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Raphael

Raphael

Titel: Raphael Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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natürlich verärgert. Er schafft es wirklich immer wieder.
    „Erzähl' keinen Quatsch“, wehre ich mich gegen seine Worte und komme mir dabei vor wie ein Vollidiot. „Nur weil ich auf dein Blut jedes Mal wie eine läufige Hündin reagiere, heißt das noch lange nicht, dass du mich scharf machst.“
    „Willst du darauf wetten?“, fragt Raphael lauernd und obwohl mir bewusst ist, dass es klüger wäre, ihn nicht herauszufordern, ist mein Mund schneller als mein Kopf. Wie immer, wenn ich mich die Ecke gedrängt fühle, und das wird mir zum Verhängnis, denn bevor ich mein 'Alter Angeber' wieder zurücknehmen kann, wirft Raphael sich mit einem Knurren gegen mich.
    Wir rollen über den Boden und ich kann gar nicht so schnell schalten, wie sich Raphaels starke Hände unter mein Hemd schieben und aufreizend über meine Haut streicheln, während seine Lippen auf meinen liegen und seine Zunge Dinge tut, die mir einen Schauer bescheren. Verflucht, kann er küssen. Keine meiner Exfreundinnen hatte das so drauf oder löste derart heftige Reaktionen aus. Ich will ihn. Hier. Jetzt. Sofort. Ich will ihn nackt unter mir, um herauszufinden, ob ich ihn genauso scharf machen kann wie er mich.
    Und als hätte er wieder mal meine Gedanken gelesen, reibt Raphael sich an mir und lässt mich fühlen, wie sehr es ihn erregt, was wir tun. Kann er vielleicht tatsächlich Gedanken lesen, geht mir durch den Kopf, dann spüre ich seine Hand in meiner Shorts und alles andere wird unwichtig.
    Doch plötzlich verändert sich etwas. Ich weiß nicht, was es ist, aber es fühlt sich nicht mehr so an wie in der U-Bahn. Als hätte Raphael einen Schalter umgelegt, der meinen gerade verlorenen gegangenen Verstand wieder zum Laufen bringt. Und als ich mich selbst stöhnen höre, während sich mein Körper gleichzeitig den streichelnden Fingern entgegen biegt, wird mir klar, was ich hier tue.
    „Raphael, hör auf“, bitte ich leise und bin froh, dass er umgehend reagiert und von mir ablässt. Ich muss den Verstand verloren haben sein. „Es tut mir leid.“
    „Ich habe es nicht nötig, Gewalt anzuwenden, Caine. Kein Vampir muss das tun, um einen Jüngeren in sein Bett zu bekommen. Doch im Gegensatz zu mir, ist manch anderem Vampir das Wort Ehrgefühl, eher gesagt seine Bedeutung, schlichtweg gleichgültig“, sagt Raphael in die eingetretene Stille hinein und an seinem Tonfall kann ich hören, dass ich ihn mit meinem Verhalten verletzt habe. Ihn, den Untoten, der angeblich keine Gefühle hat. „Ich hätte dich in der U-Bahn haben können. Direkt vor den Augen der Anderen, wenn ich es darauf angelegt hätte, aber ich habe dich nicht angerührt. Du spielst nicht in meiner Liga, obwohl ich wünschte, es wäre so.“
    „Wieso hast du das getan?“, will ich wissen und frage mich zugleich, ob ich die Antwort darauf wirklich hören will.
    „Mein Gott, Caine“, stöhnt Raphael frustriert. „Wann wirst du endlich anfangen zuzuhören, wenn ich mit dir rede? Hast du denn immer noch nicht verstanden, was ich dir von Anfang an versucht habe beizubringen? Ein Erschaffer und seine Schöpfung sind gebunden, bis einer von ihnen stirbt. Wir beide sind für immer mit einem unsichtbaren Band aneinander gekettet. Manche von uns geben der Verbindung nach und werden Partner in jeder Lebenslage, andere gehen getrennte Wege.“
    Ich runzle die Stirn. Raphael weicht aus, obwohl er gleichzeitig mehr erklärt, als ich in den vergangenen acht Wochen von ihm gehört habe. „Das ist keine Antwort auf meine Frage. Wieso hast du das eben getan?“
    Den Blick, welchen Raphael mir jetzt zuwirft, kenne ich und er weckt meinen Fluchtinstinkt. Als ich diesen Blick das letzte Mal sah, bin ich Hals über Kopf aus dem Schlafzimmer meiner Ex getürmt, woraufhin sich unsere Beziehung innerhalb kürzester Zeit merklich abkühlte. Und als es mir schließlich wie Schuppen von den Augen fällt, was hinter Raphaels Verhalten steckt, bin ich sehr versucht, das Gleiche erneut zu tun. Doch dann erinnere mich, wo wir sind und wer Raphael ist. Ich würde nicht mal aus dem Park herauskommen. Also bleibe ich liegen, nehme meine Hände von seiner Haut und reibe mir die Augen.
    Auch wenn es mir nicht gefällt, es erklärt eine Menge. Darum hat er Chris zuerst am Leben gelassen. Deswegen beschützt Raphael mich ständig und überall. Aus dem Grund setzt er sich für mich ein, entgegen seinen Regeln und sogar dann, wenn ich mich wie der größte Trottel aufführe.
    Ich nehme die Hände von meinem

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