Ranch des Schicksals (3-teilige Serie)
Fuß?“, flüsterte sie.
„Welcher Fuß?“
Sie küsste ihn wieder.
„Mach das noch mal, und ich falle über dich her.“
Seine Augen waren geschlossen. Er lag reglos da, und sie wartete darauf, dass er etwas sagte. Was jetzt? Die Frage ging ihr nicht aus dem Kopf.
Aber sie sprach sie nicht aus. Der Morgen hatte mit einem Kuss begonnen. Sie hatte sich nicht damit begnügt. Sie hatte sich entschieden, mit ihm zu schlafen. Wenn es etwas gab, das sie jetzt auf keinen Fall hören wollte, war es eine Entschuldigung dafür, dass er ihren Wunsch erfüllt hatte.
„Das nächste Mal bin ich besser“, sagte er schließlich.
„Besser?“
„Viel besser.“ Er legte den freien Arm unter seinen Kopf und schaute ihr in die Augen. „Warte nur ab.“
„Ich nehme dich beim Wort.“
„Ich mich auch.“ Er runzelte die Stirn. „Hast du etwas gegen Kondome?“
„Ich weiß nicht.“
„Soll das ein Scherz sein?“
Sie schüttelte den Kopf. „Die waren für mich nie ein Thema.“
„Verdammt.“ Er atmete tief durch. „Die sind doch für jeden ein Thema, meinst du nicht?“
Skyler nickte. „Aber es ist sehr lange her, dass ich welche gebraucht habe.“
Sein Blick war viel zu forschend. Warum fiel ihr jetzt nichts Geistreiches ein? Sie wünschte, sie könnte unbeschwerter klingen und ihm zeigen, wie glücklich sie war. Denn das war sie. Sie bereute nichts und fühlte sich nicht schuldig. Sie hatte ihn begehrt, nicht mehr und nicht weniger.
Das nächste Mal bin ich besser.
Sie presste die Wange an seine Brust, ließ die Augen zufallen und fragte sich, ob es besser werden konnte.
Auch das sprach sie nicht aus. Sie wollte nicht an die Zukunft denken, sondern die Gegenwart festhalten. Diesen Morgen danach. So, wie er war. Das Ende einer langen, einsamen Dürre.
Die Hoffnung auf einen langen Regen.
Ein Ruck ging durch den Pick-up, als Skyler den Anhänger ankuppelte. Trace stieß die Beifahrertür auf.
„Entspann dich!“, rief sie nach vorn. „Ich habe alles im Griff.“
„Bestimmt?“ Er ließ sich wieder auf den Sitz sinken. „Die Klappe klemmt manchmal. Sag Bescheid, wenn du mich brauchst.“
Sie drehte sich mit erhobenem Daumen zu ihm um und ging zur Koppel.
„Er heißt Jack!“, rief Trace ihr nach.
„Jack scheint gern unterwegs zu sein. Er ist brav in den Anhänger marschiert“, berichtete sie, als sie wenig später einstieg und sich anschnallte.
„Das habe ich mir gedacht. Er mag dich.“ Als sie den Motor anließ, schob er den Sitz zurück. „Sein eingetragener Name ist Ball in the Jack. Zuerst konnte ich es kaum glauben, dann habe ich ihn in den Papieren gelesen. Keine Ahnung, was er bedeuten soll.“
Sie lächelte. „Es ist ein alter Tanz.“
„Kannst du die Schritte?“
„Ein sehr alter Tanz. Anfang des letzten Jahrhunderts. Ganz so alt bin ich nicht, aber als junges Mädchen bin ich in die Tanzstunde gegangen.“ Sie fuhr los, blinkte und bog auf den Highway ein. „Es gibt auch einen Song dazu.“
„Wirklich? Wie geht er?“
„Das habe ich vergessen.“
„Nein, das hast du nicht. Komm schon, sing ihn mir vor.“
„ Jack in den Ball ist ein Eisenbahnerausdruck. Jack ist die Lokomotive, der Lastesel. Und wenn der Ball am Signalmast ganz oben ist, heißt das freie Fahrt für den Esel. Und der Tanz …“ Sie zuckte mit den Schultern. „Er ist toll.“
„Wann bringst du ihn mir bei?“
„Mal sehen.“ Sie schaute nach links und rechts. Auf der einen Seite grasten Hereford-Rinder, auf der anderen ragte eine felsige Anhöhe auf. „Vielleicht können wir den Film ausleihen. Me and My Gal. Gene Kelly und Judy Garland. Frühe Vierzigerjahre, glaube ich. Ich müsste nachsehen.“
„Ich liebe alte Western.“ Er pfiff ein paar Takte der Titelmusik von „Die glorreichen Sieben.“
Er konnte gut pfeifen.
„Interessierst du dich für Eisenbahnen?“, fragte er danach.
„Mein Mann hat es getan. Ich habe jede Menge Bücher über Eisenbahnen.“ Sie überlegte kurz. „Freie Fahrt. Volldampf. Ein guter Name für ein Pferd.“
„Solange ihn das mit dem Esel nicht stört.“ Trace machte es sich so bequem wie möglich. Der Sitz ließ sich nicht weiter nach hinten schieben. „Schnelligkeit ist nicht gerade Jacks Stärke. Aber er ist wendig und könnte ein gutes Pferd für den Viehtrieb werden. Wenn ich Glück habe, bringt er mir das Doppelte von dem ein, was ich für ihn bezahlt habe.“
„Hast du Rinder?“
„Nur ein paar, um mit den Pferden zu arbeiten.“
„Wo
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