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Rambo

Rambo

Titel: Rambo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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in dem er zu kämpfen verstand, und man sollte ihm lieber nicht zu nahe auf den Leib rücken, sonst würde er zurückschlagen – hart zurückschlagen. Er mußte der anrückenden Dunkelheit zuvorkommen und lief so weit und schnell er konnte. Immer aufwärts. Seine nackte Haut war an zahlreichen Stellen mit einer dünnen Blutschicht überzogen, wo Äste und Zweige ihn zerkratzt hatten, seine Fußsohlen zerschnitten und blutig von scharfen Steinen und felsigen Abhängen. Er erklomm einen Hügel, auf dem ein stählerner Hochspannungsmast stand. Hier hatte man einen Teil der Bäume abgeholzt, um die Hochspannungsleitung freizuhalten. Diese Fläche war mit Kies, Felsbrocken und Gestrüpp bedeckt, und er kletterte mühsam hinauf, die Hochspannungsleitung über seinem Kopf. Er mußte so hoch hinauf, wie er nur konnte, bevor es dunkel wurde, um zu sehen, was sich auf der anderen Seite der Bergkette befand und in welche Richtung er sich wenden sollte.
    Oben unter dem Hochspannungsmast war die Luft frisch und klar, und die letzten Strahlen der untergehenden Sonne trafen ihn. Er blieb stehen und ließ sich von der Wärme durchfluten, und seine Füße auf dem weichen Boden ein wenig ausruhen. Der nächste Gipfel lag ebenfalls noch im hellen Sonnenlicht, aber die Hänge waren schon grau und das Tal darunter bereits völlig dunkel. Dort mußte er hin – weg von dem weichen Boden auf dem Gipfel und wieder über Kies und Felsbrocken ins Tal hinunter. Wenn er hier nicht fand, was er suchte, würde er sich nach links schlagen bis zu einem Bach, den er vorhin erspäht hatte, und dem Bachbett folgen. Am Bachufer würde er leichter vorwärtskommen, und das, was er suchte, würde sich mit ziemlicher Sicherheit in der Nähe eines fließenden Gewässers befinden. Er rannte den Abhang hinunter, über Kies und Steine auf die Senke zu, rutschend, fallend, der Schweiß salzig und brennend auf seinen Wunden. Die Senke war nicht, was er gesucht hatte. Ein Sumpf. Nur Schlamm und trübes Wasser. Aber wenigstens war der Boden wieder weich. Er ging um den Sumpf herum bis an den Bach und dann am Ufer entlang. Er rannte jetzt nicht mehr, sondern ging lediglich mit weit ausgreifenden Schritten voran. Seiner Berechnung nach war er fast acht Kilometer gelaufen. Das hatte ihn ermüdet. Er war immer noch nicht so fit wie vor seiner Gefangennahme im Krieg, und die Wochen im Krankenhaus hatten seine Kräfte nicht gänzlich wiederhergestellt. Trotzdem kannte er noch alle Tricks, sich durchs Gelände zu schlagen und, auch wenn er nicht mehr lange weiterlaufen konnte, die acht Kilometer hatte er recht gut bewältigt.
    Der Bach verlief in Wenden und Biegungen, und er ging immer am Ufer entlang. Bald würden sie ihn mit Hunden jagen, aber er machte sich nicht die Mühe, im Wasser zu gehen, um seine Spur zu verwischen. Es würde ihm nur das Vorwärtskommen erschweren, und irgendwo mußte er ja an dem einen oder anderen Ufer wieder herauskommen. Der Hundeführer brauchte die Meute bloß an beiden Ufern zu verteilen, bis die Hunde die Spur wieder aufnahmen, und er selbst würde nur seine Zeit verschwendet haben.
    Es wurde schneller dunkel, als er erwartet hatte. Im letzten Dämmerlicht stieg er noch ein Stück aufwärts, und dann verschwammen der Wald und das Unterholz im Dunkeln. Bald waren nur noch die höchsten Bäume und mächtigsten Felsblöcke in vagen Umrissen zu erkennen, und schließlich wurde es stockfinster. Nur das Plätschern des Baches war zu hören, das Zirpen der Grillen, das Gekrächze von Nachtvögeln und die Stimmen von Tieren, die in der Dunkelheit zu Hause waren. Er begann, verschiedene Rufe auszustoßen. Keiner von denen, die er suchte, würde sich ihm zeigen, wenn er einfach am Bach entlanglief und nach ihnen brüllte. Er mußte sie schon neugierig machen. Er schrie auf Vietnamesisch und auch ein paar französische Worte, die er in der Schule gelernt hatte. Er imitierte Südstaatendialekte, einen Westerndialekt und Negerslang. Dann schrie er eine lange Reihe der unflätigsten Beschimpfungen in die Nacht hinaus.
    Der Bach tauchte in einer kleinen Senke unter, und niemand war da, und er rief noch immer. Wenn er nicht bald jemand fand, würde er wahrscheinlich die Quelle des Baches erreichen und von da an keine Orientierungshilfe mehr haben. Und genau das war dann auch der Fall. Der Bach verlief in einen kleinen, sumpfigen Tümpel, in dem er eine Quelle sprudeln hörte. Der Schweiß auf seiner Stirn trocknete allmählich, und er fröstelte.
    Nun

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