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Raniels Engelwelt

Raniels Engelwelt

Titel: Raniels Engelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war. Möglicherweise wunderte sie sich darüber, dass Lisas und mein Wunsch thematisch so dicht beieinander lagen.
    Das Medium riss sich wieder zusammen. »Du vermisst deinen Freund sehr?«
    »Ja, wir kannten uns lange Jahre.«
    »Dann will ich es versuchen. Auch wenn du dich darauf einstellen musst, dass die Nachricht nicht nur positiv sein kann.«
    »Das weiß ich.«
    »Dann sag mir bitte den Namen deines Freundes.«
    Auf diese Bitte hatte ich gewartet. Sehr deutlich sprach ich ihn aus. »Er heißt Kevin Frost.«
    Stille. Nichts passierte. Hielten die Menschen den Atem an? Wartete sie ab? Waren sie überrascht?
    Ich wusste es nicht. Ihre Reaktion war auch nicht wichtig. Mir kam es mehr auf das Verhalten der Pamela Parker an.
    Sie saß auf ihrem Stuhl. Nichts an ihr bewegte sich. Die Schultern hatte sie in die Höhe gezogen. Ihre Augen waren nicht geschlossen, und nur das leichte Zucken der Lippen zeigte an, dass es in ihr arbeitete.
    Ich beschloss, sie aus der Reserve zu locken, und fragte deshalb: »Hast du alles verstanden?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Und wie würde Elion reagieren? Könnte er mir den Gefallen tun? Es wäre wichtig für mich.«
    »Ja«, erwiderte sie, «das glaube ich dir sogar. Es ist wichtig, sonst wärst du nicht hier.«
    »Sehr wahr.«
    »Aber der Name, John . ..«
    »Was ist mit ihm?«
    »Könnte es sein, dass ich ihn kenne?«
    »Kevin Frost?« Ich breitete meine Arme aus. »Ja, das könnte sein. Ich glaube sogar daran, dass er dir bekannt ist, denn Kevin hat auch zu deinen Anhängern gehört, bevor er sich umbrachte. Durch ihn haben mein Freund Bill und ich von dir erfahren, und jetzt möchte ich wissen, wie es seiner Seele geht und ob er noch eine Chance hat, der Hölle zu entwischen. Elion könnte mir die Antwort geben.«
    Ich hatte die Parker durch mein Auftreten in eine Zwickmühle gebracht. Sie wusste nicht so recht, wie sie sich verhalten sollte. Noch immer nagte sie auf ihrer Unterlippe und dachte stark nach.
    »Bitte«, sagte ich, »enttäusche mich nicht.«
    Die Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. »Das kann ich leider nicht entscheiden. Es liegt einzig und allein daran, wie Elion sich verhält, wenn du verstehst...«
    »Ja, ja, deshalb bin ich doch hier. Man sagte mir, dass Elion sehr stark sein soll.«
    »Das ist er auch. Nur muss man fest an ihn glauben.«
    Ich gab mich etwas verstört. »Tue ich das denn nicht? Ich... ich glaube doch an ihn.«
    »Es sieht so aus«, sagte sie.
    »Was steht dem dann im Wege?«
    Sie starrte mich an. Der Blick sollte mich bannen. Mich vielleicht auch erforschen. Zum ersten Mal spürte ich so etwas wie einen Strom, der mich erreichte.
    Das war keine Einbildung, und ich begann zu glauben, dass in dieser Person schon eine gewisse Kraft steckte, die anderen Menschen nicht gegeben war.
    Schließlich nickte sie. »Ja«, sagte sie dann, »ich werde es versuchen, John. Du sollst deine Antwort bekommen.«
    »Danke.«
    »Dann setze dich wieder hin.«
    Das tat ich gern. Ich sah Bill, dessen Mund sich zu einem Grinsen verzogen hatte. »Jetzt bin ich mal gespannt, wie sie sich aus dieser Affäre ziehen wird.«
    »Ich auch.«
    »Was sagt dein berühmtes Bauchgefühl?«
    »Naja, sie ist schon etwas Besonderes. Das habe ich gespürt. In ihr stecken gewisse Kräfte, auf die wir achten sollten. Und die könnten sich durch den Kontakt mit Elion verstärkt haben.«
    »Dann gehst du davon aus, dass er ihr...«
    »Warte es ab, Bill.«
    Wir wollten nicht länger stören. Durch das Reden hatten wir schon einige unwillige Blicke auf uns gezogen. So hielten wir den Mund und konzentrierten uns auf das Medium.
    Die Sitzhaltung der Parker hatte sich nicht verändert. Sie hielt die Augen jetzt geschlossen und gab sich wieder ihrer Trance hin. Ihr Gesicht blieb dabei unbeweglich, abgesehen von einem leichten Zucken der Augen.
    Sollte es stimmen, dass Elion einen Vanillegeruch abgab, dann war der Engel noch immer unter uns, denn wir rochen das Zeug sehr deutlich. Es war wieder still geworden, und in der Luft lag eine Spannung, die auf unserem Rücken eine Gänsehaut verursachte. So wie uns ging es auch den anderen Menschen. Sie wartete auf ein Ergebnis, aber das Medium ließ sich Zeit. Pamelas Kopf sank nach vorn. Jeder sah, dass sie ihn schüttelte, als wollte sie etwas abwehren, und plötzlich entwich ihrem Mund ein zischender Laut.
    »He, was war das?«, murmelte Bill.
    »Sie scheint Probleme zu bekommen.«
    »Genau. Elion ist an seine Grenzen gelangt. Wer andere in den

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