Rashminder Nächte 2 (German Edition)
Bitte ohne halbstündige Diskussion folgen konnte, in solch hingebungsvoller Leidenschaft zu sehen, brachte Eryks Blut zum Kochen.
„Du bist wundervoll“, flüsterte er, bevor er das Gesicht gegen die zitternden Pobacken presste. Er küsste jeden Fingerbreit Haut, der sich ihm bot. Die halberstickten Laute seines Liebsten bewiesen, wie sehr dieser es genoss, so verwöhnt zu werden. Kaiden stützte sich auf den Unterarmen auf und öffnete sich ihm weit, als Eryks Hand zwischen seine Beine wanderte. Er strich aufreizend langsam über das Geschlecht, das so schmerzlich nach Erfüllung verlangte.
„Kann … nicht …“, brachte Kaiden wimmernd hervor.
„Oh doch, du kannst. Du bist stark genug für mich.“ Eryk streichelte ihm beruhigend über den Rücken, bevor er sich der Länge nach über den bebenden Körper legte und sich fest an ihn presste. Einen Arm schlang er um Eryks Brust, zwang ihm die Beine weiter auseinander, schob ihm mit einer herrischen Geste Zeige- und Mittelfinger in den Mund. Sofort begann Kaiden wie entfesselt zu saugen, stöhnte zugleich vor Verlangen, hob ihm die Hüften entgegen.
Behutsam drang er in die heiße, zuckende Enge ein, die ihn so hingebungsvoll aufnahm. Kaiden schrie erstickt, doch er wehrte sich nicht, sondern saugte sich an Eryks Fingern fest, bis dieser Sterne vor den Augen tanzen sah und unwillkürlich hart zustieß. Wie ein junger Hengst buckelte Kaiden unter ihm, schrie und wimmerte und schluchzte zugleich, bis er unvermittelt zusammenfuhr und vollkommen still verharrte. Eryk wollte innehalten, aber nun befreite sich Kaiden von den Fingern in seinem Mund und wisperte rau: „Weiter!“ Flach und hastig atmend hielt er sich ruhig, während Eryk so tief ging, wie es ihm nur möglich war. Kaiden war in Schweiß gebadet, er bebte unter ihm, rollte den Kopf hin und her.
„Ich brauche dich“, wisperte er.
Eryk stutzte. Obwohl er trunken vor Ekstase war, wusste er genau, dass Kaiden diesen Satz schon einmal gesprochen hatte. Bei ihrem ersten Mal, als Eryk unter Einfluss eines starken Lustelixiers stand.
Das hier ist ein Traum … Nichts als ein Traum!, schrie er sich selbst innerlich zu …
… und erwachte.
Mit klopfendem Herzen starrte Eryk in die Finsternis. Er brauchte lange, um zu begreifen, dass er sich allein in der dunklen Schlafkammer befand. Kaiden war wie üblich nicht zu Bett gegangen. Magier benötigten nur einmal im Monat Schlaf. Oder so. Nun gut, etwas häufiger vielleicht, aber zumeist beschränkte es sich auf wenige Stunden in einer Woche. Dann allerdings gab es fast nichts, was Kaiden wecken konnte. Am Anfang ihrer Bekanntschaft hatte Eryk ihn deswegen beneidet. Wie oft schon hatte er das Gefühl gehabt, sein Leben sinnlos zu verschwenden, wenn er sechs bis acht Stunden des Tages ohne Bewusstsein zubringen musste! Kaiden hatte ihn allerdings längst überzeugt, wie anstrengend es war, ohne Rast zu wachen, getrieben von der Unruhe, die wohl von diesen magischen Energien erzeugt wurde. Oft genug klagte Kaiden über Langeweile in den Stunden, in denen außer ihm nur noch die Stadtgarde, Betrunkene, Magier und Gesindel wachten. Und Liebende natürlich …
Der Traum hielt Eryk weiterhin im Griff. Zwei Monate war es her, dass er mit Kaiden geschlafen hatte. Ein traumatisches Erlebnis für sie beide, Eryk wollte niemals wieder einen derartigen Kontrollverlust erleben. Sein Partner hatte zwar mit einem Selbstbeschwörungsbann dafür gesorgt, dass er die Gewalt tatsächlich genießen konnte, die Eryk ihm angetan hatte. Dennoch, die Schmerzensschreie verfolgten ihn. Genauso wie Kaidens Geständnis, dass er ihn liebte …
Seither umschwirrten sie einander zwar wie Schmetterlinge, waren sich jedoch nicht mehr wirklich nahe gekommen. Kaiden fürchtete genauso wie er einen solchen Schritt, der sie allzu leicht in den Abgrund führen könnte – Liebe unter Männern war in Rashmind bei Todesstrafe verboten. Sie wurden bereits von allen Seiten argwöhnisch beobachtet, seit die ersten Gerüchte aufgekommen waren, dass sie im Haus eines Adligen Unzucht getrieben hätten. Allein dieses Wort zeigte schon, wie verachtenswert so etwas war.
Dieser Traum war nicht der Erste, aber er war so lebhaft, geradezu lebensecht gewesen. Eryk rieb sich über das verschwitzte Gesicht. Zu lange schon hatte er es nicht mehr über sich gebracht, zu den Huren zu gehen. Früher hatte er sich gelegentlich dorthin gequält, damit seine Freunde keinen Verdacht schöpften, er könnte anders
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