RAND DER ANGST (T-FLAC/PSI) (German Edition)
ertragen, dass sie voneinander getrennt bleiben mussten. Sie verbrachten ihre Tage damit, am Telefon miteinander zu flüstern, und lebten nur für diese gemeinsame Woche.
Seine Mutter, die schon immer schwach und melancholisch gewesen war, wurde immer blasser und blasser und noch zerbrechlicher in dieser Woche, als ob das Leben aus ihr herausgesaugt würde, wenn sie mit ihrem Ehemann zusammen war.
Die drei Jungs waren auch ohne eine Mutter, die sie ins Bett brachte, oder einen Vater, der den Superbowl mit ihnen anschaute, ganz prima aufgewachsen.
Für Caleb war es erstaunlich, dass ein Mann, der eigentlich ein Fremder war, eine solch gewaltige Präsenz im Leben seiner Kinder hatte. Es war ihr Vater gewesen, der sie im Schwertkampf unterrichtet hatte und der seinen Diener MacBain nach Montana geschickt hatte, um auf sie aufzupassen. Ihr Vater hatte sie alle drei ermutigt, sich bei T-FLAC zu bewerben.
Das Hauptquartier der Antiterrororganisation lag nicht weit von Schloss Edridge in Montana entfernt. Magnus hatte über die T-FLAC/PSI-Abteilung Bescheid gewusst und seine Söhne darauf angesetzt, als diese Teenager waren.
Es war die perfekte Verbindung gewesen.
Baldige Disziplin, hartes Training und die Liebe zu ihrem Land hatten Caleb und seinen Brüdern etwas geboten, für das sie kämpfen wollten, etwas, an das sie glauben konnten, etwas, was sie
lieben
konnten.
Zum Glück hatten sie bereits früh gelernt, keinen Dank dafür zu erwarten.
Terroristen zu vernichten war ein oftmals undankbarer, unbeachteter und extrem brutaler Job. Calebs Lächeln war grimmig, als er sich noch eine Paranuss nahm und diese zerkaute. Mann, er
liebte
, was er tat.
Und das war das Ende dieser mentalen Selbstbefriedigung. Gabriel, Duncan und er waren auch ohne die Anleitung ihres Vaters ganz ordentlich geraten. Böhnchen würde dasselbe machen.
Und was dann? Caleb konnte seinen Sohn durch eine Ritze in der Hecke aufwachsen sehen? Ein gefühlsmäßiges Wrack. Gott, er würde wie sein Vater werden und im Leben seines Sohnes aufkreuzen wie ein flüchtiger Gast. Er würde Böhnchens Ausbildung und den Ausbau seiner Fähigkeiten anderen überlassen, damit Heather nichts zustieße, und sie würde wohl eher zum Mond fliegen, als ihm das Sorgerecht für seinen Sohn zu überlassen.
Er fluchte leise.
Rook warf Caleb einen Seitenblick zu. Sein Gesicht leuchtete dämonisch im Licht des Armaturenbretts, als er fragte: »Geht es dir gut? «
Absolut nicht, sein Leben war kaputt, und es würde noch verdammt viel schlimmer werden. Er fragte sich, ob dieser tiefe, unerbittliche Schmerz in seiner Brust jemals weggehen würde. »Ich werde uns reinteleportieren, damit Heather heute Nacht anständig schlafen kann. Sie braucht es. «
Er hatte, was? Vierundzwanzig Stunden, um auf Heather aufzupassen, dann würde er den dünnen Faden des Vertrauens, den sie geknüpft hatten, zerreißen und sie vernichten.
DIE
SASSI
, MATERA
SONNTAG, l6. APRIL
10 UHR 00
Heather lag eng an ihn geschmiegt, ihr Po war gegen seine Erektion gepresst. Caleb vergrub seine Nase in ihrem Haar und zog seinen Arm enger um sie. Er spreizte die Finger über der sanften Wölbung ihres Bauches und fühlte, wie sich diese eigenartige, schmerzvolle Leere in der Mitte seiner Brust öffnete.
Morgen um diese Zeit würden sie und Böhnchen auf dem Flug zurück nach San Francisco sein. Er würde den Schutzzauber über ihr lassen, Gabriel anrufen und ihn fragen ob - Mist verdammter. Er wollte nicht, dass ein anderer Mann seinen Sohn großzog, selbst wenn dieser Mann sein Bruder war. Geteiltes Sorgerecht? Möglicherweise würde sie sich darauf einlassen.
Wenigstens hätte er dann eine Ausrede, um sie zu sehen, von Zeit zu Zeit. Wie oft? Einmal pro Jahr? Einmal pro Monat? Er könnte näher nach San Francisco ziehen. Zur Hölle, ihm war es egal, wo er wohnte...
Sie bewegte sich nicht, aber Caleb spürte, wie sich ihr Atemrhythmus fast unmerklich veränderte. »
Buona mattina il mio cuore
«, sagte er sanft.
Sie kuschelte sich an seinen Körper, nahm seine Hand und führte diese von ihrem Bauch zu ihren Brüsten. Ihre Nippel waren hart und ihr Körper weich, als sie sich auf ihn rollte.
Sie warf ihm ein schläfrig-verführerisches Lächeln zu und schlang die Arme um seinen Hals. »Hm. Frei übersetzt heißt das: Das ist ein großartiger Tag, wir sind auf der Hochzeitsreise, willst du ein bisschen herumalbern? «
Er drehte sie um und schob seine Beine zwischen ihre. »Mein Gott, du
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