Rashminder Tage 02 (German Edition)
Freiheit, es hinter dich zu bringen. Oder willst du leben? Dann musst du mir vertrauen. Zulassen, von mir Hilfe anzunehmen, denn eines ist sicher: Allein schaffst du es nicht. Also, was willst du?“
Lange Zeit lag Cael still auf der Seite, soweit von Natt abgerückt wie es ihm möglich war, ohne aus dem Bett zu fallen. Als er sich schließlich zu ihm drehte, war sein Gesichtsausdruck nicht zu deuten. Etwas schimmerte in den blauen Tiefen, das Natts Haare zu Berge stehen ließ. Eine Warnung, die er ernst nahm, und trotzdem blieb er auf der Matratze sitzen, dicht über Caels beinahe nackten Leib gebeugt. Es irritierte ihn maßlos, wie sehr ihn der Anblick starker Muskeln, dunkler Brusthaare und diesen verwegen wirkenden Bartschattens ansprach. Der herbe Geruch von frischem Männerschweiß wirkte fast berauschend. Caels ganz eigener Duft, den er schon häufiger wahrgenommen hatte. Er gab sein bestes, sich davon nicht erregen zu lassen. Ablenkung konnte tödlich sein.
„Ich will leben“, murmelte Cael. Es klang bedrohlich. „Das wollte ich immer. Ich lasse mich nicht brechen.“
Er setzte sich langsam hoch, zwang Natt dadurch, vor ihm zurückzuweichen.
„Die Frage ist, was du willst. Warum bist du hier? Warum hast du dein Leben und das der anderen riskiert, um mich zu retten? Bloß, weil man es dir befohlen hatte? Du bist nicht der Typ, der fraglos gehorcht, andernfalls hätte Lark dich nicht zum Gruppenführer gemacht.“
Natt schwieg. Jede denkbare Antwort hätte nach Rechtfertigung geklungen, und er wollte sich nicht rechtfertigen. Unerschrocken hielt er dem stechenden Blick stand. Caels Gesicht war ihm so nah, dass er ihn küssen könnte. Nicht, dass er ihn küssen wollte!
Spannung baute sich in dem winzigen Raum auf, während sie sich mit den Augen duellierten. Ihr Götter, der Mann strahlte eine Hitze aus, die Natt zum Schwitzen brachte. Sie atmeten beide schwer, Natt war sich seines hart pochenden Herzens und des Pulsierens in seinem Schoß nur allzu gut bewusst.
„Was willst du?“ Aggressiv stieß Cael ihn von sich. Natts Reflexe bewahrten ihn vor einem Sturz, er fing sich mühelos ab und stand bereits in Verteidigungsposition, als Cael ihm nachrückte. Er wollte ihn nicht schlagen, erinnerte sich unentwegt daran, wie verstört dieser Mann war.
Cael hingegen hielt sich nicht zurück: Schweigend griff er an, trat und schlug ohne Rückhalt nach ihm und brachte Natt bald in schwere Bedrängnis. Er meinte es bitterernst, obwohl er nicht versuchte, ihn schwer zu verletzen. Bevor Natt es verhindern konnte, prallte er mit dem Rücken an die Wand in der Wohnstube, direkt neben der Kammertür. Der schwache Schein der Laterne reichte kaum bis hierher, darum war Caels Gesicht eine Schattenmaske.
„Ist es das, was du willst?“
Natt hob abwehrend die Hände, doch Cael hatte ihn bereits gepackt und herumgeworfen. Er wurde an die Wand gepresst, sein rechter Arm brutal auf den Rücken verdreht. Keuchend verharrte Natt, er konnte sich nicht bewegen, ohne dass glühender Schmerz in seiner Schulter entflammte.
„Was hast du vor?“, brachte er heraus, da er Caels Finger an seinem Hosenbund spürte. Die Verschnürung wurde aufgenestelt. Eisige Schauer rannen über seinen Rücken, als ihm der Stoff grob heruntergerissen wurde.
„Ist es das, was du willst?“, flüsterte Cael ihm ins Ohr. Natt wusste nichts zu sagen, alle Gedanken flatterten wie aufgescheucht umher. Er hatte keine Angst, was unglaublich war – er konnte sich nicht wehren, gleichgültig, was Cael mit ihm vorhaben mochte und trotzdem fürchtete er sich nicht. Gewiss, er könnte durch die Wand fliehen. Diese Transportmagie war jedoch gefährlich, wenn man den Kopf nicht beisammen hatte, und davon war er gerade weit entfernt. Natt würde nicht weglaufen. Er hatte keine Angst. Trotzdem zitterte er, atmete so heftig, als wäre er rasch gelaufen. Cael presste sich eng an ihn, wodurch sein verdrehter Arm noch mehr überstreckt wurde. Mit der freien Hand stützte Natt sich an der Wand ab und konzentrierte sich darauf, gleichmäßiger zu atmen. Den Herzschlag zu beruhigen. Die Muskeln entspannt zu halten. Hinter ihm zappelte Cael herum, dann drückte er sich wieder gegen ihn. Natt fühlte nackte Haut und einen heißen, harten Schaft, der sich zwischen seine Pobacken drängte. Hektisch versuchte er, den Kopf zu drehen und einen Blick in Caels Gesicht zu werfen, doch der Schmerz in der Schulter hielt ihn auf. Nun, in der Finsternis hätte er sowieso nichts
Weitere Kostenlose Bücher