Rashminder Tage 3 (German Edition)
allzu oft; Tardis hatte sich als starke Seele entpuppt, die mit aller Kraft gegen die gewaltsame Unterdrückung kämpfte. Seine bisherigen Opfer hatten sich rasch und klaglos ergeben. Es war Zeit, diesen Körper aufzugeben, auch wenn der Splitter extreme Vorteile bot. Hoffentlich würde Kumien sich nicht ähnlich heftig wehren, es war unangenehm, hinderlich und gänzlich unangemessen!
„Ich werde meinen Bruder nicht dazu bringen können, hierher zu kommen, seine Instinkte werden ihn davon abhalten“, sagte Lark d.K. langsam. „Was ich Euch anbieten kann ist Neutralität. Ich verrate Euch nicht, stehe Euren Plänen nicht im Weg, unternehme aber auch nichts, um meinem Bruder zu helfen.“
„Das ist nicht viel, doch es muss genügen.“
„Oh, eines noch.“ Lark, der sich bereits umgedreht hatte, um nach Laymark zurückzukehren, wandte sich noch einmal um.
„Mein Bruder hat das mit dem dämonischen Artefakt tatsächlich geschluckt. Karchos dürfte schon tot sein, oder wenn nicht, dann bald.“
„Ich werde es Varel ausrichten.“
„Darf ich fragen, was der merkwürdige Aufwand sollte?“
„Ablenkung in erster Linie. Lark soll sein Köpfchen mit der Frage beschäftigt halten, ob es wirklich einen Dämon gibt oder nicht. Dass es besser ist, Karchos zu töten, stand nie in Frage. Für mich ist er zu rebellisch, um ihn kontrollieren zu können, und für die Welt ist es gut, wenn er fort ist. Seine möglichen Nachfolger als Schmugglerkönige sind allesamt schwächer und weniger gut organisiert als er und dadurch leichter zu überwachen. Außerdem wollte Varel ihn loswerden. Das Wiesel hat ihm vor einigen Jahren einen Fluch abgerungen, der es Varel zum einen unmöglich macht, Karchos zu töten und ihn zudem zwingt, ihm zu gehorchen. Varel hat keine Lust mehr, sich magisch ausbeuten zu lassen, Karchos ist zu gierig geworden.“
„Das klingt sinnig.“ Lark der Kleinere hob die Hand zum wortlosen Abschied. Naxander nickte ihm zu und sah erleichtert mit an, wie Lark durch die nächste Mauer entschwand. Das war glatt gelaufen. Sobald Kumien die Grenzen seines Landes überschritt, würde nichts und niemand mehr ihn aufhalten können.
„Ich sollte Maggarn anspornen, das muss alles schneller gehen“, murmelte Naxander. Wenn er nur nicht so müde wäre … Und traurig. Er vermisste Kaiden, jetzt, wo das Band zu ihm gerissen war.
„Ein notwendiges Opfer.“ Er seufzte. Wie sehr sehnte er sich nach einem Leben, in dem es keine Opfer mehr geben musste … Wie gerne hätte er Kaiden für sich behalten …
„Alles deine Schuld, Lark.“
Du hättest ihn nicht verstoßen sollen. Lark hat dich geliebt! Und du hast ihn geliebt!
Es wäre auch gut, wenn er sicher wüsste, ob die Stimmen in seinem Kopf von ihm selbst oder von den verdrängten Seelen stammten!
„Ja, ich habe ihn geliebt, aber das wusste ich doch nicht. Lark hätte mich nicht töten lassen dürfen. Er hätte mich aufhalten müssen. Lark ist der Schuldige!“
Müde ließ er den Kopf sinken und verharrte so eine ganze Weile, bis er sich wieder gefangen hatte. Dann rappelte er sich auf. Er musste Maggarn finden. Jetzt sofort!
Kapitel 22
Kaiden wurde von leisen Stimmen geweckt. Eryks erkannte er sogleich, die von dessen Gesprächspartner erst nach einem längeren Moment: Lys, Kirian und Lark der Größere befanden sich im Raum.
„Mit den Splittern wärt ihr umgehend vor Ort“, sagte Lark gerade.
„Es würde heillose Panik auslösen“, widersprach Lys. „Hier würden alle glauben, wir wären entführt worden, wenn wir einfach so verschwinden, in der Weidenburg würde es Stunden dauern zu erklären, warum wir ohne Pferde und so wahnsinnig schnell auftauchen konnten.“
„Vergesst bitte nicht, dass wir Onurer nicht an Magie gewöhnt sind“, ergänzte Kirian.
„Nun gut. Das Botensystem mit den Pferdewechselmöglichkeiten ist durchaus effektiv … Trotzdem bin ich in Sorge, da Naxander alles daran setzen wird, Kumien so rasch wie möglich über die Grenze zu bringen, um seinen Körper übernehmen zu können.“
Kaiden war zu müde, um sich aufzusetzen. Er wollte Eryk bei sich haben, und das ganz für sich allein. Konnte Naxander nicht einfach tot umfallen? Egal, in wessen Körper er sich gerade festgesetzt hatte? Nun gut, vollständig egal war ihm das nun auch wieder nicht. Und warum spürte er seinen Liebsten nicht mehr?
Der Fluch … Stimmt, ich musste ihn brechen. Ich war tot.
So wie er sich gerade fühlte, schien es keine gute
Weitere Kostenlose Bücher