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Rashminder Allerlei (German Edition)

Rashminder Allerlei (German Edition)

Titel: Rashminder Allerlei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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andersherum halten“, murmelte er frustriert und lehnte ab, als Eryk ihm anbot, etwas herzuholen.
    Sein Liebster blieb treu neben ihm sitzen und hielt seine Hand, bis Kaiden begann, wegzudämmern. Die Angst, aufzuwachen und sich zurück im Kerker zu finden oder allein und verlassen zu sein küsste Eryk ihm zärtlich weg. Es dauerte nicht lange, bis er sich entspannte, das Verlangen nach Schlaf war übermächtig.
    Ich liebe dich, hörte er ihn flüstern. Dieser Satz begleitete Kaiden bis in seine Träume.

    ~*~

    „Wie geht es ihm?“, fragte Natt, als Eryk in die Küche kam.
    „Erstaunlich gut. Er hat das alles so friedlich hingenommen, dass ich mir schon fast Sorgen deswegen machen muss … Aber ich denke, er wird es schaffen.“
    Hungrig fiel er über den deftigen Linseneintopf her. In den vergangenen Tagen hatte er kaum einen bisschen schlucken können, zu groß war die Angst um seinen Geliebten gewesen.
    „Sag mal, Lark: Bekommt Jaro eigentlich eine Belohnung für seine Hilfe? Kaiden hat danach gefragt“, erkundigte er sich, als Lark der Größere zu ihnen kam. Überrascht schüttelte der den Kopf.
    „Der Kleine hat Recht, ich hätte selbst daran denken können. Jaro hat uns wirklich sehr geholfen.“
    Neugierig folgten Natt und Eryk ihm, als Lark aus dem Raum hastete, wobei Eryk im Gehen weiteraß.
    Cael hatte sich in einer Ecke zusammengerollt und schlief. Außer ihm war nur noch Jaro da, der auf einem Stuhl hockte, die Beine auf den zugehörigen Tisch gelegt. Er trank aus einer Schnapsflasche, während er blicklos ins Leere starrte. Natt und Eryk beachtete er nicht und die Ankunft von Lark und Amisha schien er genauso wenig zu bemerken. Erst als Lark ihn sanft anstieß, wandte er den Kopf zu ihm und schaute zu ihm auf.
    „Willst mich zurückbringen, hm?“, lallte er.
    „In einigen Minuten, ja. Amisha hat etwas für dich, als Lohn für deine Hilfe.“
    Jaro beäugte die kleine alte Frau, die sich neben ihm aufbaute misstrauisch.
    „Wass’n?“
    „Hier.“ Sie drückte ihm einen runden Gegenstand von der Größe einer Murmel in die Hand. „Setz es ein.“ Unmissverständlich wies sie auf die Augenklappe, die gnädig den Anblick der leeren Augenhöhle verhüllte.
    „Bisschen klein für’n Ersatz, oder?“ Brummend klappte Jaro den ledernen Schutz beiseite und folgte dem Befehl. Einen Moment später schrie er auf, sprang in die Höhe, beide Hände gegen das Gesicht gepresst, stolperte und wäre zu Boden gestürzt, hätte Lark ihn nicht abgefangen.
    „Was ist das?“ Jaro schlug brüllend um sich.
    Genauso abrupt, wie sein Anfall begonnen hatte, hörte er wieder auf. Langsam ließ Jaro die Hände sinken. Es war keine Überraschung, dass sich nun ein heiles Auge dort befand, wo zuvor hässliches Narbengewebe gewesen war. Trotzdem konnten Eryk, Natt und Cael, der inzwischen erwacht war, den überraschten Ausruf nicht unterdrücken. Magie von solchem Ausmaß war unheimlich, daran gewöhnen würde zumindest Eryk sich wohl nie …
    Tränen strömten über Jaros ausgemergelte Wangen. Er blinzelte und schien Schwierigkeiten zu haben, mit der Flut von Eindrücken zurechtzukommen, die sein neues Auge ihm bot.
    „Es tut nicht mehr weh“, flüsterte er schließlich fassungslos.
    Amisha zuckte die Schultern, doch ihr Lächeln verriet, dass sie sich Jaro freute.
    Dann griff sie zu der Schnapsflasche, die vergessen auf dem Tisch stand. Jaros Hände zuckten, als wollte er sie aufhalten, ließ sie aber sinken. Eryk konnte nicht mehr wie früher spüren, dass Magie floss, diese Fähigkeit hatten die Drachen ihm genommen. Es störte ihn mehr, als er jemals vermutet hätte. So wie in diesem Moment, er wusste, dass Amisha starke Magie wirkte, spüren konnte er es nicht. Es hatte ihm zuvor mehr als einmal die entscheidende Warnung gegeben, wodurch er selbst hochrangige Magier zu Fall bringen konnte.
    „Hier“, sagte Amisha und hielt Jaro die Flasche hin. „Nimm den Holzfuß ab und drücke die Flasche dagegen. Sie wird sich in einen Fuß verwandeln, der sich deinem Bein anpasst.“ Ohne auf den gestammelten Dank zu warten, wandte sie sich um und streckte Lark auffordernd die Hand entgegen. Der führte sie wortlos zur Wand, um sie zurück zum Königshof zu bringen.
    Natt, Cael und Eryk beschlossen, dem fassungslosen Mann ein wenig Raum und Gelegenheit zu geben, mit diesen gewaltigen Geschenken zurecht zu kommen. Jaro weinte inzwischen heftig, während er unentwegt über den Fuß strich, den Amisha ihm geschenkt

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