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Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition)

Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition)

Titel: Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela B. Wahl
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wirkt lächerlich angesichts ihrer geringen Körpergröße, doch die Wut verleiht ihr eine unermessliche Stärke. »Es war nur ein Spiel für dich! Du willst meine Seele holen! Und ich bin darauf reingefallen!«, schleudert Claire mir aufgebracht entgegen.
    Ich erstarre, so als würde sich ein Stein auf meine Brust legen und mir sämtliche Funktionen verwehren. Ich bin nicht in der Lage, etwas darauf zu erwidern. Heulend schnappt sie nach Luft.
    »Du … du leugnest es nicht einmal! Du bist so ein Schwein …«. Sie unterbricht sich und lacht schrill. Es klingt hohl und so falsch in meinen Ohren. »Nein, kein Schwein, sondern ein gottverdammter Dämon!«
    Ihre Wut bohrt sich wie ein giftiger Pfeil in mein Herz, und ich sehe, höre und spüre, wie etwas in ihr zerbricht, ganz langsam. Etwas, das sich deutlich in ihrem ungläubigen Mienenspiel widerspiegelt, als sie die Auswirkungen meines Handelns begreift. Die Enttäuschung und der Hass in ihren Augen schnüren mir die Kehle zu. Meine Finger werden taub. Ein Teil von ihr verschwindet, leise und unscheinbar zieht er sich zurück, klanglos wird er vom Wind davongetragen. Ein Teil von ihr. Claire.
    Ohne ein weiteres Wort zu sagen, dreht sie sich um und will gehen, aber ich erwische wieder ihr Handgelenk. Sie fährt herum und verpasst mir eine schallende Ohrfeige. Ein Brennen schießt in meine Wange, lässt sie taub werden.
    »Fass mich nie wieder an, Dämon!«, zischt sie. »Fass mich nie wieder an, hast du verstanden?« Das ist Air, die ihren Platz eingenommen hat.
    »Claire, lass mich bitte erklären …«
    Sie unterbricht mich mit eiskalter Stimme. »Du hast keine Ahnung, wozu ich fähig bin, Rashen. Du hast mein Vertrauen missbraucht. Du wolltest mich in den Tartarus bringen!« Sie speit die letzten Worte förmlich aus.
    All die Zärtlichkeit und Verletzlichkeit sind von ihr gewichen. Ich schlucke, um den Kloß in meiner Kehle zu lösen.
    Ich ringe nach Worten, bis ich sie endlich finde: »Claire, ich bin kein Dämon mehr.«
    »Lügner!«
    Ihr Blick durchlöchert mich. All ihre Trauer über meinen Verrat ist in glühenden Zorn umgeschlagen. Egal, was ich sage, sie würde es mir niemals glauben. Der Verrat ist zu groß. Und ich kann sie verstehen. Ich fühle ihren Schmerz, als wäre es mein eigener. Jede Faser meines Körpers sehnt sich danach, sie zu berühren, doch sie würde es nicht zulassen.
    »Es ist die Wahrheit.«
    »Ich kann nicht glauben, dass ich dir vertraut habe.«
    »Spürst du das?«, frage ich sie leise. Ich packe ihre Hand und drücke sie mir auf die Brust. Mein neues Herz hämmert gegen meinen Brustkorb, als würde er Claires Anwesenheit spüren. Meine Atmung wird schneller und schneller, und ich spüre die Wärme ihrer Finger durch den dünnen Stoff meines Hemdes. Plötzlich wird sie ganz still.
    »Spürst du das?«, wiederhole ich und sehe ein zaghaftes Nicken. Langsam hebt sie den Kopf und sieht mich an. Ein leichtes Funkeln kehrt in ihre Augen zurück, so klein, dass ich Angst habe, es gleich wieder zu verscheuchen. Sie ist so wunderschön. So stark, wenn sie es sein will, und gleichzeitig so zerbrechlich, dass ich sie packen, in eine Kiste stecken und vor all dem Übel, das wir Dämonen auf der Welt anrichten, bewahren möchte. Wir Dämonen. Nein, das bin ich nicht mehr. Ich bin nicht mehr ihre größte Gefahr.
    Die Worte sprudeln aus mir heraus: »Ja, ich gebe zu, ich bin mit der Absicht zu dir gekommen, deine Seele in den Tartarus zu stecken. Aber nun habe ich meine Unsterblichkeit für deine Seele eingetauscht.«
    »Warum?«, flüstert sie tonlos. Der leise Zweifel in ihrer Frage lässt mich stocken. Doch da ist auch ein sanfter Schimmer Hoffnung, der ihre Stimme durchsetzt.
    Ich seufze. Claire löst ein so warmes Gefühl in mir aus, dass ich die ganze Welt umarmen könnte. Jeden einzelnen Herzschlag lang genieße ich die Empfindungen, die mich durchströmen.
    »Weißt du … du bist klug und verfolgst deine Ziele ohne Rücksicht auf Verluste. Ob du es glaubst oder nicht, das habe ich immer geschätzt, auch als Dämon.« Claire hält den Atem an. Stück für Stück setze ich die Scherben, die ich verursacht habe, wieder zusammen.
    Ich ziehe sie etwas näher an mich heran, vorsichtig, höre ihr Herz rasen. Es schlägt in einem unregelmäßigen Takt.
    » Du bringst mich dazu, dass ich das Ding mit der Zunge machen möchte. Und neben dir einschlafen. Ich kann nicht glauben, dass ich das über meine Lippen bringe. Ich klinge wie einer dieser

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