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Rasant und Unwiderstehlich

Rasant und Unwiderstehlich

Titel: Rasant und Unwiderstehlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Kopf schüttelte. »Dann muss ich wohl einen Zwanziger wechseln.« Er seufzte.
    »Hey, du kannst garantiert in der Spielhalle Spielmarken kaufen«, schlussfolgerte Easy. Er zog sein Handy aus der Tasche und warf einen Blick darauf, wahrscheinlich um zu checken, ob Callie ihm eine SMS geschickt hatte.
    »Machst du Witze?«, erwiderte Sam entsetzt. Er überprüfte seine Frisur in dem riesigen Fenster der Rhinecliff Community Bank direkt neben der Spielhalle. »Die Gebühren sind horrend! Nur Trottel kaufen Spielmarken. Man muss unbedingt seine eigenen Vierteldollar-Münzen mitbringen.« Er deutete mit dem Daumen auf die Bank. »Ich geh da rein.«
    Brandon und Easy warteten draußen, während sich Sam in die lange Schlange in der Bank einreihte, um Münzen zu organisieren. Unbehaglich traten die beiden von einem Fuß auf den anderen.
    »Ich lauf mal eben rüber in den Drogeriemarkt und hol meine Stifte«, verkündete Easy plötzlich. Offensichtlich wollte er unangenehmem Schweigen ebenso aus dem Weg gehen wie Brandon. Er trat vom Gehweg auf die Straße.
    Brandon nickte langsam. Der Drogeriemarkt war der einzige Laden in der Stadt, in dem man alle wichtigen Dinge des täglichen Bedarfs kaufen konnte, und es gab dort auch einen ganzen Gang mit Schulutensilien – trotzdem fragte sich Brandon, ob Easy nicht in Wahrheit seinen Vorrat an Kondomen auffüllen wollte.
    »Hey«, sagte Easy plötzlich und klopfte auf ein Päckchen Marlboro, das halb aus seiner Hosentasche schaute. »Tut mir leid, dass es mit dir und Elizabeth nicht geklappt hat. Hab gehört, was passiert ist. Hast meiner Meinung nach aber das Richtige gemacht.«
    Brandon suchte Easys Gesicht nach einem hämischen Grinsen ab. Umsonst. Easy wirkte total aufrichtig. »Danke«, sagte Brandon. »War schon ganz schön scheiße.«
    »Vielleicht kriegt sie ja noch die Kurve.« Easy zuckte die Schultern. Die Sonne kam hinter einer Wolke hervor und tauchte den grauen Nachmittagshimmel in Licht. Easy zog eine schwarze Fliegerbrille – kein bekanntes Fabrikat – aus dem Kragen seines grünen Wollpullovers, dessen Ärmel eindeutig zu kurz waren. »Man kann’s ja nie wissen.«
    »Ja«, sagte Brandon. Er sah die Straße entlang auf der Suche nach Jenny, aber sie war nicht mehr zu sehen. »Es war einfach … zu unmöglich.« Unmöglich war doch das richtige Wort, oder? Vielleicht doch nicht. Theoretisch war es für Brandon ja möglich, einer von Elizabeths wechselnden Lovern zu werden, heimlich die Finger zu kreuzen und zu hoffen, dass er derjenige war, mit dem sie freitags und samstags ausgehen würde, gelegentlich mittwochs zu Mittag aß oder sich einen Montagsfilm ansah, aber: Es war nicht realistisch . Vielleicht war das eine gute Antwort, wenn ihn die Leute fragten. Vielleicht sollte er sagen: »Es war nicht realistisch.« Und es war auf keinen Fall das, was er wollte.
    Ein paar Sekunden vergingen, dann setzte Brandon hinzu: »Hab gehört, dass du und Callie wieder zusammen seid.« Easy nickte, wenn Brandon auch mit Interesse feststellte, dass Easy anscheinend etwas zögernd nickte, als sei er nicht ganz überzeugt. Wie um Brandon nicht ansehen zu müssen, zog Easy jetzt das Päckchen Zigaretten aus der Tasche. Er klappte ein Streichholzheftchen auf, steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen und zündete sie mit einer geschmeidigen Bewegung an. »Find ich cool«, fügte Brandon noch hinzu.
    »Ja.« Easy nahm einen Zug und inhalierte den Rauch tief, obwohl er sich fragte, ob es in seiner Lage wirklich clever war, in aller Öffentlichkeit zu rauchen. Scheiß drauf. Marymount war bestimmt viel zu hibbelig wegen des dämlichen Verhörs morgen, um seelenruhig in der Stadt shoppen zu gehen. Außerdem fühlte es sich gut an, draußen zu sein. Als Easy die Staxxx am Morgen verlassen hatte, war sein beklommenes Gefühl zurückgekehrt, und er hatte sich den ganzen Nachmittag in seinem Zimmer eingeigelt und gegrübelt. Je mehr er darüber nachdachte, desto wahrscheinlicher kam es ihm vor, dass Callie tatsächlich etwas im Schilde führte – und es würde ihn nicht überraschen, wenn Tinsley dahintersteckte. »Hast du, äh, mit ihr gesprochen?«
    Eine ältere Frau ging zwischen ihnen durch und Brandon hielt ihr die Tür zur Bank auf. Sie lächelte ihm freundlich zu, warf einen Blick auf Easys Zigarette und sah ihn über die Schulter tadelnd an. »Mit Callie? In letzter Zeit nicht, nein.«
    »Ach so.« Easy wusste nicht, wie er die Sache ansprechen sollte, ohne dass es so

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