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Rashminder Tage 3 (German Edition)

Rashminder Tage 3 (German Edition)

Titel: Rashminder Tage 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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Weidenburg und von dort aus nach Purna zum Königspalast“, fasste er kurz zusammen.
    „Richtig. Abgesehen von der Diskussion, wie wir dorthin gelangen, steht noch zur Debatte, was solange mit euch beiden geschehen soll“, antwortete Kirian.
    Sofort richteten sich alle Augen auf Lark, der für einen Herzschlag erschöpft das Gesicht verzog.
    „Meinem Empfinden nach solltet ihr bei Lys und Kirian bleiben“, sagte er. Etwas an der Art, wie er es aussprach, ließ Kaiden stutzen.
    Lügt er?, fragte er sich unwillkürlich. Seine Magie verneinte. Er spürte, dass der Einfluss des Kometen endlich schwand, dennoch war es erschreckend, wie leicht ihm das alles fiel … Doch er musste sich konzentrieren.
    Steckt mehr dahinter? Ein eindeutiges Ja.
    Eine Intrige? Die Antwort führte ihn zu Lys, der so ruhig und unbeteiligt wirkte.
    Was ist der beste Weg für uns alle?
    „Dann gehen wir mit ihnen“, sagte er laut, da seine Magie ihm ebenfalls dazu riet.
    „Was glaubst du, wann du aufbrechen kannst? Du hast viel durchgemacht, wenn du dich noch ausruhen musst …“, begann Lys. Kaiden winkte ab.
    „Einer der ganz großen Vorteile, ein Magier zu sein, besteht darin, dass man sich schnell von Verletzungen und Ähnlichem erholt.“ Das entsprach der Wahrheit, auch wenn er wirklich gerne noch einige Stunden geschlafen hätte. „Wir können meinethalben sofort los, die Zeit drängt, soweit ich verstanden habe.“
    „Ich werde meinen Bruder aufsuchen, um zu erfahren, wie die Dinge in Irtrawitt stehen“, sagte Lark. „Reitet los, so schnell es geht. König Archym ist ebenfalls bereit.“ Ohne ein Wort des Abschieds ging er durch die Wand und war verschwunden.
    „Das macht mich nervös“, murmelte Kirian zu niemand im Besonderen.
    „Was ist mit deinem Vater, Lys?“, fragte Kaiden. Er wandte sich dabei um und streifte ein wenig verlegen das Schlafhemd ab, um die Kleidung anziehen zu können, die man ihm bereit gelegt hatte.
    „Auch er wird sich noch heute Abend auf die Reise machen.“ Lys seufzte bekümmert. „Der Priester von Corlin bringt ihn mit kleinem Gefolge zum nächstgelegenen Tempel. Dort wird er vermutlich den Rest seines Lebens verbringen – nicht als Gefangener, sondern als kranker, von Trauer gebrochener Mann. Meine Schwägerin Anira wird die Verwaltung übernehmen und Corlin halten, bis ihr Sohn mündig ist.“
    „Unsere Aufgabe wird es sein, sie vor Entführungen zu beschützen, falls jemand versuchen will, sie zur Heirat zu zwingen“, fügte Kirian grimmig hinzu. „Derjenige kann sich auf ein sehr verfrühtes Ableben einstellen.“
    Dem gab es beim besten Willen nichts mehr hinzuzufügen. Schweigend zog Kaiden sich an, aß im Laufen ein Stück Brot und versuchte das Gefühl zu ignorieren, dass die Dinge außer Kontrolle gerieten.
     
    ~*~
     
    Eryk fühlte sich unwohl auf dem Pferd, das man ihm zur Verfügung gestellt hatte. Der typisch onurische Sattel war anders geformt als er es gewohnt war, und er ritt zu selten, um den temperamentvollen Hengst zu beherrschen. Er fühlte sich grundsätzlich unwohl damit, in einer solch riesigen Gruppe zu reiten – neben Lys, Kirian und Kaiden sowie einigen Soldaten, die für Lys’ Sicherheit zuständig sein sollten, eine große Truppe, die das Gefolge des Königs bildete. Ganz besonders unwohl allerdings war ihm bei dem Gedanken, dass er dieses Land nicht kannte und darum nicht wusste, wohin sie reisen würden und wie lange das in etwa dauerte. Das gewisse Unwohlsein, das ihm der Splitter bereitete, versuchte er dabei zu verdrängen.
    Es würde bald dämmern, doch sie waren auf einer breiten, gut befestigten Straße unterwegs, sodass sie bis zur völligen Dunkelheit vorankommen würden. Ganz so rückständig und barbarisch, wie er immer geglaubt hatte, war Onur also nicht …
    Rechts neben ihnen stieg das Gelände steil an, sie ritten an einem dicht bewaldeten Hügel entlang. Links weideten Schafe auf einer abgezäunten Wiese. Eine recht schöne Landschaft, trotzdem missfiel Eryk die ganze Sache. Vor allem, dass sie hier im Falle eines Angriffs wenige Möglichkeiten zur Flucht hatten.
    Etwas zischte über seinen Kopf hinweg.
    Noch bevor er seine Schwerter zücken konnte, die Lark ihm mitgebracht hatte, wurden Schreie laut. Alle Reiter drängten nach vorne zum König. Fluchend kämpfte Eryk sich aus den Steigbügeln frei und sprang von seinem nervös scheuenden Hengst. Es waren nirgends Angreifer zu sehen. Das eben musste ein Pfeil gewesen sein, wurde ihm

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