RAND DER ANGST (T-FLAC/PSI) (German Edition)
zu ignorieren. Irgendwie war er aus der sicheren Distanz auf der anderen Seite des Raumes direkt neben sie getreten, ohne dass sie dies bemerkt hatte. Verdammt, dieser Mann konnte sich anschleichen. Es fiel ihr noch schwerer, unnachgiebig zu sein, da sie nun den schwachen Geruch seiner Seife und den schmerzhaft vertrauten, moschusartigen Duft seiner Haut riechen konnte. Bilder seines nackten Körpers schössen ihr durch den Kopf. Von seinen Brusthaaren, die sich griffig unter ihren Händen anfühlten und von seinem schwer in ihrer Hand liegenden Glied.
Er ergriff ihre Schultern, drehte sie um und starrte mit einem so intensiven Blick zu ihr herab, dass ihre Knie zitterten. »Wir haben gemeinsam ein Baby gemacht. Das ist unglaublich. «
»Es war ein Fehler. «
»Das ist etwas, was unser Sohn nie wissen wird«, erklärte er rau. Er hob ihr Kinn mit dem Finger an, seine Augen waren eher aquamarin als blau. Forschend betrachtete er ihr Gesicht. »Unser Sohn.« Er schüttelte den Kopf leicht vor Verwunderung. »Geht es dir gut? Warst du beim Arzt? «
»Mir geht's gut. « Sie wollte ihren Kopf verzweifelt gerne an seine Brust legen und dort ausruhen, nur für eine Minute. Nur ein, zwei Minuten, um zu Atem zu kommen und etwas von seiner verlockenden Stärke in sich aufzunehmen. »Ich war letzte Woche in der Klinik. Alles ist in Ordnung. «
Mein Leben wurde nur auf den Kopf gestellt
.
Aber ihrem Körper war das egal. Ihr Baby war gesund und gedieh prächtig.
Ein Muskel in seinem Kiefer zuckte, als er ihre Haare mit sanften Fingern hinter ihr Ohr strich. »Keine Übelkeit am Morgen?«
»Ich glaube nicht. Wenn ja, war es ziemlich leicht. Eigentlich nicht. Ich hatte eine Weile die Grippe und ich 一 und als ich dann letzte Woche endlich zum Arzt gegangen bin und -und ich bin schwanger - und Gott, Caleb! « Tränen flössen über ihr unteres Lid, bevor sie diese aufhalten konnte. Sie legte ihre Finger auf die Wangen, als ob sie sie damit stoppen könnte.
In den letzten paar Monaten hatte sie wahrscheinlich mehr geweint als in ihrem ganzen Leben zusammen. Ich will,dass das alles aufhört!
Ich will meine Mutter und meinen Vater. Verdammt noch mal, ich will mein
Leben
zurück
. »Ich kann jetzt kein Baby bekommen. « Gott sei Dank merkte man ihrer Stimme den inneren Monolog nicht an. »Ich
kann
einfach
nicht.
«
Vierzehn
H eather sog den Atem hörbar ein.
»Komm her, Liebling. « Er zog sie in den Schutz seiner Arme. »Na bitte! «
O Herr, er fühlte sich
wunderbar
an. Stabil, groß und unverwüstlich. Er strich ihr mit der Hand besänftigend über den Rücken. »Du weißt es erst seit einer Woche? Dann hast du dir nicht besonders viel Zeit gegeben, die Dinge gründlich zu durchdenken. «
Aus dieser Nähe konnte sie jedes einzelne Härchen seines Stoppelbarts sehen und den Schwung seiner kurzen dunklen Wimpern auf seinen Wangen, als er zu ihr herunterschaute.
Sie benutzte beide Hände, um seine Arme von ihrer Taille zu lösen und trat zurück.
»Es ist nicht fair. « Sie zog das Haarband aus dem Pferdeschwanz, schob es über das Handgelenk und strich sich mit beiden Händen durch die Haare. Caleb zögerte einen Augenblick lang, bevor er den Blick von ihren Brüsten losriss und wieder auf ihr Gesicht richtete. »Ich musste eine Entscheidung treffen. Glaub mir, das war kein vorschnelles Urteil. Ich bin die Königin der schwerfälligen Entscheidungsfindung. Ich habe alles berücksichtigt. Die Dinge sind kompliziert. Ich treffe die richtige Wahl, für uns alle. «
»Ich kann hervorragend mit komplizierten Dingen umgehen. Gib mir eine Chance. «
Sie schüttelte den Kopf und schlang sich die Arme um die Taille, um zu verhindern, sie um Calebs Hals zu legen.
Er sah überlebensgroß aus. Vitaler, kräftiger, männlicher als in ihrer Erinnerung.
Er trat vor. »Kannst du ihn hier spüren? « Er stupste ihre verschränkten Arme aus dem Weg und legte die Hand behutsam auf ihren Bauch. Er schob mit dem Daumen den Rand ihres Oberteils zur Seite und spreizte die Finger über ihrem Bäuchlein. Die Hitze seiner Handfläche strahlte durch sie hindurch und wärmte ihre Seele.
Er starrte auf seine Hand auf ihrem Körper, als ob er Röntgenaugen hätte. »Wie groß ist er? « Seine Stimme klang gedämpft.
Er war unnachgiebig und charmant und sexy und -
bleib hart. Nimm dich zusammen, warnte sie sich. Es geht nicht nur um mich. Ich bin die Einzige hier,die alle Fakten kennt. Ich muss für uns alle drei denken.
Caleb streichelte
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