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Ramses 4 - Die Herrin von Abu Simbel

Ramses 4 - Die Herrin von Abu Simbel

Titel: Ramses 4 - Die Herrin von Abu Simbel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Ramses’ Sohn, würden sterben, und Verzweiflung würde das ägyptische Volk erfassen, das sich, von Jahwes Macht und Zorn in Schrecken versetzt, dann gewiß gegen seinen König erhob. Das versprach ein gewaltiger Aufruhr zu werden.
    Dolente warf sich zu Füßen des Magiers.
    «Was wird geschehen, Ofir?»
    «Ramses wird hinweggefegt, Moses und der wahre Gott werden triumphieren.»
    «Wenn sich unser Traum erfüllt hat…»
    «Wir müssen uns an die Tatsachen halten, liebe Dolente…
    Wie recht du mit deiner Beharrlichkeit gehabt hast!»
    «Könnte man nicht gewisse Gewalttätigkeiten vermeiden?»
    Ofir zog Dolente hoch und legte seine Handflächen auf die Wangen der Frau, die einer Ohnmacht nahe war.
    «Moses trifft die Entscheidungen, und Moses empfängt seine Eingebungen von Jahwe. Wir dürfen seine Befehle nicht in Frage stellen, welche Folgen sie auch immer haben mögen.»
    Auf der Treppe waren hastige Schritte zu hören. Dolente stieß einen erstickten Schrei aus, als die Tür aufgerissen wurde und der sardische Riese in den Keller stürmte.
    Mit dem Handrücken stieß er Ramses’ Schwester beiseite, der er bis zu dem Schlupfwinkel des Magiers gefolgt war. Er versetzte Ofir einen Schlag auf den Kopf. Selbst als er zu Boden stürzte, ließ der hethitische Spion Khas Binse nicht los, die er immer noch in der Hand hielt. Der ehemalige Seeräuber trat ihm auf den Arm und zwang ihn auf diese Weise, die Finger zu öffnen.
    « Ofir… endlich habe ich dich erwischt!»

    VIERUNDFÜNFZIG

    SETAOU KAM IN KHAS Gemach, warf die Binse auf den Boden und zertrampelte sie.
    Nefertari, die nicht davon abgelassen hatte, Ramses’
    erstgeborenen Sohn zu magnetisieren, blickte dankbar zu ihm auf.
    «Der Zauber ist gebrochen, Majestät. Kha wird rasch genesen.»
    Nefertari nahm die Hände vom Nacken des jungen Mannes, dann brach sie erschöpft zusammen.

    Nachdem der Heilkundige Pariamakhou der Königin harmlose Stärkungsmittel verordnet hatte, verabreichte Setaou ihr eine Arznei, die ihrem Blut die verlorengegangene Kraft wiedergeben sollte.
    «Die Große königliche Gemahlin ist über die Grenzen der Erschöpfung hinausgegangen», bedeutete er Ramses.
    «Ich will die Wahrheit wissen, Setaou.»
    «Nefertari hat ihre Magie auf Kha übertragen und sich dadurch um viele Jahre ihres Lebens gebracht.»
    Ramses blieb am Bett der Königin und versuchte, die Kraft, die von ihm ausging und auf die sich seine Herrschaft stützte, in ihren Leib strömen zu lassen. Er war bereit, diese Kraft zu opfern, auf daß Nefertari ein langes Leben und ein glückliches Alter beschieden sei und ihre Schönheit die Beiden Länder erhelle.
    Es bedurfte Amenis ganzer Überredungskunst, Ramses zu den Staatsgeschäften zurückzuholen. Erst nachdem Nefertari ihm mit besänftigender Stimme versichert hatte, sie spüre, daß die Nacht sich von ihr entferne, war der König willens, wieder Gespräche mit seinem Freund zu führen.
    «Serramanna hat mir ausführlich Bericht erstattet», erklärte Ameni. «Der Magier Ofir ist festgenommen worden und wird der Spionage, der Schwarzen Magie, des versuchten Mordes an Mitgliedern der königlichen Familie sowie des Mordes an der unglücklichen Lita und seiner Dienerin angeklagt. Aber er ist nicht der allein Schuldige: Moses ist ebenso gefährlich wie er.
    Ofir hat geredet, und er hat verraten, daß Moses gesonnen war, alle Erstgeborenen Ägyptens zu töten. Wie viele Opfer hätten wir zu beklagen, wenn Serramanna nicht eingegriffen und diesen ungeheuerlichen Plan zunichte gemacht hätte?»

    Vom ältesten bis zum jüngsten, vom ärmsten bis zum reichsten, vom überheblichsten bis zum schlichtesten waren alle Hebräer verblüfft. Niemand hatte erwartet, den Pharao persönlich an der Spitze eines von Serramanna befehligten Trupps Soldaten im Viertel der Ziegelmacher erscheinen zu sehen. Die Straßen waren menschenleer, und man begnügte sich damit, den Herrscher hinter halbgeschlossenen Fensterläden zu beobachten.
    Ramses begab sich auf kürzestem Weg zum Haus von Moses, der, von dem Geräusch der herannahenden Soldaten bereits gewarnt, mit dem Stock in der Hand am Eingang stand.
    «Wir sollten einander doch nicht wiedersehen, Majestät.»
    «Das wird auch unsere letzte Begegnung sein, Moses, sei dessen sicher. Weshalb hast du versucht, Tod zu verbreiten?»
    «Ich gehorche nur Jahwe.»
    «Ist dein Gott so grausam? Ich achte deinen Glauben, mein Freund, aber ich bin nicht bereit, hinzunehmen, daß er ein Quell der

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