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Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld

Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld

Titel: Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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unter der mit einem Mal kraftlosen, reglosen Gestalt hervor. Abernethy stand, den Fuß auf Soutars Handgelenk, über den Jungen gebeugt und entwand ihm den Revolver.
    »Nicht nötig«, zischte Rebus. »Er ist tot.«
    »Sieht ganz so aus«, sagte Abernethy und steckte seine Waffe weg. »Hier ist also meine Geschichte: Ich habe einen Lichtblitz gesehen, einen Knall gehört und habe angenommen, er habe gefeuert. Einleuchtend?«
    »Sind Sie überhaupt befugt, diese Kanone zu tragen?«
    »Was glauben Sie denn?«
    »Ich glaube, Sie sind …«
    »Nicht besser als er?« Abernethy hob eine Augenbraue. »Ich denke doch. Und ach, nicht der Rede wert.«
    »Was?«
    »Dass ich Ihr Scheißleben gerettet habe! Nach der Nummer, die Sie abgezogen hatten, mich im Gar-B stehen zu lassen …« Er hielt inne. »Sie haben Blut abgekriegt.«
    Rebus sah an sich hinunter. Es war eine Menge Blut. »Wieder mal ein Hemd zum Teufel.«
    »Das ist natürlich das Erste, woran ein Jock denkt.«
    Der Polizeifahrer war ausgestiegen, um sich die Sache anzusehen. Die Menge an Schaulustigen nahm, jetzt wo das Feuerwerk zu Ende war, rasch zu. Abernethy begann, Soutars Taschen zu durchsuchen. Besser, es hinter sich zu bringen, solange die Leiche noch warm war. So war es angenehmer. Als er wieder aufstand, war Rebus verschwunden, und mit ihm das Auto. Er sah seinen Fahrer ungläubig an.
    »Nicht schon wieder.«
    Doch, schon wieder.
30
    Während er fuhr, hörte Rebus den Polizeifunk ab. Das Bombenräumkommando war gerade dabei, fünf kleine Pakete aus dem Kofferraum von Soutars Wagen herauszuholen. Die Päckchen waren mit Sprengkapseln versehen, und das Semtex war nicht mehr das jüngste und möglicherweise instabil. Es gab Pistolen, Schnellfeuerund sogar Zündnadelgewehre. Wusste der Himmel, was er mit den Dingern vorgehabt hatte.
    Jetzt wo das Feuerwerk vorüber war, strahlten die Häuser nicht mehr. Sie hatten wieder ihren normalen Rußton angenommen. Die Straßen wimmelten von Menschen auf dem Weg nach Hause, zu einem letzten Drink oder späten Abendessen. Die Leute lächelten und legten die Arme umeinander, um sich zu wärmen. Sie hatten alle einen richtig schönen Abend verbracht. Rebus dachte lieber nicht daran, wie knapp dieser Abend davor gewesen war, sich in einen Alptraum zu verwandeln.
    Er schaltete Sirene und Blaulicht ein, um die Leute von der Fahrbahn zu scheuchen, und zog dann an der vor ihm kriechenden Autoschlange vorbei. Es dauerte ein paar Minuten, ehe ihm bewusst wurde, dass er zitterte. Er schaltete die Heizung ein. Nicht dass die Wärme was an seinem Zittern geändert hätte. Er zitterte nicht vor Kälte. Er war auf dem Weg nach Tollcross, zum Crazy Hose. Zur letzten Abrechnung.
    Als er aber, ohne Sirene und Blaulicht, am Klub ankam, sah er, dass aus der geschlossenen Eingangstür Rauch drang. Er fuhr auf den Bürgersteig, rannte zur Tür und trat sie auf. Das entsprach zwar nicht ganz den Vorschriften zur Brandbekämpfung, aber er hatte kaum eine andere Wahl. Das Feuer war im Tanzsaal. Bislang hatte nur der Rauch das Foyer erreicht. Zu sehen war niemand. Ein Zettel an der Tür teilte kurz und bündig mit, der Klub sei »wegen unvorhergesehener Umstände geschlossen«.
    Das bin ich, dachte Rebus, ich bin der unvorhergesehene Umstand.
    Er steuerte auf Bothwells Büro zu. War das schließlich nicht sein Ziel gewesen?
    Bothwell saß auf seinem Stuhl, bewegungslos infolge seines plötzlichen Ablebens. Sein Hals wies einen Knick auf, wie man ihn bei Hälsen sonst eher selten beobachtet. Rebus hatte schon ein paar gebrochene Genicke gesehen. Um die Kehle verlief ein schmaler Bluterguss. Erdrosselt. Er war noch nicht lange tot. Seine Stirn fühlte sich noch warm an. Andererseits w 7 urde es im ganzen Büro allmählich warm. Es wurde überall zunehmend wärmer.
    Die neue Brandwache lag am Ende der Straße. Rebus fragte sich, wo die Feuerwehr eigentlich blieb.
    Als er ins Foyer zurückkam, sah er, dass aus dem Tanzsaal verstärkt Rauch quoll. Die Tür stand jetzt offen. Clyde Moncur schleppte sich gerade ins Foyer. Er war am Leben und wollte es auch bleiben. Rebus vergewisserte sich, dass Moncur unbewaffnet war, packte ihn dann am Kragen und schleifte ihn über den Boden. Moncur rang nach Atem. Es ging ihm nicht besonders gut. Er fühlte sich leicht an. Rebus trat die Eingangstür auf und legte Moncur auf der obersten Stufe ab.
    Dann ging er wieder hinein.
    Ja, der Brand hatte hier angefangen, im Tanzsaal. Wände und Decke standen schon in

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