RAND DER ANGST (T-FLAC/PSI) (German Edition)
sorgte schnell dafür, dass der Tisch zwischen ihnen lag.
»Ich bin ein guter Fang«, versicherte er ihr mit äußerstem Ernst.
»Nein!« Egal, wie verlockend das Angebot war, sie musste daran denken, dass sie um ihr Leben kämpfte, etwas, was sie mit einer Familie nicht tun könnte. Ihr Bauch hüpfte, als sie an dieses Wort dachte.
Er zupfte mit glitzernden Augen an seinem Ohrläppchen. Sie starrte ihn an. Die Anspannung in der Luft war so dick, dass man sie hatte schneiden können. Und obwohl Calebs Schultern ein wenig angespannt wirkten, konnte man an der Art, wie er dastand, erkennen, dass er immer noch 一
ja, was eigentlich
- war. war sich nicht ganz sicher. Stinksauer? Völlig perplex? Fühlte er sich gefangen? Sein Gesicht war verschlossen und der Ausdruck nicht interpretierbar.
Ein Mann wie eine Sphinx. Sie wurde überhaupt nicht schlau aus ihm.
Natürlich war sie sich nicht sicher, welche Signale Caleb aussandte. Sie kannte den Mann nicht. Sie liebte ihn, erwartete sein Kind, aber sie kannte ihn überhaupt nicht.
Etwa drei Meter trennten sie voneinander. Eine Kluft.
Sie vermutete, Caleb würde sich sofort einklinken und die Führung übernehmen, falls sie ihm auch nur einen kleinen Hinweis darauf gab, wie verängstigt und unsicher sie war. Und obwohl es verlockend war, die unmögliche Entscheidung auf ihn abzuschieben, war es doch immer noch ihr Körper und ihr Leben. Er kannte die Konsequenzen nicht.
»Warum nicht? «, fragte er und klang ärgerlicherweise vernünftig.
Seine Stimme klang näher und ließ sie aufblicken. Er erinnerte sie ein wenig an James Bond. Ein schön geschnittenes, grob gewebtes, cremefarbenes Jackett spannte sich über seine breiten Schultern, sein fester, durchtrainierter Körper steckte in einem schwarzen T-Shirt aus Mikrofaser und einer lässigen, aber teuren schwarzen Hose.
Er wirkte so kontrolliert, während sie sich fühlte wie Wile E. Coyote, der auf eine Klippe zuhielt. »Deshalb.« Sie raffte das lose Haar in ihrem Nacken zusammen und schob es zurück in den schiefen Pferdeschwanz, den sie vorher gebunden hatte. Wem machte sie etwas vor? Ihr Leben hatte sich bereits aufgelöst, bevor sie ihn getroffen hatte. Noch ein Baby und eine Scheinehe hinzuzufügen, würde ihr Leben nicht verbessern, sondern verschlimmern. Sie würde ihre neue Familie in Gefahr bringen.
»Weil?«
Weil nur Gott allein wusste, wer da draußen darauf wartete, dass sie einen Fehler machte, damit sie geschnappt werden konnte. Sie war es so leid, ständig Angst zu haben. Und sie hatte Angst, dass sie noch endlos darauf warten würde, bis sich alles klärte.
Sie hatte die vergangenen drei Monate damit verbracht, eine reizende Fantasie über Caleb zu ersinnen, um ihre Angst und ihre Einsamkeit im Zaum zu halten, aber die Realität war nun einmal-die Realität.
Und die war echt beschissen.
»Wir kriegen das schon hin«, sagte er leise und wartete nicht auf ihre Antwort. Er reichte ihr die Hand.
»Keine Chance.« Mit Mühe gelang es ihr, ihre Stimme zu beherrschen. Wenn sie jetzt zu ihm schauen würde, wäre sie verloren. Sie hatte gewusst, wenn sie sich entschließen würde die Schwangerschaft abzubrechen, dann würde diese Entscheidung sie ihr Leben lang verfolgen. Ihr war nicht klar gewesen, dass es für Caleb möglicherweise ebenso war.
Sie ignorierte seine Hand und versuchte noch einmal, zum Fenster zu gehen. »Wir hatten einen One-Night-Stand, wohl kaum eine solide Basis für eine Ehe. «
»Willst du mir weismachen, du empfindest nichts für mich? «
Der Zweifel in seiner Stimme besänftigte ihren Stolz. Wenigstens glaubte er nicht, dass sie umherspazierte und mit jedem dahergelaufenen heißen Typen schlief, der in der Gemüseabteilung mit ihr flirtete. »Das habe ich nicht gesagt«, wand sie sich.
Verdammt noch mal. Sie hätte ihn gar nicht erst anrufen sollen. Also, warum hatte sie es getan? Hatte sie ihm unbewusst die Möglichkeit geben wollen, ihr Alternativen anzubieten? Zu was für einem Menschen machte sie das? Sie drehte sich zu ihm um.
»Ich hätte es dir nicht erzählen sollen. «
»Ich bin froh, dass du es getan hast«, antwortete er mit seiner rauen Stimme.
Gott! Warum konnte er sich nicht so verhalten, wie sie gedacht hatte? Wenn überhaupt, hatte sie sich vorgestellt, dass er
erleichtert
sein würde, dass sie die Entscheidung bereits getroffen hatte.
Sie zog den Vorhang zurück, wie er es wenige Augenblicke zuvor getan hatte. Er war direkt hinter ihr und daher schwer
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