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Raniels Engelwelt

Raniels Engelwelt

Titel: Raniels Engelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Namen gehört. Diese Welt muss einem Mächtigen gehören, der viel stärker ist als Elion.«
    »Ich will den Namen wissen. Kennst du ihn?«
    »Ja.«
    »Und?«
    »Er heißt Raniel!«
    ***
    Dass das Leben voller Überraschungen steckt, daran hatte ich mich längst gewöhnt. Trotzdem fühlte ich mich wie vor den Kopf geschlagen. Mein Weltbild geriet zwar nicht ins Wanken, dass jedoch der Name Raniel gefallen, das haute mich beinahe aus den Schuhen.
    Ich blieb zunächst mal still und blickte nur in das Gesicht der Frau. Es hatte einen abwartenden und irgendwo auch lauernden Ausdruck angenommen.
    Raniel, der Gerechte!
    Einer, der halb Engel und halb Mensch war – und zugleich jemand, der auf der Erde ebenso existieren konnte wie in seiner Dimension oder Welt. Ein Wanderer zwischen den Zeiten auf der Suche nach dem Unrecht, das er ausmerzen wollte, wobei er sich an keine Gesetze hielt, die mit den unsrigen konform gingen. Er hatte sich seine eigene Gerechtigkeit geschaffen und griff ein, wann er es für richtig hielt.
    Wo lebte er? Wo lebte Elion?
    Ich kannte die Dimension der verstoßenen Engel. Dort hatten sie sich eine bestimmte Welt aufgebaut, ein mächtiges Reich, das parallel zu unserer Dimension existierte. Dort hielten sie sich auf, um es den Menschen irgendwie gleich zu machen, aber sie konnten nie so werden wie wir. Sie blieben immer Zwitter, und wenn es ihnen in den Kopf kam, dann öffnete sie die Tore, um in unsere Welt zu gelangen, und es war einigen sogar möglich, menschliche Gestalt anzunehmen. Das hatte ich schon erlebt, sodass es dann gewisse Personen zweimal gab.
    Der Fall war plötzlich kompliziert geworden, und ich ging nicht davon aus, dass Pamela Parker gelogen hatte. Einen Namen wie Raniel dachte man sich nicht einfach so aus. Der war schon etwas Besonderes.
    Möglicherweise war Elion sein Bote, der Kontakt mit den Menschen aufnehmen sollte.
    Bill meldete sich und flüsterte: »Du hast den Namen verstanden, John?«
    »Ja.« Ich richtete mich wieder auf.
    »Dann habe ich mich also nicht verhört. Aber was hat Raniel mit Elion zu tun?«
    »Keine Ahnung, wirklich nicht. Ich bin überfragt.«
    »Und Pamela?«
    »Sie wird uns Antworten geben.«
    Das Medium hatte unser Gespräch mitgehört und auch verstanden. Wir vernahmen ein Lachen und sahen das Kopfschütteln. »Nein, nein – ihr könnt mich fragen, was ihr wollt, ich habe ihn nie gesehen.«
    »Wen? Raniel oder Elion?«
    »Raniel.«
    »Aber Elion schon?«
    Für einen Moment trat Glanz in ihre Augen. »Ja, ihn schon, das ist sicher.«
    »Dann kannst du mir auch sagen, wie er aussieht – oder?«
    »Nein, ich weiß es nicht. Ich weiß es nicht wirklich. Er ist so anders. Er ist kein Mensch, den man einfach anfassen kann. Er ist etwas viel Höheres. Elion... er ist ein Wunder, er ist eben ein Engel, und das sollte man nie vergessen.«
    Im Prinzip hatte sie da sicherlich Recht. Aber ich brauchte noch mehr Informationen. Nur sah es so aus, als wollte Pamela sie mir nicht geben. Sie schaute mich wütend an, sie hatte sich wieder erholt, und die nächsten Sätze spie sie mir förmlich ins Gesicht.
    »Du hast alles zerstört. Du hast die Brücke des Vertrauens zwischen Elion und mir eingerissen. Es ist furchtbar. Alles, was ich aufgebaut habe, ist nun kaputt. Man wird sich rächen. Ich habe den Engel verraten, und das ist schlimm.«
    »Nein, du hast nur die Wahrheit gesagt. Verräter sagen nicht die Wahrheit. Deshalb brauchst du dir keine Vorwürfe zu machen. Aber wir beide werden uns noch unterhalten müssen, und deshalb würde ich vorschlagen, dass du die anderen Menschen hier nach Hause schickst. Die Sitzung ist für sie vorbei.«
    Plötzlich waren wir wieder in der Realität gelandet. Pamela hatte begriffen und zuckte zusammen.
    »Was soll ich?«
    »Die Menschen wegschicken!«
    »Aber...«
    »Kein Aber mehr, Pamela. Was ich gesagt habe, wird durchgezogen. Wir können sie hier nicht gebrauchen.«
    Sie wollte nicht, das sah ich ihr an. Sie starrte mir in die Augen. Ihre Lippen zuckten. Ich erkannte den Widerstand an ihrem Verhalten, aber sie gab auf.
    »Gut, ich werde sie wieder wegschicken, aber nur auf deinen verdammten Druck hin.«
    »Das ist mir egal.«
    »Du wirst es noch bereuen.«
    »Das sollte ich bereuen?«
    »Alles.«
    »Nein, bestimmt nicht. Und wieso auch? Ich mag die Engel, und ich liebe den Kontakt mit ihnen. So musst du es sehen.«
    Pamela Parker wollte mich belehren. »Sie sind nicht nur gut, John, glaub nicht daran. Ich weiß es. Sie

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