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RAND DER ANGST (T-FLAC/PSI) (German Edition)

RAND DER ANGST (T-FLAC/PSI) (German Edition)

Titel: RAND DER ANGST (T-FLAC/PSI) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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seltsam
vertraut.
    Aber während ihrer kurzen Bekanntschaft...
sehr
kurzen Bekanntschaft hatte sie diesen Ausdruck nie an ihm gesehen. Gott wusste, das war ein Blick,den sie nie vergessen würde. Caleb, der Mann, den sie sich inständig gewünscht hatte, sah wie ein Wolf aus, der einen geeigneten Platz zum Zubeißen suchte. Mit dem Po stieß sie gegen den Tisch hinter ihr.
    Sie legte die Hände um die Tischkante und kniff warnend die Augen zusammen. »Ich mach das nicht als verspätete Verhütungsmethode, wenn es das ist, was du denkst.«
    »Versuch nicht vorauszusagen, was ich denke. Ich weiß im Augenblick
selbst
nicht so genau, was ich denke.«
    Wenigstens war er ehrlich. Ihr Magen zog sich zusammen, als er seine Fäuste ballte und begann, auf sie zu zugehen -sich
anzupirschen
. Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Sie stellte sich ein wenig aufrechter hin. »Schlag mich, und du wirst es bereuen, Freundchen«, warnte sie und tastete hinter sich auf dem Tisch nach etwas, das sie zur Selbstverteidigung benutzen konnte.
    Er hielt abrupt inne, als wäre er gegen eine Backsteinmauer gelaufen, und starrte sie ein paar Sekunden an. Die Zeit schien stillzustehen. »Mein Gott. Dich schlagen}« Seine Wangenknochen röteten sich, als er versuchte, seine Gefühle mit deutlich sichtbarer Mühe unter Kontrolle zu bringen. Eine Mühe, die sie sehr zu schätzen wusste. »Ich habe in meinem ganzen Leben noch keine Frau geschlagen, und ich werde bestimmt nicht mit dir anfangen. « Er knirschte hörbar mit seinen hinteren Backenzähnen und scheuerte mit einer Hand über seinen Bartschatten. »Verflucht. Ich habe dir Angst eingejagt! «
    Eindeutig außer Fassung geraten, begann er, im Raum auf und ab zu gehen. Sie hätte ihm sagen können, was das für eine Zeitverschwendung war. »Es tut mir leid. Ich bin nicht wütend auf
dich
. Ich bin wütend auf mich selbst. «
    »Ich nehme dich beim Wort, aber schau dich lieber nicht im Spiegel an«, erwiderte Heather tonlos. »Du würdest dich selbst zu Tode erschrecken. « Blitzschnell überschlug sie in Gedanken, wo sie sich in ihrer Vorstellung geirrt hatte. Offensichtlich war ihr erster Fehler gewesen anzunehmen, er würde das Baby nicht wollen. Wenn sie ihm das sagte, so hatte sie angenommen, würde er sie einfach als One-Night- Stand abschreiben. Sie war davon ausgegangen, dass er ein Mann war, der keine Bindungen wollte. Er hatte einen Job und ein Leben, das sich nicht um sie drehte. Sie hatte in den letzten drei Monaten ihr Bestes gegeben, jeglichen Wunsch Gedanken zu ignorieren.
    Sie atmete tief ein, hielt die Luft an und ließ sie dann langsam entweichen. »Bist du im Augenblick überhaupt in der Lage, Vater zu sein? Willst du denn Vater werden? « Sie blickte ihm unerschrocken in die Augen. Ganz gleich, wie verärgert er sich fühlte, war sie dennoch davon überzeugt, dass er ihr nicht weh tun wurde.
    Sie war sich aber nicht sicher, worauf er eigentlich so heftig reagierte. Darauf, dass sie schwanger war? Auf die Tatsache, dass sie sich für eine Abtreibung entschieden hatte? Oder auf den Umstand, dass sie diese Entscheidung getroffen hatte, ohne
ihn
zu fragen?
    Sie wusste es nicht. Sie hatte in den letzten paar Monaten so viele Emotionen durchlebt, dass sie die von jemand anderem kaum beurteilen konnte. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, und sie beobachtete ihn durch einen wässrigen Schleier und mit einem Knoten im Hals. Sie hatte nie an Liebe auf den ersten Blick geglaubt, hatte niemals gedacht, sie könnte einem Mann genug vertrauen, um ihr Herz ohne Einschränkung zu verschenken.
    Bis Caleb gekommen war.
    Er war in ihr Leben hereinspaziert und hatte verlangt, dass sie ihn heiratete. Bevor sie auch nur irgendein Wort über die Schwangerschaft verloren hatte. Zum ersten Mal in ihrem Leben war sie hundertprozentig sicher, dass ein Mann sie, die Frau, wollte und sie nicht als das einzige Kind des einflussreichen Börsenmanagers Brian Shaw sah. Caleb wusste nichts über ihre Vergangenheit, nichts über ihren Vater.
    Und so musste es auch bleiben, dachte sie schmerzerfüllt. Sei vorsichtig, bei dem, was du dir wünschst, du könntest es bekommen.
    Sie hoffte beinahe, dass er wütend bliebe. Alles nur um die vorwurfsvolle Stille zu durchbrechen, die schwer zwischen ihnen hing. Vielleicht würde er ihre Entscheidung nachvollziehen können, wenn sie ihm erklärte, dass dies ihre einzige wirkliche Wahl war. Wie sollte sie ein Baby beschützen, wenn sie sich selbst nur knapp am Leben

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