Rashminder Tage 02 (German Edition)
er sich gerade befand. Einen Lidschlag später kniete er über Cael, presste dessen Arme nieder und starrte in erschrockene Augen. Keine zwei Handbreit trennte ihre Gesichter. Er spürte Caels warmen Atem, der viel zu rasch über seine Wangen strich, und die Anspannung in dem starken Körper, der sich vergeblich zu befreien versuchte. Den Wandel von panischer Angst zu sexueller Gier hätte er beinahe versäumt – die Härte, die sich plötzlich gegen ihn drückte, das Funkeln in den blauen Tiefen, der veränderte Ausdruck des Gesichts. Einen langen Moment maßen sie einander mit intensiven Blicken. Dann schnellte Natt vor und presste die Lippen auf Caels Mund, der sich willig öffnete. Es war ein harter Kuss, ein leidenschaftliches Gefecht von Zungen, die wild um die Vorherrschaft kämpften. Natt ließ ihn die Zähne spüren, saugte kurz an Ohrläppchen und empfindsamer Haut am Hals, bevor er ihm wieder beinahe brutal in den Mund stieß. Rastlos glitten seine Hände über brettharte Muskeln, zerrten Cael das Hemd vom Leib, zerrissen ihm fast die Hose in der ungeduldigen Hast, diesen begehrten Leib zu entblößen. Cael stöhnte, als Natt die Faust um den harten pochenden Schaft schloss und ihn rieb. Er drängte Cael die Beine auseinander, befeuchtete den empfindlichen Eingang großzügig mit Speichel, während er seine eigene Erektion befreite. Um sich vollständig auszuziehen fehlte ihm die Zeit und Geduld.
Kurz versuchte er sich zu besinnen, was er hier eigentlich tat, und ob er sich nicht mehr Zeit lassen sollte, doch Caels Blick zeigte, dass er es genauso so brauchte wie er selbst. Dass die Gier nicht zu zügeln war. Er umfasste seinen Schaft, einige Male pumpte Natt in seine Hand, verteilte dabei die Lusttropfen, die eifrig aus seiner Spitze quollen und ihn für den Körper seines Bettgespielen bereit machten. Cael bog den Rücken durch, als Natt ihn in den Kniekehlen packte und sich auf ihn lehnte. Hilflos ausgeliefert ergab sich Cael willig seiner Gewalt, öffnete sich schnaufend, rollte die Augen vor lustvollem Schmerz. Ungehindert drang Natt in die enge Hitze, angetrieben von Caels leisen Lauten, die Wohlbehagen bewiesen. Nicht einen Herzschlag lang ließ Natt den Blick von ihm, auf der Hut vor Schmerz, Angst oder Abwehr. Es gab keinerlei Widerstand, darum begann er in den Körper zu stoßen, der mühelos dagegen hielt und ergab sich seiner eigenen Lust. Natt ließ nicht zu, dass Cael einen eigenen Rhythmus fand, dominierte ihn mit beherrschter Gewalt. Es schien Cael nur noch höher zu treiben: Rasch verzerrte sich das schmale Gesicht in höchster Ekstase, jeder Muskel seines Leibes spannte sich. Das tiefe Stöhnen, der Anblick, wie sich Cael auf seinen eigenen Bauch ergoss waren genug, um auch Natt zur Erfüllung zu treiben. Noch zwei, drei Mal stieß er mit aller Macht in das hitzige Innere. Einen Moment lang sah er glühendes Weiß, vergaß sich und die Welt. Dann brach er keuchend über Cael zusammen.
Schwer atmend lagen sie da, ihre verschwitzten Leiber klebten aneinander, die rasenden Herzen schlugen im gemeinsamen Takt.
Natt zuckte leicht zusammen, als er eine kräftige Hand im Nacken spürte, die sich offenbar nicht so recht entscheiden konnte, ob sie ihn streichelte oder versuchte wegzustoßen. Ihm wurde bewusst, dass Cael nach wie vor unter ihm begraben lag und so angenehm es auch war, ihre bartstoppeligen Wangen aneinander zu reiben, er löste sich dennoch widerwillig von ihm.
Im dämmrigen Licht, das durch das Fenster fiel, war es schwierig, Caels Gesichtsausdruck zu deuten. Freundlich wirkte es jedenfalls nicht.
„Hab ich dir wehgetan?“, fragte Natt zögerlich und streckte die Hand nach ihm aus.
„Nein.“ Schroff wehrte Cael ihn ab, blieb allerdings in anrührender nackter Hilflosigkeit blieben. Natt ging hinaus, um seine nasse Kleidung zu wechseln und sich rasch zu waschen. Als er mit einem Talglicht in der einen Hand und einer Waschschüssel in der anderen zurückkehrte, lag Cael immer noch so da, den Blick in die Ferne gerichtet.
„Hast du deine Rache genossen?“, fragte er frostig.
„Nein. Ich meine, genossen habe ich es, aber es war keine Rache.“ Natt stellte die Schüssel so ruhig wie möglich in Griffweite, entzündete die Kerze, sammelte die verstreuten Kleidungsstücke auf und faltete sie für Cael zurecht.
„Es scheint, als würden wir einander anziehen. Das bedauere ich nicht, doch ich lege genauso wenig Wert darauf, das hier auszuweiten, wie du. Egal in welche
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