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Rasant und Unwiderstehlich

Rasant und Unwiderstehlich

Titel: Rasant und Unwiderstehlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Squash-Schläger heraus. Möglicherweise musste er Heath damit eins überziehen, wenn die Geschichte zu sehr aus dem Ruder lief.
    »Ich wusste genau, was ich tun musste. Die Zeit war stehen geblieben, als das Frisbee durch die Luft flog. Ich hab es abgefangen und bin damit auf das Mädchen zugegangen. Ohne Furcht. Wenn sie ihr Frisbee zurückhaben wolle, hab ich zu ihr gesagt, dann müsse sie mir etwas dafür geben.« Heath setzte sich auf und sein Gesicht war todernst. Er sah Sam fest an. »Und das hat sie auch getan. Sie hat mich in derselben Nacht noch zum Mann gemacht. Ich werde sie nie vergessen.«
    »Im Ernst?« Sams Strebergesicht glühte vor Bewunderung. Er sah aus wie ein Waisenjunge, der entdeckt hatte, dass er ja doch einen Vater hatte.
    »Ja.« Heath rieb sich das stoppelige Kinn und nickte weise, als sei er ein buddhistischer Mönch, und Sam sei durch die halbe Welt gewandert, um ihn um Rat zu fragen. »Du wirst dieses Wochenende was erleben. Es wird dein Leben verändern.« Sein Blick wurde erneut wehmütig abwesend. »Ich bin der Mann, der ich heute bin, wegen jener einen wunderbaren Nacht.«
    Du lieber Himmel, das war ja fast wie in einem schlechten Teenie-Film. Wenn es überhaupt stimmte. Brandon glaubte nicht mal eine halbe Sekunde daran, dass der dreizehnjährige, frisch in Waverly eingetroffene Heath es geschafft hatte, schnurstracks auf eine heiße Oberstufen-Eule zuzusteuern und sie zu überzeugen, mit ihm ein Schäferstündchen abzuhalten.
    »Also, alles klar?«, fragte Heath und kickte einen seiner dreckverkrusteten Adidas-Turnschuhe mitten in Sams Schoß. Dem schien das nichts auszumachen.
    »Alles klar«, antwortete Sam und wirkte so aus dem Häuschen, dass man Angst haben musste, er würde sich in die Hose machen.
    Mädchengekicher schallte von dem Fußweg vor dem Jungswohnhaus herauf und Heath sprang auf und streckte den Kopf aus dem Fenster. »Liebe im Angebot!«, schrie er ohrenbetäubend laut. »Schmutzige, eklige Liebe im Angebot!« Die Neuntklässlerinnen draußen kreischten vor Vergnügen und rannten weiter. Brandon lehnte sich an sein orthopädisches Kopfkissen von Tempur und versuchte, die Augen vor dem bevorstehenden Desaster zu verschließen. Heath? Als Betreuer und Berater eines zukünftigen Schülers? In allem ?
    Heath zog Sam auf die Füße und zum Fenster. »Egal was du tust, gib dich ja nicht mit einer Neuntklässlerin zufrieden. Die haben keine Ahnung«, riet er seinem Schützling. » Die dort sind schon eher was.« Er deutete auf eine andere Gruppe unten auf dem Campus, die Brandon jedoch nicht sehen konnte. »Hallo Ladys«, rief Heath.
    »Die zeigen dir’nen Vogel«, flüsterte Sam und stieß Heath mit dem Ellbogen in die bloßen Rippen.
    »Das gehört alles zum ausgeklügelten Paarungsritual«, flüsterte Heath zurück. »Es geht nicht um mich, meine Damen«, rief er den armen Mädchen zu. »Unser Sam hier ist auf der Suche nach Liebe und ist zum Meister gekommen.«
    »Du meinst wohl Meisturbator «, rief eine weibliche Stimme so laut herauf, dass es jeder hören konnte. Brandon konnte nicht anders, er musste lachen und legte sich den Squash-Schläger über das grinsende Gesicht.
    »Hey, das ist Sex mit jemand, den ich liebe «, rief Sam zurück. Er drehte sich zu Heath um. »Das ist ein Zitat aus Stadtneurotiker . Der Lieblingsfilm von meinem Vater. Hab ihn bestimmt schon neun Mal gesehen.«
    »Halt, halt, halt, halt!« Heath packte Sam am Harry-Potter-Shirt und zog ihn vom Fenster weg. »Du kannst Mädchen keine Filmzitate auftischen!«, warnte er Sam. »Die begreifen sie ja doch nie, das ist Zeitverschwendung.« Mit einem Blick zurück auf Sam, der aussah, als ob er am liebsten einen Notizblock gezückt und alles mitgeschrieben hätte, eilte Heath auf seinen Schrank zu. »Du musst noch viel lernen und wir haben nur wenig Zeit.«
    Er riss ein frisches Hemd heraus und führte Sam hinaus auf den Gang. Dabei stürzte er sich in einen Vortrag darüber, wie wichtig es sei, sich witzig und wortgewandt zu geben, allerdings nicht zu wortgewandt, daher seien Einzeiler die ideale Lösung.
    Brandon sank mit einem Seufzer auf sein Bett zurück, froh, das Zimmer wieder ganz für sich zu haben. Er hatte den müffelnden, lärmenden Heath Ferro, seine unglaublichen Geschichten über sexuelle Eroberungen und seine romantischen Belehrungen ja so was von über. Andrerseits – besonderer Erfolg war ihm, Brandon Buchanan, mit der Frauenwelt nun nicht gerade beschieden. Vielleicht konnte

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