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Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld

Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld

Titel: Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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unwillkürlich zusammen. Die bewaffneten Polizisten gingen abrupt in die Hocke, andere warfen sich flach auf den Bauch. Der Junge, der auf die Absperrungen zugerannt war, begann verängstigt zu schreien und ließ sich vornüber fallen.
    Hinter ihm stand Davey Soutars Wagen verlassen da.
    Davey war auf den Beifahrersitz gerutscht, hatte die Tür geöffnet und war, tief geduckt, zum Bürgersteig gerannt. Er brauchte nur wenige Sekunden, um im Gedränge von Schaulustigen unterzutauchen.
    »Hat jemand gesehen, ob er bewaffnet war?«
    Die Soldaten näherten sich vorsichtig dem ersten Auto, während Polizisten begannen, die Gar-B-Krieger zusammenzutreiben. Weitere Waffen wurden fallen gelassen. Lauderdale kam hinzu, um die Aktion zu beaufsichtigen.
    Und John Rebus war hinter Soutar her.
    Der einzige Ort, an dem sich die Leute nicht drängten, war die George Street: Von da aus war das Feuerwerk nicht zu sehen. So hatte Rebus keine großen Schwierigkeiten, Soutar zu folgen. Der Himmel verfärbte sich von Rot zu Grün zu Blau, während es ununterbrochen knatterte und prasselte und gelegentlich richtig laut knallte. Bei jeder Explosion zuckte Rebus zusammen und musste an das Bombenräumkommando bei Soutars Wagen denken. Als der Wind drehte, trug er Fetzen von musikalischer Untermalung aus dem Park heran. Jagdmusik war das nicht.
    Soutar lief kraftvoll entspannt, hüpfend fast. Er kam rasch voran, aber nicht in gerader Linie. Er beschrieb weite Zickzacklinien, fast über die ganze Breite des Bürgersteigs hinweg. Rebus konzentrierte sich darauf, den Abstand zu verringern, und rannte stur geradeaus, wie auf Schienen. Seine Augen waren auf Soutars Hände geheftet. Solange er diese Hände sehen konnte, sehen konnte, dass sich nichts darin befand, war er zufrieden.
    Trotz seines exzentrischen Laufstils baute Soutar seinen Vorsprung gegenüber dem älteren Mann kontinuierlich aus, außer wenn er sich nach seinem Verfolger umdrehte. Das tat er gerade, als er auf dem St. Andrew’s Square auf die Fahrbahn lief und gegen ein Taxi knallte. Der Fahrer streckte den Kopf aus dem Fenster, zog ihn aber blitzschnell wieder ein, als Soutar seine Waffe herausriss.
    Soweit Rebus erkennen konnte, sah sie wie ein Dienstrevolver aus. Soutar feuerte einen Schuss durch das Taxifenster und rannte dann wieder los.
    Rebus sah kurz nach dem Fahrer. Er hatte sich die Knie voll gekotzt, war aber unverletzt.
    Gib auf, dachte Rebus mit brennenden Lungen. Gib auf.
    Aber Soutar lief weiter. Er rannte durch den Busbahnhof, schlängelte sich zwischen den einund ausfahrenden Eindeckern hindurch. Die wenigen wartenden Fahrgäste konnten sehen, dass er bewaffnet war, und starrten ihm entsetzt nach, als er mit flatternder Jacke, wie eine zum Leben erwachte Vogelscheuche, an ihnen vorüberschoss.
    Rebus verfolgte ihn den James Craig Walk entlang, quer über das obere Ende der Leith Street und auf den Waterloo Place. Hier blieb Soutar einen Moment stehen, als versuchte er, zu einer Entscheidung zu kommen. Seine rechte Hand umklammerte noch immer den Revolver. Als er Rebus mit gleichmäßigen Schritten auf sich zukommen sah, ließ er sich auf ein Knie fallen, hob den Revolver und zielte beidhändig. Rebus sprang in einen Hauseingang und wartete auf den Schuss, der nicht kam. Als er den Kopf wieder hinausstreckte, war Soutar verschwunden.
    Rebus ging langsam auf die Stelle zu, an der Soutar gerade noch gestanden hatte. Er war nirgendwo zu sehen, aber ein paar Meter weiter öffnete sich ein Durchgang, und dahinter begann eine Treppe. Die Stufen führten hinauf zum Calton Hill. Rebus atmete ein letztes Mal tief durch und nahm die Herausforderung an.
    Die holprige Treppe zum Gipfel wimmelte von hinaufund hinabsteigenden Leuten. Die meisten von ihnen waren jung und angeheitert. Rebus hatte nicht einmal genügend Puste im Leib, um etwas wie »Haltet ihn auf!« oder »Lasst ihn durch!« zu schreien. Er konnte nichts anderes tun als ihm folgen.
    Die Kuppe des Calton Hill war voll von Menschen, die im Gras saßen und zum Schloss hinüberschauten. Die Aussicht wäre atemberaubend gewesen, hätte Rebus noch Atem übrig gehabt. Über Lautsprecher war die Musik auch hier oben zu hören. Rauchschwaden trieben im Süden über die Stadt, gefolgt von weiteren Flitterfarben und Raketen. Man glaubte, Zeuge der Belagerung einer mittelalterlichen Stadt zu sein. Viele Leute waren betrunken, manche stoned. Was man hier oben roch, war kein Schwarzpulver.
    Rebus sah sich aufmerksam um. Er

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