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Rambo

Rambo

Titel: Rambo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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Schnapsbrennerei ist, kann ich nirgends die Flammen des Brenners sehen.«
    »Würde ich meine Zeit mit dir verschwenden, wenn hier eine Brennerei wäre? Ich jage Waschbären.«
    »Ohne Hunde? Wir haben wirklich keine Zeit, viel herumzureden. Wir müssen noch viel erledigen, bevor die wirklichen Hunde morgen hier ankommen.«
    Der Alte fluchte leise vor sich hin.
    »Sie sind tatsächlich in Schwierigkeiten«, meinte Rambo. »Es tut mir leid, daß ich daran schuld bin, aber mir bleibt keine andere Wahl. Ich brauche Proviant, Kleidung und ein Gewehr, und ich lasse euch nicht aus dieser Sache heraus, bis ich das Zeug habe.«
    »Knallen wir ihn doch einfach ab, Papa«, sagte der Junge von links aus der Dunkelheit. »Der will uns doch nur reinlegen.«
    Der Alte gab keine Antwort, und auch Rambo sagte nichts. Er mußte ihm Zeit zum Nachdenken geben. Wenn er sich gedrängt fühlte, könnte er nervös werden und abdrücken.
    Von links hörte Rambo, wie der Hahn einer Waffe gespannt wurde.
    »Laß die Büchse in Ruhe, Matthew«, sagte der Alte.
    »Aber das ist doch alles nur ein Trick. Merkst du denn das nicht? Wahrscheinlich ist er ein Regierungsagent.«
    »Ich werde dir deine Flinte um die Ohren hauen, wenn du sie nicht sofort absetzt, wie ich dir gesagt habe.« Der Alte begann zu kichern. »Regierungsagent. So ein Quatsch. Sieh ihn dir doch an. Wo könnte er denn seine Dienstmarke versteckt haben?«
    »Höre lieber auf deinen Vater«, sagte Rambo. »Er versteht mehr von der Sache. Wenn ihr mich umlegt, findet mich morgen früh die Polizei und stellt Nachforschungen an, wer das getan hat. Dann setzt man die Hunde auf eure Spur an. Und wo ihr mich auch vergraben würdet, die Spuren.«
    »Kalk«, sagte der Junge ohne zu zögern.
    »Gewiß. Ungelöschter Kalk hilft Spuren verwischen. Aber mein Geruch wird überall hier sein, und dann stellen die Hunde euch nach.«
    Er verstummte, blickte in den Lichtstrahl erst der einen, dann der anderen Taschenlampe und gab den beiden Zeit zum Nachdenken.
    »Es ist nämlich so: Wenn ihr mir nicht Proviant und Kleidung und ein Gewehr gebt, gehe ich hier nicht weg, bis ich eure Brennerei gefunden habe, und morgen früh wird die Polizei meinen Spuren bis hierher folgen. Von mir aus könnt ihr das Ding auseinandernehmen und verstecken. Ich werde euch nachgehen, bis ich das Versteck gefunden habe.«
    »Dann warten wir eben bis zum Morgengrauen, ehe wir es auseinandernehmen«, sagte der Alte. »So lange kannst du nicht warten.«
    »Barfuß, wie ich bin, komme ich sowieso nicht weit. Nein. Glaubt mir. In meinem jetzigen Zustand haben sie mich bald erwischt, und mir ist es egal, wenn sie euch auch schnappen.«
    Der Alte begann wieder vor sich hin zu fluchen.
    »Aber wenn ihr mir helft und mir gebt, was ich brauche, schlage ich einen Bogen, und die Polizei kommt nicht einmal in die Nähe eurer Brennerei.«
    Rambo hatte ihnen die Lage in einfachsten Worten auseinandergesetzt. Sein Vorschlag erschien ihm überzeugend. Wenn sie ihre Brennerei schützen wollten, mußten sie ihm helfen. Es sei denn, sie waren so wütend, daß sie das Risiko auf sich nahmen, ihn an Ort und Stelle zu erschießen. Oder sie waren so primitiv, daß sie die Logik seines Vorschlags nicht begriffen.
    Es wurde kälter, und Rambo konnte ein Zittern nicht unterdrücken. Jetzt, wo alle schwiegen, schien das Zirpen der Grillen besonders laut.
    Schließlich sagte der Alte: »Matthew, geh lieber hinauf ins Haus und bringe ihm, was er verlangt.« Seine Stimme klang nicht gerade glücklich.
    »Und bringe auch einen Kanister Petroleum«, sagte Rambo. »Ich will sichergehen, daß ihr nicht darunter leiden müßt, mir geholfen zu haben. Ich werde die Kleider mit Petroleum durchtränken und sie trocknen lassen, bevor ich sie anziehe. Der Petroleumgeruch wird die Hunde nicht davon abhalten, mir zu folgen, aber euren Geruch werden sie nicht aufnehmen.«
    Die Taschenlampe des Jungen blieb fest auf Rambo gerichtet. »Ich tue, was mein Vater mir sagt, nicht, was du willst.«
    »Tue was er sagt«, wies ihn der Alte an. »Mir gefällt er auch nicht, aber er weiß genau, in welche Lage er uns gebracht hat.«
    Die Taschenlampe des Jungen blieb noch einen Augenblick auf Rambo gerichtet, als ob er sich die Sache überlegte; vielleicht wollte er auch nur sein Gesicht wahren. Dann schwang der Lichtstrahl von ihm weg in die Büsche und wurde ausgeschaltet. Rambo hörte, wie der Junge sich durchs Unterholz entfernte. Wahrscheinlich hatte er den Weg so oft

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