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Raphael

Raphael

Titel: Raphael Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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Gesicht und sehe Raphael an, bevor ich ausspreche, was ich denke. „Fuck Wieso ich?“
    Raphael lacht leise, seine grünen Augen beweisen mir sein Amüsement. Er rollt sich neben mich. „Ist das so ein Weltwunder für dich?“
    „Aber du bist ein Kerl.“
    Die Antwort ist dermaßen dämlich, dafür verdiene ich den festen Schlag in die Seite von Raphael, der mich vor Schmerzen aufstöhnen lässt.
    „Alter Jammerlappen“, lästert er, meint es dieses Mal aber nicht so. Ich höre es an seiner Stimme.
    „Ich wusste nicht ... Ich meine, ich habe nie ... Ich dachte ... Mist“, breche ich mein Gestotter fluchend ab, weil Raphael wieder lacht. „Kannst du mich nicht einmal ernst nehmen?“
    „Täte ich das nicht, würden wir dieses Gespräch jetzt nicht führen, sondern hätten gerade fantastischen Sex, Caine.“ Er grinst und deutet mit dem Kopf zur Parkbank. „Und würden dem schnarchenden Penner da drüben mit Sicherheit eine gute Show liefern.“
    „Besten Dank“, murre ich angesäuert, bevor ich mich aufsetze und meine Sachen in Ordnung bringe. „Kannst du das abstellen?“ Schon im nächsten Moment wird mir klar, wie abwertend das für ihn geklungen haben muss. „Entschuldige.“
    „Vergiss es“, wehrt Raphael kopfschüttelnd ab und klingt über die Maßen belustigt, als er es mir nachmacht und sein Hemd zurück in die Hose stopft. „Ich will, kann und werde meine Gefühle für dich nicht abstellen, selbst wenn ich es könnte. Mir gefallen sie nämlich.“
    Muss er das auch noch aussprechen? „Mir nicht.“
    „Und?“
    Meine Antwort ist ein genervtes Aufstöhnen, was ihn zum wiederholten Male lachen lässt. Dabei habe ich eher mit einem Wutanfall gerechnet. Ich bin so überrascht, dass mir sogar eine Prügelei mit Raphael lieber wäre, als mich hier damit befassen zu müssen, von ihm geliebt zu werden. Ein Vampir, noch dazu mein eigener Erschaffer, liebt mich. Scheiße. Aber soweit war ich bereits. Zudem ändert es nichts an der Tatsache.
    „Caine?“
    „Hm?“, murmle ich gedankenverloren.
    „Die Vampire mit fehlenden Ehrgefühl, von denen ich eben sprach ...“ Raphael verstummt mitten im Satz und als er nicht fortfährt, sehe ich ihn an. „Bendict Kincade ist einer davon. Sei vorsichtig. Er steht auf Jünglinge, wie du einer bist.“
    Lautlos seufzend folge ich Raphael, als er nach seinen Worten aufsteht und sich zum Parkplatz aufmacht. Wir müssen noch den geklauten Wagen verschwinden lassen und Hunger habe ich auch schon wieder.
    „Raphael?“
    „Du hast Hunger, ich weiß“, beantwortet er die Frage, ohne mich anzusehen. „Caine“, sagt er wenig später und dreht sich zu mir. Sein Blick duldet keinen Widerspruch. „Du jagst heute Nacht für uns beide, dann darfst du von mir trinken.“
    Mein Stöhnen entlockt Raphael nur ein überhebliches Grinsen. Ich und jagen? Na das kann ja heiter werden.
     
    „Ist das dein Stümper?“
    „Sein Name ist Caine. Er hinterlässt jeden Tatort wie den allerschlimmsten Saustall und steht trotzdem immer kurz vorm Verhungern.“
    Mein wütender Blick trifft Raphael, der allerdings nur grinst, während Benedict Kincade mich ganz fasziniert ansieht. Ein Butler hat uns in das riesige Haus ein wenig außerhalb von New York eingelassen, und der alte Mann hatte in meinen Augen eine erschreckende Ähnlichkeit mit einer lebenden Mumie.
    Was bin ich? Ein begaffbares Ausstellungsobjekt für den Obermacker der Blutsauger? Dieser Kincade scheint tatsächlich auf junge Vampire abzufahren. Das fehlt mir zu meinem momentanen Glück gerade noch. Ein untoter Pädophiler. Meine Laune sinkt rapide. Sie war schon vor unserem Eintreffen hier jenseits von Gut und Böse, und sie wird weiter in den Abgrund stürzen, wenn dieser alte Vampir nicht gleich woanders hinsieht.
    „Sehr interessant“, meint Kincade passend zu seinem Blick, was mich genervt die Augen verdrehen lässt, bevor ich ihn böse ansehe.
    „Sind Sie jetzt bald mal fertig?“
    Raphael räuspert sich und hebt warnend eine Braue, was bei mir die Alarmglocken schrillen lässt. Trotzdem werfe ich ihm einen störrischen Blick zu. Kincade mag diese Stadt führen, aber deshalb lasse ich mich von ihm noch lange nicht mit Blicken ausziehen. Und für meine Worte entschuldigen kommt schon mal gar nicht infrage. Ich verschränke beleidigt die Arme vor meiner Brust und sehe Benedict Kincade an, der zwar irritiert scheint, aber nicht wirklich verärgert.
    Raphael räuspert sich. „Caine, darf ich dir vorstellen? Benedict

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