Rasende Leidenschaft
des Pick-ups, den Cardin sich von Jeb geliehen hatte.
„Tut mir leid, Daddy. Du bist kein Idiot. Das hätte ich nicht sagen sollen.“ Cardin verstellte ihm den Weg. „Es war nett von dir, uns Frühstück zu bringen.“
Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Nein, ich muss mich entschuldigen. Es stimmt, ich bin wütend wegen dem, was zwischen Aubrey und Jeb vorgefallen ist, aber ich lebe noch. Mit den Schmerzen und der Behinderung komme ich zurecht. Und dass Whip auch nach einem Jahr noch nicht weiß, was eigentlich passiert ist, muss hart sein.“
„Was immer es war, es hat meinem Dad nur den Rest gegeben“, sagte Trey. „Ich will niemandem die Schuld geben. Er hat sich das selbst eingebrockt. Aber ich wüsste gern, was vorgefallen ist, dass es dazu kam.“
„Selbst wenn du es herausfindest, ändert es nichts“, erklärte Eddie. „Du hättest den Untergang deines Vaters nicht verhindern können.“
„Das kann ich akzeptieren. Aber es fällt mir schwer zu akzeptieren, dass ich die Wahrheit möglicherweise nie erfahren werde.“
Eddie hatte sich geschworen, seinem Vater nie zuzusetzen, um die Wahrheit herauszubekommen. Jeb würde schon freiwillig damit ankommen müssen. Allerdings hatte Eddie nie darüber nachgedacht, dass es auch für Trey schmerzlich sein könnte. Er wollte nichts versprechen, aber Trey bei der Suche nach der Wahrheit zu helfen, würde ihn nicht umbringen.
Besonders, da der Blick seiner Tochter ihm verriet, dass sie bis über beide Ohren in diesen Jungen verliebt war. „Falls Jeb anfängt, darüber zu reden, werde ich dir Bescheid sagen.“
„Danke“, sagte Trey.
Eddie klopfte ihm auf die Schulter. „Schon gut, Junge.“
„Danke, Daddy.“ Cardin streichelte zärtlich seinen Arm und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich hab’ dich lieb.“
„Ich dich auch“, erwiderte Eddie und flüsterte ihr ins Ohr: „Trotzdem bekommt er es mit mir zu tun, wenn er dir das Herz bricht.“
Ehe Cardin darauf etwas entgegnen konnte, räusperte Trey sich. „Könnten Cardin und ich dich und deine Frau heute Abend sprechen? Vielleicht im Headlights?“
Eddie musste nicht erst sehen, wie Cardin die Farbe ins Gesicht schoss, um zu wissen, was los war. Und darüber war er keineswegs glücklich. Wenigstens hatte er eine Vorlaufzeit von zwölf Stunden. „Klar, wir werden da sein.“
Und bevor irgendwer noch etwas sagen konnte, was allen den Tag verdarb, stieg Eddie in seinen Charger und fuhr davon.
„Was sollte das?“
Während Cardins Vater in einer Wolke aus Staub und Auspuffabgasen verschwand, stellte Trey seinen Kaffeebecher neben die Tüte mit dem Gebäck auf die Motorhaube des Pick-ups und machte sich auf den Weg in die Scheune.
Vorher schenkte er ihr ein Lächeln, das sie mit Sicherheit wütend machen würde, und sagte: „He, je eher wir den Leuten von unserer Verlobung erzählen, desto besser.“
„Meinst du nicht, du hättest es vorher mit mir besprechen müssen?“, rief sie ihm hinterher.
„Ich dachte, wir seien uns einig.“
„Sind wir auch. Du bist nur ein bisschen voreilig.“
„Ich dachte, du möchtest einen Ehemann, der dir stets einen Schritt voraus ist.“ Er hob die verrostete Pumpe auf, die er vorhin in der Hand gehabt hatte, und ging in die Scheune.
Cardie lief ihm hinterher. „Aber nicht, wenn das bedeutet, dass ich ständig einen Schritt hinterherhinke.“
„Ich dachte, das sei der angemessene Platz für eine Frau.“
„Nur, wenn du ein Chauvi bist“, konterte sie und folgte ihm in die dunkle Scheune.
Er blieb stehen, drehte sich um und hielt sie fest, bevor sie mit ihm zusammenstoßen konnte. „He, ich hatte schon seit langem keine Beziehung mehr. Die längste, die ich hatte, ist die mit Butch und den Jungs.“
„Das ist beängstigend.“
Trey lachte. Es gefiel ihm, dass sie Sinn für Humor besaß. „Jetzt ist vermutlich ein guter Moment, um unsere Geschichte abzustimmen.“
Sie wischte ein Spinnengewebe fort. „Ich will nicht bei einer Lüge ertappt werden, noch bevor wir diese Sache ins Rollen gebracht haben.“
„Na schön.“ Er lehnte sich gegen die Werkbank, die er vorhin aufgeräumt hatte. „Hast du dich letztes Jahr beim Rennen blicken lassen? Können wir da zusammengekommen sein?“
„Na sicher, meine Familie war immer da. Letztes Jahr waren mein Dad und meine Mutter noch zusammen, und Eddie und Jeb kamen auch noch miteinander aus.“
Dann war der Streit gewesen, über den niemand etwas zu wissen schien, weil der einzige
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