Rasende Leidenschaft
will.“
„Tatsächlich?“ Eddie ließ Alex den Vortritt in den Bäckerladen und fragte sich, warum sein Vater ihm gegenüber nichts erwähnt hatte. Vielleicht aus demselben Grund, aus dem deine Frau dich verlassen hat, dachte er – weil du in letzter Zeit unerträglich bist. „Jeb ist ein großer Fan von Corley Motors, es wäre also toll für ihn.“
Pammy Mercer erschien hinter dem Tresen. „Eddie Worth! Und Alex Morgan! Ich kann es kaum glauben, dass ihr zwei Workaholics gleichzeitig hier auftaucht. Was darf es für euch sein?“
Eddie ließ Alex zuerst bestellen. „Ich brauche drei Dutzend Donuts, gemischt. Bitte genügend mit Cremefüllung für Tater.“
Pammy nickte und notierte es sich. „Musst du heute Morgen die Jungs in der Werkstatt füttern?“
Alex schob die Hände in die Taschen ihres Overalls und verzog das Gesicht. „Ich habe Freitag gewettet, dass Butch Corley nicht an Tony Schumachers Zeit beim Rennen herankommt. Ich habe verloren, deshalb muss ich eine Runde Donuts ausgeben.“
Eddie lachte. „Du hast gegen Whip Davis’ Tuning-Künste gewettet?“
„Ich weiß, ich weiß.“
Pammy wandte sich an Eddie. „Und du, Eddie?“
„Ich nehme sechs Plunderstücke.“
„Kommt sofort“, verkündete Pammy und verschwand im hinteren Teil der Bäckerei, die ihn immer noch an das Märchenschloss erinnerte, das Cardin sich mit fünf Jahren erbettelt hatte, damit die Prinzessin nicht auf dem Fußboden schlafen musste. Und zwanzig Jahre später schlief sie vermutlich selbst auf dem Fußboden im Haus eines Mannes, der ihr das Herz brechen würde.
Fünfzehn Minuten später erreichte er mit dem Gebäck und dem Kaffee das Haus der Familie Davis und entdeckte Trey und Cardin, die mit Kaffeebechern in den Händen nebeneinander auf der Veranda saßen.
„Ich habe euch Frühstück mitgebracht“, rief Eddie beim Aussteigen.
„Daddy, was machst du denn hier?“ Cardin war völlig perplex und wechselte rasch einen Blick mit Trey.
Eddie pustete auf seinen Kaffee, bevor er einen Schluck trank. „Habe ich doch gesagt. Ich habe Frühstück mitgebracht. Ich dachte mir, dass Whip wegen des Rennens noch nicht dazu gekommen ist, richtig einzukaufen.“
„Ein paar Sachen schon“, erwiderte Trey und füllte den Inhalt des Pappbechers, den Eddie ihm gab, in seinen Porzellanbecher. „Wir hatten zwar schon Kaffee, aber nur ein Dummkopf würde Pammys berühmtes Gebäck verschmähen.“
Eddie hielt Trey die Tüte mit den Teilchen hin. „Ich bin heute Morgen Alex begegnet. Sie hat mir erzählt, dass Jeb dich gefragt hat, ob du seinen White Lightning im Moonshine-Rennen fährst.“
„Er kam Sonntagabend raus auf die Strecke, als wir zusammenpackten. Er hat mich gefragt, ob ich mal einen Blick auf den Wagen werfen will und ob ich Lust hätte, ihn im Rennen zu fahren.“
„Ich wusste nicht einmal, dass er in diesem Jahr mitmacht“, sagte Cardin zu Eddie. „Ich dachte, er wollte den Wagen verkaufen, da du nicht mehr fahren kannst.“
Oh, fahren konnte er schon, solange er sich beim Ein- und Aussteigen Zeit lassen konnte und nach einem Unfall nicht schnell herausmusste. „Er arbeitet seit letztem Jahr an dem Wagen, deshalb wundert es mich nicht, dass er einen Fahrer sucht. Mich erstaunt nur, dass er so lange damit gewartet hat. Das Rennen findet schließlich in wenigen Wochen statt.“ Eddie trank seinen Kaffee aus und schaute auf den Satz am Boden des Pappbechers. „Je älter Jeb wird, desto weniger erzählt er mir.“
„Apropos“, sagte Trey, „ich nehme an, er hat auch nichts davon erzählt, was mit meinem Vater passiert ist, bevor du dazwischengegangen bist, um die Auseinandersetzung zu beenden, oder?“
„Kein Wort“, antwortete Eddie und fragte sich, ob er ihm die Wahrheit sagen würde, wenn er sie wüsste. Immerhin hatte Treys Vater sein Leben zerstört, und nun war Trey dabei, diese Familientradition fortzuführen, indem er Cardins Leben ruinierte.
Nur, dass es in diesem Fall keineswegs nach einem Versehen aussah. „Es wäre einfach ganz nett zu wissen, dass ich mein Bein nicht nur für zwei Kampfhähne geopfert habe. Aber mein Dad hat nie ein Wort darüber verloren, und dein Vater …“
„Ist tot“, sagte Trey.
„Tja, und meiner kann manchmal ein echter Trottel sein“, fügte Cardin hinzu und warf Eddie einen finsteren Blick zu.
„Na, ich lasse euch zwei mal weiterarbeiten und kümmere mich um meinen Job“, sagte Eddie und legte die Tüte mit dem Gebäck auf die Motorhaube
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