Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
RAND DER DUNKLEN (EDGE T-FLAC/PSI) (German Edition)

RAND DER DUNKLEN (EDGE T-FLAC/PSI) (German Edition)

Titel: RAND DER DUNKLEN (EDGE T-FLAC/PSI) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
Vom Netzwerk:
nicht , Liebling. « Duncan klang so vernünftig wie immer. »Bleib so ruhig, wie du kannst. Ich weiß, das ist unter diesen Umständen nicht einfach, aber halte durch. Lass dich nicht hinabwerfen. «
    »Mensch, was glaubst du denn? « Vorsichtig begann Serena sich wieder zu bewegen. »Ich hänge an meinen Fingerspitzen wie eine verängstigte Fledermaus. Was glaubst du, ist mit Trey passiert? « Dies war nicht die Zeit, um zu diskutieren, aber Serena merkte es sich für später vor. Wenn es ein später geben würde.
    »Er ist da unten im Wasser«
    »Ist er...? «
    »Nein. Ich habe ihn im Wasser treten und paddeln hören, nachdem er aufgeschlagen ist. Wir dürfen uns nicht gegenseitig helfen, also konzentriere dich auf dich selbst. «
    Sich auf sich selbst zu konzentrieren, das war ja schön und gut, dachte Serena, aber was, wenn man vor Angst wahnsinnig ist? Duncan mochte Trey dort unten aufschlagen gehört haben, aber alles, was sie hören konnte, war das laute Pochen ihres panischen Herzschlags. Sollte sie hier sterben müssen, würde sie einen Stein auf den Kopf bevorzugen, um nicht von diesem verdammten Absatz zu fallen, auf dem sie zu balancieren versuchte, um dann letztendlich von dem rau- en, schwarzen Wasser verschluckt zu werden. Der Felsvorsprung schien in alarmierender Geschwindigkeit zu schrumpfen, und je ängstlicher sie wurde und je stärker ihre Gefühle waren, desto größer war die Gefahr, die Kontrolle über ihre telekinetischen Kräfte zu verlieren. Falls das passierte, würde die Gesteinslawine um etliches schlimmer werden.
    Und genauso wie bei ihren Eltern würde sie dann auch für Duncans Tod verantwortlich sein.
    Hör auf. Verdammt noch mal, hör auf, eine Miesmacherin zu sein! Ich kann das. Ich kann. Beruhige dich. Beruhige dich einfach. Denk an Wolken. Denk an Ruhe. Gras...
    Donner dröhnte wie der Vorbote einer weiteren schlechten Nachricht. »Scheiße, Scheiße, Scheiße!« Ein Windstoß mit Regen warf sie um. Der plötzliche Regenguss war eine Folge der offensichtlichen Furcht, die von innen an ihr nagte. »Das war ich. «
    Ein Wasserschwall machte den ohnehin schon gefährlichen Vorsprung auch noch glitschig. Der brutale Sturm, den ihre Angst verursacht hatte, spülte den Felsen unter ihren Füßen weg. Wegen der großen Wassermengen, die auf sie herabstürzten, konnte sie kaum noch atmen. Blitze zuckten. Golf- ballgroße Hagelkörner trafen sie, schlugen gegen die Wände, prallten von den Felsen ab und platschten wie Kanonenkugeln ins Wasser.
    »Bleib ruhige verdammt noch mal! « Ihr selbstgemachtes Unwetter wurde schlimmer, gewann jede Sekunde an Stärke, was ihre Angst nur vergrößerte und dadurch wiederum den wütenden Sturm verstärkte. Ihr Haut brannte von den eisigen Geschossen des Hagels. »Duncan! «, schrie sie.
    Als Duncan auf den zementartigen Stalagmiten aufprallte, wich ihm die Luft aus der Lunge, und er versank zunächst wie ein Stein im Wasser, bevor er sich seinen Weg zurück an die tintenschwarze Oberfläche kämpfte. In dem Augenblick, als er wieder Atem schöpfte, brüllte er Serenas Namen.
    Sie würde ihn nicht hören bei dem Chaos des Steinschlags und des ununterbrochenen Donners und der Blitze, die ihre Angst hervorgerufen hatte. Während er immer noch nach Luft schnappte, krabbelte er auf die Rückseite der Fels Formation, damit er vor dem Schutt geschützt war, der um ihn herum ins Wasser krachte.
    Sein einziger Trost war, dass Serena immer noch Angst hatte, solange dieser unerwartete Hagelsturm anhielt. Und wenn sie Angst hatte, dann lebte sie noch.
    Zwei Stunden später war Duncan sich über gar nichts mehr sicher. Zu seinem großen Schrecken hatte sich Serenas Sturm vor einiger Zeit gelegt. Ebenso die Erdrutsche und Erdbeben. Die Höhle war unheimlich still, mit Ausnahme seiner Paddelgeräusche in dem unangenehm warmen Wasser.
    Egal, in welche Richtung er schwamm, er fand aus dem verdammten Stalagmiten labyrinth nicht heraus. Ein Ausgang war nicht zu entdecken. Er war ein guter Schwimmer, aber nach stundenlangem Kampf gegen eine Strömung in einem Wasser, das so tief war, dass er bislang noch keinen Grund gefunden hatte, fühlten sich seine Glieder schwer an, und seine Lungen und wunden Rippen taten weh.
    Als er auf dem Weg ins Wasser mit den Stalagmiten zusammengestoßen war, hatte er sich ein paar Rippen geprellt. Er hatte schon Schlimmeres erlebt. Er hatte an Einsätzen teilgenommen, bei denen er angeschossen oder abgestochen oder zu Brei geschlagen

Weitere Kostenlose Bücher