksamkeit auf die Zeichen! Wir müssen mit der Prozedur, die wir bereits begonnen hatten, leider noch einmal von vorn anfangen. Aber es ist noch nicht zu spät …“
    Wieder musste Rajin die Zeichen in der Reihenfolge berühren, wie der Weise Liisho es ihm vor seinem inneren Auge zeigte.
    Siebzehn Zeichen waren es im Ganzen.
    „Und nun lege es so auf den Boden ab, dass der Strahl des Meermondes das Juwel trifft!“, lautete die anschließende Anweisung Liishos.
    Rajin gehorchte. Bratlor hingegen stand mit Köcher und Bogen auf dem Rücken da und hatte sich bereits in Richtung Ausgang gewandt. Aber irgendetwas hielt ihn davon zurück, die Höhle des Orakels allein zu verlassen. Vermutlich war es die Neugier.
    Rajin hob das Juwel vom Boden auf. Trotz seiner Größe war es überraschend leicht, und wenn er nicht gleichzeitig die Oberfläche unter seinen Händen gespürt hätte, so hätte Rajin kaum glauben mögen, dass es sich wirklich um einen Stein handelte. Gleichgültig, ob nun edel oder gewöhnlich, so hätte er ein viel größeres Gewicht haben müssen. Rajin legte das immer stärker leuchtende Juwel in die Armbeuge des toten Höhlenfaultiers, sodass der einfallende Lichtkegel des blauen Meermondlichts es vollkommen erfasste.
    Es wurde schnell so heiß, dass man es nicht mehr anfassen konnte. Aus dem Fell des Faultiers kräuselte Rauch, dort wo der Kristall in seiner Armbeuge lag.
    Rajin wich zurück. Im nächsten Moment schoss ein Strahl aus dem Juwel, der sich sowohl aus blauem wie auch aus grellweißem Licht zusammensetzte und etwa so dick wie ein menschlicher Arm war.
    Der Strahl traf auf eine Stelle in der Wand, der Rajin bisher keine Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Dort war das schwache Relief eines Ovals zu sehen. Der Strahl schien in die Felswand einzudringen und dort zu verschwinden.
    Ein Funken zuckte aus diesem Strahl, zweigte von ihm ab wie ein kleiner Ast vom großen Stamm und sprang auf den Kadaver des Faultiers über. Wie ein Blitz zuckte diese blauweiße Lichterscheinung über dessen Körper, und der Geruch von verschmortem Fleisch breitete sich aus. Innerhalb weniger Augenblicke war von dem toten Tier nichts als Asche übrig; nicht einmal Knochen blieben zurück.
    „Verlass jetzt die Höhle!“, wies Liisho Rajin an.
    Bratlor schien denselben Gedanken zu haben. „Worauf wartest du denn noch? Dass uns der Zorn Fjendurs zerreißt?“
    „Das ist nicht der Zorn Fjendurs!“, widersprach Rajin mit einer Gewissheit, über die Bratlor nur staunen konnte.
    Doch sie verließen die Höhle.
    Draußen, wo sie eine nur von den Monden erhellte Nacht erwartet hatten, strahlte jedoch ein Lichtbogen. Er spannte sich von dem Juwel über dem Höhleneingang bis zum schwarzen Felsen.
    Auf dessen Oberfläche erschien wie schon einmal das weißbärtige Gesicht des Weisen Liisho.
    „Dies ist ein kosmisches Tor“, wisperte dessen Stimme Rajin zu. „Flieh aus dem direkten Einflussbereich des Zauberlichts und erwarte meine Ankunft!“
     
     
     
     
     
     
    12.Kapitel
    Der Weise Liisho
     
    „Komm!“, rief Rajin seinem Begleiter Bratlor zu.
    Der Sternenseher stand jedoch vollkommen entrückt auf den Stufen, die zum Eingang der Orakelhöhle führten, und starrte in den Lichtbogen. Er war von einem strahlenden Blau, das an den Meermond erinnerte, und wurde umflort von einer Aura aus grellweißem Schein, der bald heller war als das Sonnenlicht des Tages.
    Bratlor schien Rajin gar nicht mehr wahrzunehmen, zu sehr war er beeindruckt von diesem Lichtbogen. Rajin fasste ihn an der Schulter, zog ihn mit sich und rief: „Wenn dies der Zorn Fjendurs ist, dann sollten wir nicht darauf warten, bis er uns trifft!“
    Die Worte des Weisen Liisho ließen zwar darauf schließen, dass diese Erscheinung nicht das Geringste mit Fjendur zu tun hatte und damit, dass dessen Orakel von dem Sternenseher getötet worden war, doch Bratlor reagierte endlich, als er den Namen des kalten Gottes vernahm.
    „Wenn Fjendur uns zürnt, können wir nicht vor ihm entkommen“, war er überzeugt.
    „So spricht kein

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