RAND DER ANGST (T-FLAC/PSI) (German Edition)
haselnussbraunen Augen las, schnürte ihm die Eingeweide zusammen. Das Beste, was er tun konnte, war, ihr zu versichern, dass man sich gut um sie kümmern würde und dass sie in verschiedenen Staaten leben und sich selten sehen würden.
Und dass es seinem Sohn und ihr an nichts mangeln würde.
Er würde
den Rest seines Lebens damit verbringen, sie zu begehren.
Was für ein verdammtes Pech.
Aber so war es halt.
Die Geschichte wiederholt sich, dachte er grimmig. Seine Eltern hatten der Liebe eine Chance gegeben. Sie hatten versagt, und der Fluch war immer noch in Kraft. Egal, wie sehr sie auch versucht hatten, voneinander getrennt zu bleiben, letztlich konnten sie es nicht durchhalten und seine Mutter war gestorben.
Er
musste
Heather gehen lassen, aber zunächst musste er den Job beenden, deshalb war er schließlich hergekommen. Er ließ ihre Hände sinken und trat einen Schritt zurück. Sobald dies hier vorbei war, würde er sie nicht wiedersehen. Das wäre das Beste. Sauber und schnell. Aus den Augen, aus dem Sinn.
»Bleib bitte einen Augenblick hier, okay? Ich habe eine Überraschung für dich. «
»Wirklich? Was für eine Überraschung? Kann ich es aus dir herausküssen? Oder herauskitzeln?«
»Gib mir ein paar Minuten. Ich werde kommen und dich holen, wenn ich fertig bin. «
»Das klingt aber sehr mysteriös. Ich will mit dir gehen. « Er lächelte und schüttelte den Kopf. »Bleib hier, ich werde dich rufen, wenn es ... fertig ist. «
»Hm, in Ordnung. Gib mir erst einen Abschiedskuss. «
Er zwang sich zum Lachen. »Ich bin nur eine Minute 一”
Sie zog seinen Kopf für einen schnellen Kuss zu sich herab. Ihr Lippen fühlten sich weich an.
»Beeil dich«, sagte sie mit heiserer Stimme. »Ich vermisse dien jetzt schon. «
Caleb berührte kurz eine honigfarbene Haarsträhne auf ihrer sonnenwarmen Schulter, bevor er sich umdrehte und quer über den gepflasterten Weg ging. Die paar Meter kamen ihm endlos vor.
»Wie geht's, Boss? «, fragte Farris leise neben ihm. »Du gehst so verdammt langsam, als ob dir 'ne Ratte den Hintern hochkriecht. Was gibt's? «
Caleb ging weiter. Er wusste, dass ihn die Männer in Shaws Haus beobachteten. Sie würden einen einzelnen Typen sehen. Nichts Bedrohliches an einem Touristen in einem grellen rotgelben Hawaii-Hemd, Jeans und Turnschuhen.
»Es fühlt sich nicht richtig an«, antwortete er beinahe ebenso leise wie sein unsichtbarer Freund, und strebte weiter auf Shaws Eingangstür zu.
Sobald er die letzte Phase dieser Operation startete, gäbe es kein Zurück mehr.
»Dekker und Rook sind bei ihr«, betonte Keir.
Ja, das wusste Caleb, und er vertraute seinen Männern. Dennoch verspürte er dieses hartnäckige Kribbeln zwischen den Schulterblättern.
Keir legte seine Hand sacht auf Calebs Schulter. »Es wird kurz und schmerzlos werden. «
»Ja, ich weiß«, antwortete Caleb gedämpft.
Heather bewunderte Calebs lockeren Schritt, mit dem er über die »Straße« schlenderte, wenn man den breiten Pfad, auf dem keine motorisierten Fahrzeuge erlaubt waren, überhaupt so nennen konnte. Er sollte eigentlich unpassend aussehen mit diesem grellbunten Hemd an einem historischen Ort wie den sassi, doch stattdessen sah er selbstbewusst und herrlich sexy aus.
Sie spürte den Blick von jemandem auf ihrem Rücken und wirbelte herum, aber da war niemand. Natürlich war dort keiner. Diese landschaftlich reizvolle, historische Gegend war so
überhaupt nicht
der Fall ihres Vaters oder seiner anspruchsvollen Bankkunden.
»Entspann dich«, sagte sie laut. Herrgott, es war heiß. Sie sammelte ihre Haare im Nacken, hob sie zum Pferdeschwanz hoch und hoffte auf einen leichten Luftzug. Es gab keinen. Sie wünschte sich, sie hätte sich einen Hut mitgebracht, und ließ ihr Haar wieder auf die Schultern fallen.
Sie legte die Hand auf ihr Bäuchlein. Trotz der Hitze fühlte sie sich merkwürdig erregt und lächerlich glücklich. Und weshalb sollte sie es auch nicht sein? Sie war in den Flitterwochen, meine Güte. Wenn eine Frau nicht mal auf ihrer Hochzeitsreise lächerlich glücklich sein konnte, wann dann?
Sie rieb sich ihr Bäuchlein. »Dein Daddy sieht toll aus, weißt du das, süßes Baby? Er behauptet, du bist ein Junge, und ich glaube, du wirst genauso werden wie er, nicht wahr? Süß und nett und lustig. Ich nehme mal an, wir müssen die nächsten einundzwanzig Jahre deine Therapie bezahlen, weil ich das Gefühl habe, dass du für uns immer >Böhnchen< sein wirst. « Sie
Weitere Kostenlose Bücher