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Ranch des Schicksals (3-teilige Serie)

Ranch des Schicksals (3-teilige Serie)

Titel: Ranch des Schicksals (3-teilige Serie) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Eagle
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ihr die Schale hin. „Du musst mir welche abnehmen. Die schmecken wie eingeschweißte Erdbeeren, aber sag Logan nichts davon. Er will unbedingt, dass ich Obst esse, aber er hat ganz vergessen, wie Beeren schmecken, die nicht aus dem Supermarkt, sondern aus dem eigenen Garten kommen.“ Sie schaute zur Koppel hinüber, wo die Männer, der Junge und das Pferd sich mit dem großen roten Ball amüsierten. „Sieht aus, als hätte Cougar einen neuen Fan.“
    „Sympathie auf den ersten Blick.“ Lächelnd biss Celia in eine nach nichts schmeckende rot-weiße Erdbeere. „Ich habe noch nie erlebt, dass Mark so schnell auf jemanden zugeht, erst recht nicht nach dem Unfall.“
    „Logan hat erzählt, dass die beiden sich bei einem Beinahe-Unfall begegnet sind.“
    „Nein, ich meine …“
    Celia beobachtete, wie ihr Sohn den Ball auf das Pferd zurollen ließ. Der Falbe beförderte ihn zurück und warf den Jungen damit um, als wäre er ein Pin beim Bowling. Sie sprang von der Ladefläche, aber Mark stand sofort wieder auf. Er strahlte übers ganze Gesicht, und sie ahnte, dass der Beinahe-Unfall für ihn eine ganz andere Bedeutung hatte.
    „Na ja“, begann sie. „Mark ist direkt vor Cougars Wagen gelaufen. Er hat eine Katze gejagt. In seinem Pick-up sitzt Cougar so hoch, dass er ihn nicht gesehen hat. Aber irgendwie hat er trotzdem rechtzeitig angehalten. Eine ziemlich wundersame Geschichte.“
    „So wundersam nun auch wieder nicht. Cougars sechster Sinn hat schon einige Leben gerettet, sein eigenes eingeschlossen.“ Mary warf eine halbe Erdbeere ins Gras und griff wieder in die Kühlbox, ohne die Männer aus den Augen zu lassen. „Der Mann ist ein tapferer Cowboy.“
    „Er hat mir erzählt, dass er Zeit in einer Veteranenklinik verbracht hat.“ Celia setzte sich zu Mary und nahm eine Flasche Cranberrysaft aus der Box. „Ich weiß, dass er mit seinen eigenen Dämonen kämpft. Marks braucht er nicht auch noch.“
    „Oh, die nimmt er gern auf sich. Er ist hoch dekoriert. Aber eine von seinen Medaillen möchte ich nie haben. Sie haben ihm das Purple Heart verliehen.“
    „Das Verwundetenabzeichen? Kannst du mir erzählen, was passiert ist?“
    „Es gab eine Explosion“, sagte Mary und trank einen Schluck Orangensaft. Sie klang ganz sachlich, als würde sie von einem Feuerwerk berichten.
    „Von einem dieser Sprengsätze am Straßenrand?“
    „IED. Improvised explosive device. Klingt fast klinisch, nicht wahr? Das improvisiert macht die Sache interessant. Jede Sprengfalle ist einzigartig.“
    Celia betrachtete das Etikett auf der Saftflasche. „Ich habe ihn nicht nach Einzelheiten gefragt.“
    „Ich auch nicht, aber ich habe den Bericht gelesen.“ Mary beugte sich vor, die Ellbogen auf die Oberschenkel gestützt, die Flasche zwischen den Händen. „Einige von meinen Hundeführern waren in Cougars Einheit. So ein Bericht ist ziemlich trocken und liest sich wie ein Drehbuch. Diese Person geht von A nach B, das Fahrzeug passiert Position C.“
    Cougar rief „Spielpause“, schnappte sich Mark, hob ihn von den Beinen und warf ihn sich wie einen Sack Kartoffeln über die Schulter. Der Ball lag noch im Feld des Mustangs, also durfte der Junge sich als Sieger fühlen. Strahlend nahm er Cougar den Cowboyhut ab und setzte ihn sich auf.
    Mary nippte am Orangensaft. „Cougar fuhr gerade eine Straße entlang, als vor ihm ein Paar mit zwei Kindern auftauchte. Jedenfalls sahen sie so aus. Ihm kam irgendetwas verdächtig vor, aber er bremste trotzdem, weil eines der Kinder seine Ziege einfangen wollte. Das Tier hatte sich losgerissen. Cougar musste sich plötzlich gefühlt haben, als würde er auf einem Pferd sitzen. Er setzte den Wagen ein, um das Kind von seinen Eltern zu trennen, sprang ins Freie und rief der Frau zu, dass sie auch das andere Kind zu ihm schicken sollte. Irgendwie muss er geahnt haben, dass sie eine Sprengladung am Körper trug. Dann explodierte sie, und das Kind in ihrer Nähe wurde getötet. Cougar bekam Splitter ab. Der Ziege und ihrem kleinen Hüter war nichts passiert. Der Wagen war gepanzert und hat den Jungen geschützt.“
    Logan beförderte den Ball wie einen Volleyball über den Zaun. Er landete kurz vor den baumelnden Beinen der beiden Frauen. „Was trinkst du?“, rief er Mary zu.
    „Sonnenschein.“ Sie hielt die Flasche hoch, und er reckte den Daumen.
    Sonnenschein. Sergeant Mary Tutan Wolf Track genoss den Sonnenschein, nachdem sie die dunkelsten Seiten des Lebens überstanden hatte.

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