Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition)
Claires Finger, der beim Sprechen so verführerisch an ihren Lippen vibriert. Prompt spannt sich die Hose um mein erigiertes Glied, das vor Verlangen zu pochen beginnt. Verdammt, bevor ich ihre Seele hole, muss ich sie dringend flachlegen.
»… Hörst du mir überhaupt zu?«, will Claire mit einem Stirnrunzeln wissen und schiebt ihre Hand in meine Hose. Da steht sie, mit ihrem knappen Top und der knallengen Jeans.
»Mmhm.«
Ihre Augenbrauen schnellen in die Höhe. »Und was hab ich gesagt?«
»Dass ich ruhig sein soll?«
Sie lacht leise. »Eigentlich meinte ich …« Bevor sie ihren Satz zu Ende führen kann, poltert es lautstark aus dem Zimmer, in dem Claire während meiner Zeit bei ihr übernachtet hat, und ein wütender Schrei erklingt: »Verdammt, Kobold! Ich habe dir gesagt, dass ich heute um sieben raus muss, weil ich ein Vorstellungsgespräch habe! Vögle deine Gäste gefälligst in deinem Zimmer!«
Wir blicken uns an, Claire bricht in schallendes Gelächter aus. Ich mag ihr Lachen. Ob das etwas mit mir zu tun hat? Seit sie erkannt hat, dass ich es bin, ist sie anders. Wirkt übermütig, ja fast schon … glücklich.
»Kobold?«, frage ich neckisch.
»Nur Jess und Harriet nennen mich so. Wehe, du fängst auch damit an!«
Ich grinse. »Gut, dann kannst du mich ja jetzt in deinem Zimmer vögeln, ehe Harriet gänzlich durchdreht, weil wir immer noch im Flur stehen und reden.«
Claire kichert, und ein wütendes Grummeln erhebt sich hinter der verschlossenen Tür.
»Ich klopp‘ dir die Seele aus dem Leib, Coggswell, wenn du dich nicht endlich verpisst!«, ruft Harriet in ihrem derben korkschen Akzent.
»Charmante junge Dame.«
Statt einer Antwort bekomme ich ein zustimmendes Augenrollen.
Ich folge Claire ins Zimmer.
»Du hast umgebaut!«
Der Schreibtisch steht jetzt direkt unter dem Fenster, das große Bett ist aus weißem Holz. Ein Zwei-Meter-Bild hängt an der Wand. Afrikanische Steppe, vor dem Horizont räkelt sich ein Löwe genüsslich in der untergehenden Sonne.
Claire errötet. »Ja, hab ich. Gefällt es dir?«
In ihrer Stimme schwingt etwas mit, das ich nicht einordnen kann.
Statt einer Antwort fängt alles in mir an, sich zusammenzuziehen, und ich keuche nach Luft.
»Alles okay?«, fragt Claire besorgt und greift mir unter die Arme.
Ich keuche. Ihre Berührung löst eine weitere qualvolle Welle an Schmerzen in mir aus. Verstört fasse ich mir an die Brust, mein Oberkörper krümmt sich in einer neuen Woge voll Schmerz nach vorne.
»Ja, geht schon«, bringe ich hervor und schüttle den Kopf.
»Kann ich dir was bringen?«, fragt Claire besorgt. Ihr Gesicht direkt an meinem. Ihre Haare streifen meinen Nacken, als sie sich über mich beugt. Ein Stromschlag schießt durch meinen Körper.
»Beim Fürsten, nein«, zische ich mit dünnen Lippen. Ich starre Claire mit aufgerissenen Augen an.
Was geht hier vor?
»Ich gehe duschen. Du kannst ja schon schlafen, wenn du willst. Auf dem Sofa ist noch Platz«, faucht Claire gekränkt und verschwindet im Flur.
Das Ziehen in meiner Brust lässt endlich nach und mich mit einem großen Fragezeichen zurück. Was, zum Henker, hat das zu bedeuten?
Claires Duft und ihre Haare auf meiner Haut lösen körperliche Reaktionen aus, aber nicht die der erfreulichen Sorte. Was bedeutet das?
Unruhig beginne ich im Zimmer auf und ab zu tigern. Claires Vertrauen ist der Schlüssel zu meiner Unsterblichkeit als Dämon. Ich habe bereits einmal den Fehler gemacht, einem Menschen zu helfen, und musste dafür teuer bezahlen. Noch einmal wird mir das nicht passieren. Ich habe aus meinen Fehlern gelernt. Ziemlich sicher sogar!
Ich spüre, wie sich meine Kiefermuskel verspannen. Mein ganzer Körper versteift sich, und ich kann nur noch an eins denken: an Claire. Nackt unter der Dusche. Verdammt!
Ich versuche mich abzulenken. Meine Augen bleiben an dem Löwen hängen. Warum sie Johnny wohl abgehängt hat?
Mit halbem Ohr lausche ich dem Geräusch des Wassers, unter dem Claire gerade ihren prächtigen Körper einreibt. Ich drücke die Schultern durch und balle meine Hände zu Fäusten.
Konzentrier dich, Rashen , weise ich mich an und halte inne. Was hindert mich eigentlich daran, zu ihr in die Dusche zu steigen? Letztendlich würde nämlich genau das zu einer Festigung ihres Vertrauens führen.
Bevor ich es mir anders überlege, setze ich mich in Bewegung und bin schneller am Badezimmer, als mir lieb ist. Die Tür ist nur angelehnt.
Dichte Dampfschwaden steigen
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