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Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition)

Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition)

Titel: Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela B. Wahl
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übrigens tatsächlich nicht so unschuldig im Tartarus seine Zeit verbringt, wie du vielleicht annehmen magst.«
    Claire blinzelt verwirrt. »Was?«
    Ich entscheide mich für die schamlose Wahrheit. Auch wenn mich das meine kleine Nummer unter der Dusche kosten könnte. Die Wahrheit ist es wert.
    »Er hat zwei Mädchen vergewaltigt, als er zweiundzwanzig war. Mehr weiß ich nicht.«
    Claire sieht aus, als hätte ich sie vor den Kopf gestoßen. Mit kreisrunden Augen und einem offenstehenden Mund ringt sie nach Worten, findet letztendlich aber nur eins: »Was?«
    »Du hast mich verstanden. Und ich lüge dich nicht an, Claire.«
    Sie will sich aus meinem Griff lösen, doch ich versperre ihr den Weg und stemme auch meinen anderen Arm gegen die Wand, so dass sie in der Zwickmühle sitzt. Trotzig hebt sie das Kinn und funkelt mich an. Irgendetwas in ihren Augen sagt mir, dass sie genau weiß, dass ich Recht habe.
    »Lass mich raus. Ich glaube das einfach nicht.«
    »Nein«, erwidere ich ruhig. »Du wirst mir glauben müssen. Und ich sehe dir an, dass du genau das tust.«
    Claires Schultern fangen an zu beben.
    »Geh bitte.«
    »Nein, ich lasse dich jetzt nicht alleine. Ich weiß, es muss ein Schock für dich sein, aber du kannst nichts dafür. Er war keine gute Seele …«
    »Sein Tod war also kein Unfall. Man hat seine Seele geholt«, flüstert sie tonlos und starrt an mir vorbei. Was würde ich dafür geben, einen Blick in ihren Kopf werfen zu können. Ich sehe es hinter ihrer Stirn rattern, könnte mir vorstellen, dass sie ihre gesamte Beziehung zu diesem Menschen durchgeht. Sie wirkt so zerbrechlich und klein.
    »Ja«, antworte ich schlicht.
    »Und ein Dämon kann eine Seele auch wirklich nur dann holen, wenn der Mensch etwas Grausames getan hat?«
    »Ja.«
    Sie schweigt. Mit einem wütenden Aufschrei schlägt sie die Hand gegen die nasse Wand und lässt sich in die Wanne fallen, krümmt sich zusammen wie ein kleiner Vogel. Schließlich umfasst sie ihre Knie mit den Armen. Sich selbst wiegend, beginnt sie leise zu weinen. Ich weiß nicht, was ich sagen soll, was ich tun kann. Nichts. Es ist nicht meine Aufgabe. Ich verfolge ein anderes Ziel.
    Ich gehe in die Hocke und streiche ihr das nasse Haar aus dem Gesicht, das sie wie ein dichter Schutzvorhang vor meinem Blick verbirgt. Minuten vergehen. Ich steige aus der Wanne.
    »Warte«, sagt sie leise.
    Ich drehe mich um.
    »Ich bin nicht James, Claire.«
    »Das weiß ich. Das habe ich immer gewusst«, entgegnet sie. »Komm her«, fordert sie mich auf, während sie die Hand ausstreckt. Für die Dauer eines Wimpernschlags sieht sie mich an und drückt ihren schlanken Körper gegen meinen. Langsam fängt sie an, mich zu küssen. Ihre Nacktheit ist prickelnd und hinterlässt ein Kribbeln, überall dort, wo ihre Haut auf meine trifft.
    Überrumpelt von ihrer Reaktion, verharre ich reglos und lasse ihre warmen und unsäglich weichen Lippen über mich ergehen, bis sie sich wieder von mir löst. In ihrem Blick steht eine solche Verletzlichkeit, dass es mir unweigerlich die Kehle zuschnürt.
    »Warum?«, will ich wissen, und ich meine damit den Kuss.
    Claire scheint zu begreifen: »Weil du nicht James bist. Ich habe schon vor Wochen mit ihm abgeschlossen. Es hat nur eine Weile gedauert, dies zu begreifen.« Sie lächelt zaghaft. »James und ich hatten eine schöne Beziehung, mit einem einzigen Makel. Es war wie ein Splitter in der Windschutzscheibe. Früher oder später wäre er immer größer geworden.«
    Lass dich nicht erweichen, du brauchst ihre Seele , tönt meine innere Stimme, und ich setze mein bestes, verführerischstes Lächeln auf.

    »Ich hasse dich, Rashen.«
    »Bitte?«
    »Ich hasse dich!«, mit jedem Wort gewinnt Claires Stimme an Kraft dazu. »Du bist ein gottverdammter Dämon, Rashen.«
    »Gut erkannt, Schätzchen.«
    »Du machst keinen Hehl aus dem, was du willst oder denkst. Genau diese Ehrlichkeit habe ich immer vermisst«, fährt sie fort und sieht mich dabei unentwegt an. Stück für Stück öffnet sie sich, gibt einen Teil von sich preis, den sie sehr lange, vielleicht sogar noch nie jemandem gezeigt hat. »Und deswegen hasse ich dich. Weil du mir zeigst, dass es auch anders geht.«
    »Claire«, sage ich sanft. »Du bist klug, niedlich und zickiger als die meisten weiblichen Dämonen in der Zwischenwelt. Aber wenn du mir irgendetwas zu sagen hast, dann mach das doch bitte nicht, während sich deine harten Nippel in meinen Bauch drücken und ich mir nichts

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