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Raphael

Raphael

Titel: Raphael Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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nicht behaupten zu sein, was ich bin“, erklärt er ruhig und steht auf.  
    Jeder von uns weicht unwillkürlich zurück und mein Sitznachbar rückt sichtbar von mir ab, als dieser Mann direkt auf mich zukommt. Ich fühle mich wie von einer unsichtbaren Hand auf meinem Sitz festgehalten, als er sich zu mir herunter beugt und, ich glaube es im ersten Moment nicht, an mir riecht. Er schnüffelt wie ein Hund an meinem Haar und an meinem Hals, und schließlich sind seine Augen so dicht vor mir, dass ich anfange zu frieren. Sein Blick, bis eben die pure Verführung, ist nun eiskalt. Er ist, was er behauptet zu sein. Ein Blutsauger, ein Untoter, ein Vampir. Und er ist gefährlich.
    „ Jetzt hast du es begriffen“, sagt er leise, als wäre es das Normalste auf der Welt, und streicht mir mit dem Daumen über die Lippen. „Willkommen in meiner Welt, Caine.“  
    Woher kennt der Typ meinen Namen? Was will er von mir? Ich bin vor Angst wie gelähmt, dabei will ich nur weg. Als könnte er meine Gedanken lesen, lacht er erneut, während er sich aufrichtet und seinen Mantel auszieht, um ihn in meinen Schoß zu werfen.
    Und was danach passiert, begreife ich erst, als eine Blutfontäne mein Gesicht trifft.
     
    „Hier wurde ich vor langer Zeit geboren“, reißt mich Raphaels Stimme aus meinen Erinnerungen. „Allerdings gab es zu meiner Zeit noch keinen Park, auch wenn die Dreckschicht des Bodens mit der damaligen durchaus konkurrieren könnte.“
    „Ah“, mache ich, obwohl ich keine Ahnung habe, was er mir sagen will. Wieso ist er auf einmal so redselig? Innerlich warte ich, um ehrlich zu sein, weiterhin darauf, wegen der letzten Nacht von Raphael angesprungen und verprügelt zu werden, daher macht mich dieser Ausflug hierher mehr als misstrauisch.
    Raphael lacht und steckt lässig beide Hände in seine Manteltaschen. „Krieg dich wieder ein, Caine. Ich habe nicht vor, dir eine Tracht Prügel zu verpassen, obwohl du es verdient hättest.“
    „Wieso nicht?“, will ich wissen und schaue fragend zu ihm. Er hat irgendetwas vor, das spüre ich. Ich bin doch nicht blöd.
    Raphaels Blick ist nachdenklich. „Willst du unbedingt von mir geschlagen werden oder was?“
    Nein, das will ich natürlich nicht. Manchmal könnte ich ihn einfach auf den Mond schießen. „Ich habe doch nur gefragt, wieso. Ist das ein Verbrechen?“
    „Nein“, antwortet Raphael. „Aber Benedict wäre wohl weniger erfreut, wenn du morgen Abend im Rollstuhl bei ihm auftauchst. Nach der Sache mit deinem Sterblichen, hattest du übrigens ein Vergehen bei mir frei.“
    Fängt er schon wieder damit an? „Hör auf, Chris so zu nennen. Er hatte einen Namen“, murre ich verärgert und sehe ihn finster an.
    „Wie ich bereits sagte, komm darüber hinweg“, winkt Raphael unbeeindruckt ab und bringt mich damit nur noch mehr auf die Palme.
    Wenn es eine Chance gäbe, dass ich es überlebe, hätte er längst meine Faust im Gesicht. Er ist und bleibt ein Arschloch. Und das Schlimmste ist, Raphael weiß das. Er genießt es jedes Mal, mich mit seiner Arroganz so lange zu reizen, bis ich ihn beleidige und er einen Grund hat, mir eine Abreibung zu verpassen. Dabei hat er das gar nicht nötig. Ich trete doch sowieso ständig von einem Fettnäpfchen ins Nächste, wieso muss er darauf immer noch zusätzlich herum trampeln? Dass ich die Frage laut ausgesprochen habe, wird mir erst bewusst, als Raphael mich ungläubig ansieht.
    „Soll das ein Witz sein?“
    Super, ich habe es wieder geschafft, mich in neuen Ärger zu reiten, dabei ist der Jetzige nicht einmal geklärt. Andererseits, kann ich nun auch weiter bohren. Es gibt sowieso eine Menge, das ich ihn schon oft fragen wollte. Statt einer Antwort, nicke ich daher schweigend, was ihn genervt aufstöhnen lässt.
    „Mein Gott, Kleiner, so töricht kannst du nicht sein … Was rede ich denn da, natürlich bist du das, sonst wären wir jetzt gar nicht hier.“
    „Was?“ Wovon redet er denn nun schon wieder? „Das ist wieder mal typisch für dich. Ich weiß selbst, dass ich mich ab und zu unmöglich aufführe, aber ich bin keine fünfhundert Jahre alt und ich kenne eure bescheuerten Gesetze nicht. Du wunderst dich, dass ich andauernd was verkehrt mache? Wie soll ich es denn sonst machen? Du erzählst mir ja nichts, und falls doch, endet es meist damit, dass du mir vorwirfst, ich wäre ein Baby, nichts wert in deinen hübschen Augen, und ...“
    „Halt den Mund!“
    Ich verstumme abrupt. Nicht weil Rapahel geschrien

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