RAND DER ANGST (T-FLAC/PSI) (German Edition)
... sie hielt sich davon ab, weiter darüber nachzudenken.
»Meine Lieblingszauberkraft.« Sie deutete mit dem Kinn in die Richtung, in die Calebs Freund an der Wand gelehnt hatte.
Sie rieb sich die Stirn, hinter der gewaltige Kopfschmerzen pochten. »Welcher Tag ist heute? Ist mein Vater immer noch tot? « Sie hatte keine Ahnung, ob sie in der Vergangenheit, der Gegenwart oder in der verdammten Zukunft war.
»Immer noch Sonntag, ja.«
»Bevor ich gekidnappt wurde? Bevor all diese armen Frauen in der Klinik abgeschlachtet wurden? « Bitte, Gott, lass all diese Frauen am Leben sein.
Er schüttelte den Kopf.
Ihr Herz verkrampfte sich. »Caleb! Um Himmels willen.
Wieso nicht?
«
»Du warst meine Priorität. «
Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. »Beame mich nach San Francisco, und beame dich direkt dorthin, wohin du musst - nur bleib verdammt noch mal von Böhnchen und mir weg. « Ihr Baby musste ihre allererste Priorität sein.
»Wir haben noch eine unerledigte Aufgabe -«
»Oh, das glaube ich nicht. «
»Wenn du möchtest, dass die Bösen nicht mehr versuchen, dich umzubringen, dann musst du mir das verfrühte Geburtstagsgeschenk überlassen, das deine Mutter dir an jenem Tag auf dem Flohmarkt gegeben hat. «
Gott. Jener strahlend sonnige Tag schien ewig her zu sein. »Woher weißt du, dass sie mir etwas gegeben hat? Du bist zurückgegangen, nicht wahr? « Erneut wurde Heather von dem vertrauten Gefühl des Verlusts getroffen. Was würde sie nicht dafür geben, noch einen weiteren Tag mit ihrer Mutter zu verbringen, um ihr alles zu erzählen - einfach alles. Caleb dagegen konnte in der Zeit herumhüpfen, als ob er bloß einen Fahrstuhl benutzte.
»Was hat sie dir gegeben? «
Die Zeit für Ausflüchte war lange vorbei. Sie wollte nur noch raus. Sie wollte ihre Wohnung, ihr Leben. Wähle ein Leben, irgendein Leben, so lange es ein ... ein normales Leben ist. »Ein paar uralte Schmuckstücke.«
»Können wir nach San Francisco teleportieren und sie uns anschauen«, fragte er höflich, »oder würdest du die herkömmliche Route bevorzugen? «
»Schwörst du, dass es Böhnchen nicht schaden wird? «
»Wird es nicht. «
Ihre Augen verengten sich. »Wer hat das gesagt? Die Vereinigung der Zauberer Hebammen?«
Seine Mundwinkel zuckten bei dem Versuch, nicht zu lächeln.
»Etwas in der Art. Glaub mir, ich würde nichts tun, was dich oder das Baby in Gefahr bringt. «
»Das Schiff ist abgefahren, aber ich will die Sache so schnell wie möglich hinter mich bringen. Beam me off. « Sie schloss die Augen. »Warte mal. Ich geh vorher besser noch auf die Toil-oh. « Sie schaute sich um. »Wir sind hier! «
Ihr Apartment sah ganz genauso aus wie an jenem verhängnisvollen Tag, als er ihr den Antrag gemacht hatte. Vor einem ganzen Leben.
Caleb streckte die Hand aus, um Heather zu stützen, als diese beim Wiedereintritt schwankte. Unter der hektischen Röte auf ihren Wangen von dem Weinkrampf war ihr Gesicht bleich und ihre hübschen Augen ein wenig glasig. Sie hatte einen höllischen Tag hinter sich.
»Setz dich. « Er legte sie in ihr eigenes Bett, dann zog er den Stuhl mit der geraden Lehne vom Tisch heran. Er fühlte sich ebenfalls nicht sonderlich stabil. Er wäre beinahe gestorben, als er sie von den Toten zurückgeholt hatte. Es hatte jeden Überrest seiner Kraft aufgebraucht, und selbst als diese erschöpft war, hatte er noch mehr gegeben.
Sie schaute sich mit roten, verquollenen Augen in ihrer Wohnung um, offensichtlich völlig erschöpft. »Merkwürdig«, sinnierte sie. »Alles sieht ganz genauso aus wie bei unsere Abreise. «
Ihr Haar war zerzaust, und sie sah so wunderschön aus, dass Calebs Herz weh tat. Sie war alles, was er wollte, und alles, was er nicht haben konnte.
»Ist dieser Schmuck hier? « Er wollte dies beenden, ein für alle Mal.
»Nein.« Sie strich sich mit den Fingern durchs Haar, als ob sie seine Gedanken mitbekommen hätte, und setzte sich schnell ans Kopfende des Bettes. »Ich bewahre das meiste davon im Schließfach einer Bank in Concord auf. «
»Erlaubst du einem meiner Leute, es herzubringen, damit ich es anschauen kann? «
»Nein. Du holst es. « Sie hob ihr Kinn in einer Art, die er als ihren »Nein, zur Hölle«-Blick wiedererkannte.
»Leider muss ich woanders bleiben«, teilte er ihr kühl mit. Vor seinen Augen tanzten Sternchen. Um nicht umzukippen, klammerte er sich mit einer Hand an die Sitzfläche des Stuhles, auf dem er saß. Er musste hier raus, bevor
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