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Raketenmänner (German Edition)

Raketenmänner (German Edition)

Titel: Raketenmänner (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Goosen
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leichten amerikanischen Slang«, sagte Mike irgendwann.
    »Es schleicht sich ein.«
    Als sie mit dem Frühstück fertig waren, packte Wolff seine restlichen Sachen zusammen. Sie standen schon an der Tür, da sagte Mike: »Was ist das da?«, und deutete auf den Umschlag mit der MRT -Aufnahme, der auf dem Nachttisch lag.
    »Der kann hierbleiben«, sagte Wolff.
    Die Zimmertür fiel hinter ihnen ins Schloss, sie gingen über den weichen, schalldämpfenden Teppichboden Richtung Aufzug. Aus unsichtbaren Lautsprechern tönte Hotelflurmusik, die sich im Fahrstuhl fortsetzte.
    »Schlimm«, sagte Mike.
    »Fürchterlich.«
    Am Empfang fragte man ihn, ob alles zu seiner Zufriedenheit gewesen sei. Wolff bejahte und beglich die Rechnung. Er bemerkte, dass die zweite Mitarbeiterin, die am gleichen Tresen einen Geschäftsmann auscheckte, ihm, Wolff, einen Blick zuwarf. Dieses Gefühl nutzt sich nie ab, dachte er. Das allein wäre ein Grund, weiterzuleben.
    Sie ließen sich von einem Taxi in einen Vorort zu einem ehemaligen Industrieareal bringen. In renovierten Backsteingebäuden waren Werbeagenturen, eine Plattenfirma, ein Musikclub und ein Aufnahmestudio untergebracht. Der Hof, den sie überquerten, war mit Kopfstein gepflastert. Die Glastür, die zum Tonstudio führte, hatte etwas unangebracht Elegantes. Davor stand ein dicker Junge von höchstens fünfundzwanzig Jahren in schwarzem T-Shirt und ausgebeulten Jeans und rauchte. Sein Teint ließ darauf schließen, dass er zu selten an die frische Luft ging. Wolff sagte ihm, weswegen er hier sei. Der Junge sah ihn nur gelangweilt an und antwortete, er wolle erst mal zu Ende rauchen, aber die anderen seien schon drin.
    Wolff und Mike gingen durch die Glastür und gelangten in ein Foyer, in dem ein Ledersofa und zwei passende Sessel um einen gläsernen Couchtisch standen. Geradeaus führte ein weiß getünchter, hell erleuchteter Gang zu einer offen stehenden Tür, durch die man den Regieraum des Aufnahmestudios sehen konnte. Als Wolff und Mike nur noch ein paar Meter entfernt waren, schob sich ihnen ein Mann mit schwarzem Haar und unregelmäßigem Bartwuchs ins Blickfeld. Er war nicht älter als der, der draußen noch zu Ende rauchte, saß in einem Sessel auf Rollen und trug eine John-Lennon-Brille, die für Wolff so gar nicht in die Zeit passte. Sein Blick wirkte müde, verhangen und fragend, hellte sich aber schlagartig auf, als er Wolff erkannte. Er sprang aus seinem Stuhl auf und eilte ihnen entgegen.
    »Unglaublich!«, war das erste Wort, das er herausbrachte, als er Wolffs Hand ergriff.
    »Ich bin Wolff.«
    »Ich weiß, ich weiß, ich danke Ihnen, dass Sie wirklich gekommen sind, ich kann das nicht glauben, ich kann das wirklich nicht glauben, ich danke Ihnen schon jetzt, das ist … Ich weiß nicht …«
    »Das ist Mike.«
    Der Krause ergriff auch Mikes Hand und sagte: »Danke, dass Sie auch gekommen sind, ich danke Ihnen beiden.«
    »Sie können mich Sabolewski nennen.«
    »Ich bin Jonas.«
    In der Studiotür erschien ein junges Mädchen, höchstens neunzehn, dachte Wolff, mit orangefarbenen Strähnen im weißblonden Haar. In ihrer Girlie-Uniform, bestehend aus einem kurzen, karierten Rock und Netzstrümpfen wirkte sie albern. Sie lehnte im Rahmen und kaute auf einem Kaugummi herum.
    »Ist er das?«, fragte sie und sah Wolff an.
    »Das ist er«, sagte Jonas. »Wollen Sie vielleicht etwas trinken? Einen Kaffee? Saft, Wasser, Bier? Das ist Jenny.«
    »Wasser wäre nicht schlecht«, sagte Wolff.
    »Kommt sofort!«
    Jonas ging an ihnen vorbei in den Vorraum. Jenny betrachtete sie von oben bis unten. Wolff blickte über sie hinweg in das Studio. Der dicke Junge, der vorhin im Hof geraucht hatte, kam herein und ließ sich in den schweren Sessel vor dem Mischpult fallen. Jonas kehrte mit zwei Flaschen und mehreren Gläsern zurück.
    »Ach, was stehen Sie denn hier auf dem Gang, kommen Sie doch herein!«, sagte er. Im Vorbeigehen zischte er Jenny etwas zu. Wolff und Mike traten in den Regieraum. Links war das Mischpult vor der Trennscheibe zum Studio. Während der Regieraum dunkel und niedrig war, war das Studio sehr hell und verfügte über eine lichte Höhe von mindestens sechs Metern. Ein großer schwarzer Flügel stand im Raum sowie ein Stuhl und eine akustische Gitarre in einem Ständer.
    Jonas führte Wolff und Mike zu drei Ledersesseln im hinteren Bereich des Regieraums. Darüber war ein schmales Fenster, das auf Kippe stand. Jenny blieb an der Tür stehen. Jonas wartete, bis

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