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Rashminder Nächte (German Edition)

Rashminder Nächte (German Edition)

Titel: Rashminder Nächte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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wird weitergehen, jahrelang, jahrzehntelang, wenn sie vorsichtig bleiben und nicht zu oft im selben Gebiet zuschlagen.“ Er trat zu ihnen und stellte behutsam die Phiole auf dem Tisch ab. Eryk sah, dass Kaidens Hände zitterten, ansonsten gab es kein äußeres Zeichen mehr, dass sein Partner aufgeregt war.
    „Ihr könnt ihnen nicht helfen, indem ihr euch umbringen lasst“, zischte Lark in einer Mischung aus Wut und Verzweiflung. Es war klar, wie sehr er es bereute, Eryk überhaupt etwas erzählt zu haben. „Ihr wisst beide nicht, worauf ihr euch da einlassen würdet!“
    „Dann erklär es mir!“, zischte Kaiden zurück. „Denn ich will verdammt sein, von solchen Verbrechen zu wissen und nichts zu tun, um sie zu verhindern. Ich weiß nicht, welches Schicksal Fillip und die anderen wirklich durchleiden, aber das, was ich ahne lässt mich ihnen einen frühen Tod wünschen, damit die Qualen enden.“
    Lark sah sich wieder mehrmals hektisch um, wie bereits in der Nacht, beugte er sich vor und wisperte:
    „Wer sich bei den Angelevanern einschleichen will, muss wissen, wo sie sich treffen, muss das geheime Passwort kennen, einen Fürsprecher vorweisen können und vor den Augen aller Anwesenden Mitglieder beweisen, dass er so ist wie sie. Um es direkt zu sagen, werter Herr Magus: Ihr müsstest Euren blanken Hintern hochhalten, damit Euer werter Partner seinen Schwanz hineinrammen kann. Sollte er dabei versagen oder Euch Laute entkommen, die nicht nach vollkommener Glückseligkeit klingen, werdet ihr euch gemeinsam mit aufgeschlitzter Kehle in der Gosse wiederfinden. Noch Fragen, mein Herr?“
    Eryk lief ein eisiger Schauer über den Rücken, als er Kaiden lächeln sah. Dieses harte, schmale Lächeln hatte er bereits zuvor bei ihm gesehen und wusste, es bedeutete: Versuch mich aufzuhalten, wenn du bereit bist zu sterben!
    Diese Art Lächeln blieb für gewöhnlich Kaidens Feinden vorbehalten. Jeder, der bislang diese Warnung nicht ernst genommen hatte, etwa weil er sich nicht vorstellen konnte, was hinter dem freundlichen Sommersprossengesicht so alles schlummerte, hatte einen hohen Preis bezahlen müssen …
    Lark war zu klug, um Kaiden zu unterschätzen. Er hob abwehrend die Hände und trat einen Schritt zurück.
    „Schon gut, es ist dein Hintern und dein Leben!“ Hilflos starrte er zu Eryk hinüber, der ebenfalls nur schockiert blinzeln konnte. Lark hatte zumindest ihn gründlich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Sich ein sündiges Zusammensein mit Kaiden zu erträumen, bei dem sie sich gegenseitig küssten, streichelten und alles das versuchten, was Eryk sich unter Liebe und Lust vorstellte, war das eine. Was Lark da beschrieben hatte, könnte er niemanden antun! Der bloße Gedanke war widerwärtig, abstoßend – was waren das für Menschen, die sich solchen Perversionen hingaben?
    „Da du hier bist und sonst nicht dazu neigst deine Zeit zu verschwenden, gehe ich davon aus, dass du uns mit der Adresse, Passwörtern und Fürsprechern versorgen könntest?“, fragte Kaiden provokativ. „Deine Warnung war deutlich, ich fühle mich geehrt, dass du dir diese Mühe machst, auch wenn ich nicht sicher bin, ob du uns tatsächlich schützen oder aufstacheln willst.“ Er legte den Kopf schräg, musterte sein Gegenüber kalt und zuckte dann die Schultern. „Ich denke mal, du versuchst es uns auszureden, damit wir uns aus purem Trotz hineinstürzen, oder?“
    Lark nickte, schüttelte zugleich den Kopf und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    „Jungs, ich kenne euch zwei seit Jahren, ihr seid zwar nicht meine Brüder, aber ich mag euch, in Ordnung? Ich kenne euch, ihr seid beide nicht in der Lage …“
    Kaiden unterbrach ihn mit einem ungeduldigen Zischen. Er war ungewöhnlich aggressiv, von seinem sonst so fröhlichen, flattrigen Gehabe war nichts mehr übrig. Eryk hatte ihn selten so erlebt und noch nie so ausgeprägt.
    Sein Partner nahm die Phiole wieder in die Hand.
    „Das hier würde dich, Eryk, dazu befähigen, für etwa zwei bis drei Stunden alles zu bespringen, was nicht rechtzeitig außer Reichweite flieht. Dieser Trank weckt pure Wolllust. Du würdest nicht völlig den Verstand verlieren und wie ein wilder Stier jeden vergewaltigen, den du zu packen kriegst – du KÖNNTEST es, musst es aber nicht. Es wäre auch eher unnütz, die Angelevaner sollten nicht merken, dass du unter dem Einfluss eines Zaubertrunks stehst. Versagensängste bräuchten dich nicht mehr zu quälen, egal wie abstoßend die

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