Rappen lernen
verbotene Wort abdrucken mussten. Die Schreibweise sollte Freundschaft zum Ausdruck bringen, nicht Hass. Zunächst bot es den Künstlern allerdings vor allem eine Möglichkeit, die strikten Regularien der Label in Bezug auf Album- und Songtitel zu umgehen. Irgendwann wurde aus »Nigga« dann ein eigenes Wort, ähnlich wie »Brother«, was im afroamerikanischen Kontext so viel bedeutet wie »schwarzer Mann«. Für Weiße war »Nigga« aber, Gott sei Dank, genauso unaussprechlich wie »Nigger«. (In meinem großen Merriam-Webster’s- Wörterbuch wird das Problem folgendermaßen gelöst: »Nigga« wird als »afroamerikanischer« Begriff eingeführt, der vor allem von Afroamerikanern gebraucht und als Beleidigung aufgefasst werde, wenn Angehörige anderer Rassen ihn verwenden.)
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Mark Greif, »Radiohead oder die Philosophie des Pop«, in: Ein Schritt weiter. Die n+1-Anthologie , herausgegeben von n+1-Research, Frankfurt am Main: Suhrkamp 2008, S. 156–179, S. 173.
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