Rashminder Allerlei (German Edition)
ich weiß kein Schimpfwort, das angemessen wäre! – dieser Bastard hatte Torgen genauso wie mich verflucht. Wenn ich ihn nicht getötet hätte, wäre Torgen dazu verdammt gewesen, mit seiner Magie den Tod über die Stadt und jedes einzelne Lebewesen zu bringen. Er war mächtiger als Varel, doch nicht mächtig genug, sich einem solchen Fluch zu entziehen. Ich hingegen konnte mich dem Zwang, Torgen töten zu wollen, leicht widersetzen. Varel kann mich nicht mit seiner Magie kontrollieren, zwingen oder abwehren. Mein Schicksal ändern, das kann er allerdings. Gleichgültig, was ich getan hätte, auf die eine oder andere Weise wären sowohl Torgen als auch ich zu Tode zu gekommen.“
Seufzend schmiegte er sich noch enger an Eryks starken, warmen Körper. Denken fiel ihm nach wie vor schwer, er fühlte sich wie ausgewrungen.
„Ich weiß, dass ihr große Mühen auf euch genommen habt, um mich zu retten, ohne den Fluch zu stören. Bloß die Details verstehe ich nicht.“
Eryks Erleichterung zeigte, dass dieser Sorge gehabt hatte, Kaiden würde mit Wut und Vorwürfen reagieren.
Du musst zugeben, dass diese Sorge nicht unbegründet ist. Ein zärtlicher Kuss auf die Nasenspitze begleitete die Neckerei, wofür er Eryk ein Lächeln schenkte.
„Larks Visionen werden immer stärker, je mehr er sich von der Dämpfung befreien kann. Darum konnte er Jaro, Meister Kimon und Amisha dazuholen, sodass sie von Anfang an dabei waren. Wir mussten sicherstellen, dass du nach unseren Spielregeln umgebracht wirst. Varel sollte keinen Augenblick lang misstrauisch werden, damit er nicht noch mehr Flüche wirkt. Darum auch die vorgebliche Folter … Jaro hat dich sofort in Ohnmacht fallen lassen, nachdem du aufgeschrien hattest. Irgendeiner dieser Wichtigtuer der Gilde hat den Schrei magisch wiederholt, in unregelmäßigen Abständen, mal lauter, mal leiser, mal abgehackt. – Er musste dich einmal gehört haben, sonst wäre es nicht deine Stimme gewesen, was vielleicht aufgefallen wäre. Das war ja für die Wächter, die draußen standen und alles hören konnten. Ich habe in den knapp drei Stunden neben dir gesessen und auf dich aufgepasst.“ Er presste das Gesicht in Kaidens Halsbeuge und rang um seine Fassung. Für ihn mussten die vergangenen Tage mindestens genauso traumatisch gewesen sein wie für Kaiden …
„Amisha hatte Natt, Cael, Onurs Könige und mich mit Artefakten ausgestattet, die verhinderten, dass du uns spüren konntest. Andernfalls hättest du gewusst, wie sehr wir uns alle um dich sorgen und dass wie irgendetwas zu deiner Rettung planen. Dazu hatte Kimon einen Zauber über dich verhängt, als er dir den Magiebann angelegt hatte, der dich lethargisch und schwermütig machte. Andernfalls hättest du dich ziemlich schnell selbst befreit, und die Wächter sollten nach draußen tragen, wie schlecht es dir geht. Der Rest war einfach: Jaro hat dir einen magischen Schlag verpasst, der dein Herz zum Stillstand brachte und dein Gehirn schwer verletzte. Damit warst du tot und der Fluch erfüllt. Meister Kimon hat diesen Lähmungszauber gewirkt, wodurch dein Körper völlig erstarrt ist, sodass die Schäden nicht fortschreiten konnten. Wir haben dich hergebracht, der Heilmagier hat dich zusammengeflickt. Amisha wollte, dass du noch eine Stunde in Ohmacht verbringen solltest, damit dein Körper sich erholen konnte. Ja, und das war es soweit.“
„Erhält Jaro eine Belohnung für seine Hilfe?“, fragte Kaiden nach einer Weile innigen Kuschelns.
„Soweit ich weiß nicht, warum?“
„Er hat mich gerettet. Für das, was er in seiner Jugend getan hat, musste er hart genug büßen, dabei war es ja nicht einmal ein Mord, sondern ein Unfall gewesen.“
Eryk setzte zu einer Erwiderung an, doch da klopfte es und Natt steckte den Kopf herein.
„Na schau, wenn das nicht hinreißend ist“, sagte er mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „Wenn ihr euch voneinander trennen wollt, hätten wir was zu Essen da. Unser Rotschopf mochte die Kerkerkost wohl nicht, hab ich mir sagen lassen.“
Er floh rechtzeitig, als Eryk und Kaiden mit Kissen nach ihm warfen und schloss hastig die Tür.
„Möchtest du essen?“, fragte Eryk behutsam. „Du bist sehr müde, wenn du lieber schlafen willst …“
„Hm, erst essen, dann schlafen.“ Kaiden wollte sich aus dem Bett schwingen, aber sein Körper machte nicht mit, Schwindel und plötzlich aufflammende Übelkeit zwangen ihn, sich zurücksinken zu lassen.
„Recht bedacht sollte ich es
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