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Rasant und Unwiderstehlich

Rasant und Unwiderstehlich

Titel: Rasant und Unwiderstehlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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dem Moment wurde die Tür mit lautem Karacho aufgestoßen und Heath polterte herein. Ein ekliger, riesiger kreisrunder Schweißfleck zierte die Brust seines grauen T-Shirts.
    »Was zum …«
    »Das ist Sam, der uns zugeteilte Anwärter.« Brandon rümpfte die Nase. Heath roch wie eine Mischung aus vergammeltem Spargel und Gorgonzola. Benutzte er eigentlich nie ein Deodorant? Einmal hatte Brandon einen nagelneuen Speed-Roll-on auf Heaths Nachttisch deponiert und mit einem Post-it versehen, auf dem stand: »Versuch’s mal damit.«
    Am nächsten Tag war das Deo weg, und auf Brandons Nachttisch stand eine Flasche Nair-Enthaarungslotion, ebenfalls mit Post-it-Botschaft: »Versuch das mal – im Intimbereich.« Danach hatte es Brandon aufgegeben, sich um Heaths Körperhygiene zu kümmern.
    »Runter von meinem Bett«, keuchte Heath. Er schälte sich aus seinem T-Shirt und warf es auf den Boden.
    Sam stand schnell auf und kam in Brandons Zimmerhälfte.
    »Würde es dich umbringen, zu duschen, bevor du hier reinkommst?«, brummte Brandon, der aufstand und das Fenster aufriss. »Und kümmer dich endlich um deine verdammte Wäsche – die setzt schon Schimmel an!« Normalerweise machte Brandon seinen Mitbewohner nicht so aggressiv an, aber Sam war ein willkommener Zuhörer.
    »Vielleicht kannst du sie für mich mitnehmen, wenn du deine Fummel in die Reinigung bringst.« Heaths grüne Augen blitzten übermütig und er ließ vor seinem Schrankspiegel die Bizepse spielen. Anscheinend gefiel ihm, was er da sah. »Aber nicht so doll stärken lassen, klar?« Erst dann blieb sein Blick an Sam hängen, der in regelmäßigen Abständen seine geschwollene Nase befingerte. »Was ist denn mit deinem Zinken passiert?«
    »Bin in’ne Biberfalle geraten«, sagte Sam trotzig.
    Brandon gluckste in sich hinein. Der Kleine war beherzt. »Um genau zu sein: Er hat sein Gesicht vor Athertons Squash-Schläger gehalten.«
    »So ein Pech auch. Aber deine Denke gefällt mir, Kleiner.« Heath legte den Arm um Sam und drückte ihn an seine nackte, verschwitzte Brust. Obwohl es schon Mitte Oktober war, hatte Heath immer noch eine fast karibische Bräune. Und obwohl er Brandon ständig wegen seiner Liebe zu Kosmetikprodukten aufzog, hatte dieser das Gefühl, dass Heath ebenfalls an der Flasche hing – an der Selbstbräuner-Flasche. Ein solcher Kupferteint musste ständig in Schuss gehalten werden. »Waverly-Miezen lieben Anwärter. Ich kann von den besten Erfahrungen berichten, die ich bei meinem ersten Besuch hier gemacht habe«, fuhr Heath fort und ließ Sam endlich wieder los.
    Brandon stöhnte und ließ sich zurück auf seine karierte Bettdecke fallen. Vorsichtig schob er seine John-Varvatos-Slipper unter das Bett, damit weder Heath noch der Anwärter drauflatschten. »O Gott, nicht schon wieder die Juliet-van-Pelt-Geschichte«, klagte er.
    »Sei doch nicht so verbittert – das könnte jedem widerfahren. Jedem, der sich genug bemüht und wirklich sein Bestes gibt.« Ein vertrauter, wehmütiger Blick lag bereits auf Heaths Gesicht, als er sich aufs Bett setzte, bereit, die alte schmutzige Geschichte erneut aufzuwärmen.
    »Es war eine der heißesten Herbstwochen, die man hier in Rhinecliff je verzeichnet hat«, fing er an, streckte sich der Länge nach aus, verschränkte die Hände unter dem Kopf und schnupperte kurz an seinen Achselhöhlen, als wolle er sich seiner Männlichkeit versichern, bevor er fortfuhr. »Ich war jung, nicht viel älter, als du bist. Hab Typen vom College auf dunklen Parkplätzen was dafür gezahlt, dass sie mir Penthouse und den Playboy kauften.«
    Brandon verdrehte genervt die Augen, aber Heath bemerkte es nicht. Er starrte wehmütig zu der Stuckleiste hinauf, wo die weiße Decke an die nicht mehr ganz so weiße Wand stieß.
    »Sie war das erste Mädchen, das mir aufgefallen ist. Und danach hab ich keine andere mehr angucken können. In einem winzigen gelben Bikini hat sie mit ihren Freundinnen Frisbee gespielt, wie eine Gazelle ist sie herumgehüpft, und sie hatte die süßesten Titten, die ich je gesehen habe. Sie war genau wie die Mädchen aus meinen Zeitschriftenträumen, nur in echt. Juliet van Pelt .« Heath schüttelte die schmutzig blonden Haare, als ob allein die Erwähnung ihres Namens das Erlebnis in seiner ganzen Fülle beschrieb.
    Sam hockte sich auf den Fußboden, lehnte sich an Brandons Bett und starrte Heath mit ehrfürchtiger Bewunderung an. Brandon stand auf, ging an seinen Schrank und holte seinen

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