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Rasant und Unwiderstehlich

Rasant und Unwiderstehlich

Titel: Rasant und Unwiderstehlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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klang, als würde er Callie an Brandon verpetzen. Wieder nahm er einen Zug aus der Zigarette. Zum Teufel mit alten Weibern.
    »Warum?«, fragte Brandon neugierig. Diese Unterhaltung wurde allmählich absurd. Warum fragte Easy ihn nach Callie?
    Easy trat von einem Fuß auf den anderen und seufzte. »Ich dachte nur, du weißt vielleicht, was sie so im Schilde führt.«
    »Ähm, führt sie denn was im Schilde?«
    »Ach weißt du, alle scheinen wegen des Feuers mit den Fingern auf mich und sie zu deuten« – er presste die Worte so schnell hervor, als wolle er nicht in ein Thema abgleiten, das keiner von ihnen beiden diskutieren wollte -, »und ich mach mir Sorgen, dass sie irgendwas … ja, Drastisches vorhat, um sich oder uns da rauszuhauen.«
    Brandon lachte und strich einen Knitter in seiner grauen Hose glatt. »Was denn zum Beispiel? Was noch Schlimmeres anstellen, quasi als Ablenkungsmanöver?« Er lehnte sich an die Backsteinmauer der Bank. »Den Dekan verführen? Das ist doch nicht ihr Stil.«
    Easy lächelte wider Willen und trat mit dem Fuß nach dem Bordstein. »Stimmt, ist es nicht. Ich hab nur einfach so ein komisches Gefühl, dass sie was vorhat … und dass Tinsley da mit drinsteckt.«
    »Pff, die beiden kommen doch ständig ohne Not in Schwierigkeiten«, bemerkte Brandon. Ein paar Zehntklässlerinnen steuerten auf den Bankomat zu und kicherten schüchtern, als sie an Easy und Brandon vorbeigingen.
    Easy warf einen Blick durch die riesige, frisch geputzte Glasscheibe der Bank, um zu sehen, wie weit Sam in der Schlange vorangekommen war und wie viel Zeit ihm noch mit Brandon blieb. »Ich mach mir Sorgen, dass sie was gegen Jenny im Schilde führen«, platzte er heraus. Zu diesem Schluss war er heute Nachmittag gekommen. Wenn Callie so überzeugt war, dass Jenny das Feuer gelegt hatte und vor dem Rausschmiss stand, dann war es nicht schwer vorstellbar, dass sie möglicherweise das Ihre tat, um diesen Prozess zu beschleunigen. Und wenn in Waverly eine Intrige geschmiedet wurde, konnte man darauf wetten, dass Tinsley Carmichael der Kopf dahinter war. Es würde alles erklären: Callies geflüstertes Telefonat mit Tinsley neulich im Stall, Callies und Tinsleys plötzlich wieder innige Freundschaft, Callies Zuversicht, dass sie nicht diejenigen sein würden, die flogen.
    Brandon schob die Hand in die Tasche und sah Easy direkt in die Augen. Er zog eine seiner goldbraunen Augenbrauen hoch. »Jenny?«
    »Ja, ich weiß, es klingt total verrückt, aber ich komme immer wieder zu diesem Schluss. Ich …« Easy verstummte. Seine Kehle fühlte sich so trocken und rau an, als könnte er unmöglich weiterreden, doch er hatte den dringenden Wunsch, eine Beichte abzulegen. »Ich fühl mich, als hätte ich Jenny ziemlich übel mitgespielt. Und ich will nicht, dass jetzt noch so was passiert.« So glücklich Easy auch war, wieder mit Callie zusammen zu sein, dem Mädchen, das er liebte, so unglücklich war er über die Art, wie er Jenny hatte fallen lassen, um zu Callie zurückzukehren.
    »Wenn du meinst, dass du ihr übel mitgespielt hast«, sagte Brandon langsam und in einem Ton, als gäbe er sich größte Mühe, nicht voreingenommen zu klingen, »warum entschuldigst du dich nicht einfach bei ihr?« Mit seinen eins dreiundsiebzig oben auf dem Bürgersteig, während Easy immer noch unten auf der Straße stand, war Brandon in etwa so groß wie Easy und mit ihm auf gleicher Augenhöhe.
    »Das mach ich auch, mal sehen«, räumte Easy ein und ließ sich das durch den Kopf gehen. Es klang so leicht. Aber sich zu entschuldigen, war nie so leicht. Das hatten ihn zwei Jahre Beziehung mit Callie gelehrt. »Danke. Ich schuld dir was«, fügte er hinzu.
    »Revanchier dich morgen«, witzelte Brandon.
    Easy nickte bedrückt und trat wieder auf den Gehweg zu Brandon. »Abgemacht.«
    Sie schüttelten sich die Hände und Easy steuerte auf den Drogeriemarkt zu. Er fühlte sich etwas befreiter. Vielleicht würde am Ende doch alles gut werden. Vielleicht litt er schlicht nur unter Verfolgungswahn. Callie und Tinsley konnten doch nicht ernsthaft versuchen, Jenny das Feuer in die Schuhe zu schieben. So weit würde Callie niemals gehen. Oder doch?
    Denn das würde bedeuten, dass das Mädchen, das er von ganzem Herzen liebte, nun ja, nicht der Typ Mensch war, den er lieben wollte.

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  jep. komm grade aus der dusche.

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