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Rashminder Nächte (German Edition)

Rashminder Nächte (German Edition)

Titel: Rashminder Nächte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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Umstände sein sollten.“
    Kaiden verschränkte die Arme vor der Brust und grinste Lark boshaft an, der unwillkürlich einen Schritt näher getreten war.
    „Vergiss es, das Zeug lässt sich nicht auf Vorrat brauen. Ich habe es frisch angefertigt, schon morgen Abend würde es an Wirksamkeit zu verlieren beginnen.“
    „Das wäre nicht schlimm …“, murmelte Lark mit einem gierigen Funkeln in den Augen. Schlagartig wurde Eryk bewusst, dass man mit solch einem Elixier ein Vermögen scheffeln könnte. Eher zwei oder drei …
    Doch Kaiden winkte nur nachlässig ab. „Ich habe nein gesagt. Junge Männer brauchen das Zeug selten, für einen älteren Mann ist es zumeist tödlich, denn es überlastet das Herz. Wenn ich nicht vollkommen sicher wäre, dass Eryk gesund und stark ist, hätte ich es niemals vorgeschlagen.“
    Lark brummelte etwas, dass nach „so zu sterben wäre der Himmel“ klang, ließ es dann aber auf sich beruhen.
    „Würdest du es denn auch einnehmen?“, fragte Eryk unbehaglich. „Ich meine, du solltest ja Lust vortäuschen …“
    Kaiden schüttelte entschieden den Kopf.
    „Das würde dazu führen, dass ich mit dir darum kämpfen würde, wer die Oberhand haben darf. Rein körperlich gesehen wäre dieser Kampf binnen dreier Herzschläge entschieden, aber ich würde mich vermutlich nicht beherrschen können, auf Magie zu verzichten und müsste mich anschließend nach einem neuen Partner umsehen.“
    „Oh.“ Mehr fiel Eryk nicht dazu ein. Dieses Elixier gefiel ihm immer weniger, es klang nach etwas, das vernichtet statt geschluckt gehörte.
    „Was hast du denn für dich geplant, Junge?“, fragte Lark.
    „Einen Illusionszauber. Er darf nur schwach sein, damit die anderen Magier ihn nicht spüren können. Es würde mich aussehen lassen, als könnte ich mir nichts Besseres wünschen, gleichgültig, was man mit mir anstellt.“
    „Vergiss es, Kleiner!“, knurrte Eryk drohend. „Eher schneide ich mir was ab, als dir solche Gewalt anzutun! Wir würden beide nicht mehr unseres Lebens froh werden! Wie sollte ich dir jemals wieder in die Augen blicken können, nachdem ich dich an Leib und Seele zerrissen habe? Immer vorausgesetzt, wir überleben dieses Spiel.“
    Kaiden zögerte. „Nun, ich könnte … mit Selbstbeschwörung, das ist möglich … dann könnte ich es tatsächlich …“ Er schluckte und starrte mit glühenden Wangen zu Boden, plötzlich verlegen, nachdem er zuvor so zornig gewesen war.
    „… es tatsächlich schön finden.“
    Eryk und Lark wechselten einen schockierten Blick. Dann packte Lark Kaiden an den Schultern und schüttelte ihn durch.
    „Das-ist-Wahnsinn!“, sagte er mit schwankender Stimme. „Ihr würdet vielleicht heil wieder rauskommen, aber eure Freundschaft würde das auf gar keinen Fall überstehen. Eryk würde immer wissen, was er dir angetan hat, und was es mit dir anstellt, wenn du dich zwingst, so etwas zu genießen, will ich gar nicht wissen.“
    Hilfesuchend sah Kaiden zu Eryk hinüber, der den Kopf schüttelte.
    „Irgendjemand muss doch irgendetwas tun“, wisperte Kaiden niedergeschlagen.
     

 
    In diesem Moment klopfte es an der Tür. Lark zuckte zusammen und ließ Kaiden hastig los.
    „Ich habe eure Fürsprecher zu lange warten lassen“, flüsterte er und eilte zur Tür. Kaiden rieb sich geistesabwesend über die Schultern. Er wagte nicht, Eryk anzublicken. Was sollte der jetzt von ihm denken?
    Zwei Männer traten hinter Lark ein, bei deren Anblick Kaiden für einen Moment all seine Sorgen vergaß. Der jüngere der beiden ungewöhnlich hoch gewachsenen, schlanken Männer trug sein dunkelblondes Haar zu einem strengen Zopf nach hinten gebunden. Sein Gesicht war von solch vollkommener Ebenmäßigkeit, dass es ihm einen Hauch von nahezu überirdischer Perfektion verlieh. Er war schlicht gekleidet, doch seine Ausstrahlung, irgendetwas in seiner Haltung, seinem kalten Blick aus braunen Augen, ließ Kaiden fassungslos staunen: Dieser Mann war ein Fürst, vielleicht auch ein König. Seine kühle Erhabenheit überwältigte Kaiden, fast wäre er vor ihm auf die Knie gesunken, wenn er noch gewusst hätte, wie man die Beine beugen musste. Der zweite Mann wirkte nicht weniger beeindruckend. Er war deutlich älter, sein langes dunkles Haar und das markante Gesicht allerdings noch unberührt von Verfall und Schwäche. Tiefschwarze Augen beherrschten musterten Kaiden und Eryk, für einen langen Moment lang herrschte gespanntes Schweigen. Dann schloss Lark die Tür

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