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Rashminder Tage 3 (German Edition)

Rashminder Tage 3 (German Edition)

Titel: Rashminder Tage 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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er dich tappen lassen wollte? Wie ungehörig.“
    „Nein. Mein Bruder weiß, dass es eine auf ihn ausgerichtete magische Falle sein muss. Er geht von einem Fluch aus. So ganz erfasst hat er zwar noch nicht, dass Varel gänzlich Euer Mann ist, aber dass er Euch gelegentlich dienlich ist, war nicht zu verfehlen. Es war also ungefährlich, mich herzuschicken.“
    Lark zupfte ein wenig unbehaglich an der reich bestickten Robe herum, die zu seiner Verkleidung gehörte. Sie war ihm zu groß, vermutlich hatte er sie sich übereilt irgendwo gekauft oder ausgeliehen.
    „Und was wirst du deinem Bruder sagen, sobald du zu ihm zurückkehrst?“ Naxander achtete darauf, dass ihm das Lächeln nicht entglitt, trotz seiner Anspannung.
    „Sagt Ihr es mir, Fürst Naxander, Mann mit zu vielen Gesichtern. Stellt Euch vor, Ihr wärt an meiner Stelle, was würdet Ihr mir raten? Ich bin nicht in der Lage zu beurteilen, was für mich, meine Familie und mein Land das Beste wäre.“
    Naxander nahm sich einen langen Moment Zeit, darüber nachzudenken. Lark d.K. bot ihm die Gelegenheit, ihn in dieser Angelegenheit auf seine Seite zu ziehen. Eine Chance, die es zu nutzen galt.
    „Wir alle wissen, dass die größte Gefahr für Laymark und alle anderen Länder darin besteht, dass Lark der Größere und ich noch länger unsere Fehde führen. Sie muss enden, ein für alle Mal.“
    „Dem stimme ich zu. Doch warum sollte es mein Bruder sein, der für den Frieden sterben muss?“
    „Weil er so viel gefährlicher ist als ich“, schrie Naxander unbeherrscht. „Er opfert alles und jeden für ein Bauchgefühl, das jeder andere, vernünftige Mensch als Blähung abtun würde! Er verrät diejenigen, die er liebt, er lässt alle im Stich, die von ihm abhängig sind, es sei denn, es scheint ihm nützlich, sie zu retten! Lark war es, der mich dazu verurteilt hat, von einem Körper in den nächsten springen zu müssen. Es war Larks Idee, Eryks Erinnerungen zu stehlen und Kaiden zu enthüllen, dass er tatsächlich ein echter Magier ist! Der Junge hätte ein friedliches Leben führen können, hätte Lark nicht beschlossen, ihn für die harmlos gedachte Intrige gegen meine Person zu missbrauchen! Er hat einen Magier von unbegrenzter Macht entfesselt, ohne auch nur zu versuchen, ihn kontrollieren zu können! Lark war es, der sich in Onur einmischen und alles verkomplizieren musste! Ja, es ist gut, dass Lyskir gerettet wurde, doch hätte man ihn nach seinem leichtsinnigen Marsch nach Irtrawitt geopfert, würde schon lange Frieden herrschen!“
    Er atmete tief durch und zwang sich zur Ruhe. „Es ist besser, wenn ich überlebe. Ich werde Kumiens Körper übernehmen und Irtrawitt den Layn geben, den es braucht. Keine Entführungen mehr, in diesem Land stehen mir männliche Sklaven nach Belieben zur Verfügung. Ich trenne mich von meinen Schülern und treuen Anhängern, Irtrawitt benötigt keine Magier. Mit Maggarns Hilfe werde ich Stabilität auf dem gesamten Kontinent erreichen. Graf Inur von Sorala ist ein schmerzliches Opfer, der Mann war ein großes Talent. Aber nur so kann ich Kumien dazu bringen, Irtrawitt zu verlassen … Und auf diesem Wege werde ich mir Lyskir gefügig machen und dafür sorgen, dass er bei seiner Politik als künftiger König Maß hält.“
    „Ihr traut ihm nicht zu, dies aus eigenem Antrieb zu schaffen?“, fragte Lark skeptisch. „Lys ist dafür bekannt, Konflikte zu scheuen und stets den Weg der Diplomatie zu bevorzugen.“
    „Er zögert zu oft, gerade weil er so viel grübelt, wie man möglichst Verluste vermeiden kann. Es braucht eine Macht in seinem Rücken, die ihn notfalls antreiben kann, harte Entscheidungen zu fällen. Ah, du kannst unbesorgt sein, mein Freund: Ich strebe nicht danach, auch Onur meine Herrschaft aufzuzwingen. Im Gegenteil: Mit mir an Lyskirs Seite hat er ein wichtiges Druckmittel, um die renitenten Adligen von Onur zu bändigen.“
    „Das hätte er auch, wenn Kumien Layn bleibt“, gab Lark zu bedenken.
    „Gewiss. Doch Kumien ist vor Liebeskummer und Enttäuschung kaum zurechnungsfähig. Seine merkwürdigen Bestrebungen, die Minensklaven regelrecht in die Freiheit zu entlassen, bedrohen Handel, inneren Frieden und letztendlich die gesamte Gesellschaft Irtrawitts.“
    „Zusammengefasst: Wenn Ihr all Eure Versprechen haltet, blüht uns allen Wohlstand und Glück, während unter Lark Führung vieles ungewiss bleibt.“
    „So ist es.“ Naxander nickte ihm erschöpft zu. Er erschöpfte in letzter Zeit

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