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Rasputins Erbe

Rasputins Erbe

Titel: Rasputins Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Norah Wilde
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ignorieren.
    „Hey! Ich wollte nur kurz nachfragen, ob dir die neuen Entwürfe so weit gefallen. Ich -“, begann Deniz, der den leidenden Ausdruck in Julias Gesicht gar nicht bemerkte, verträumt.
    Julia unterbrach ihn: „Schön, dass du da bist. Ich habe es nicht eilig. Setz' dich, wenn du magst, dann gehen wir die Plakate zusammen nochmal durch!“
    Deniz hatte alles erwartet, aber nicht das. Er war es gewohnt, dass Julia ihn stets so schnell wie möglich abwimmelte. Er lehnte sich argwöhnisch an Julias Schreibtisch und wartete ab.
    Julia ging zurück zu ihrem Schreibtisch und nahm eines der Plakate hervor, die Deniz ihr im Kleinformat ausgedruckt hatte. „Das hier finde ich genial!“, sagte sie uns zeigte auf die Illustration. Es handelte sich um eine Abwandlung des Motivs, dass Sarah ihnen einige Tage zuvor empfohlen hatte.
    Deniz nickte und meinte: „Ich ebenfalls. Zuerst dachte ich, dass es bescheuert wäre, Sarah quasi unsere Arbeit machen zu lassen, aber beim genaueren Hinsehen ist mir aufgefallen, wie perfekt das alles passt. Jetzt müssen wir nur noch Peer davon überzeugen.“
    Eine Millisekunde später flog Julias Bürotür mit Karacho auf und Peer stürzte herein.
    Deniz rief: „Wenn man vom Teufel spricht!“
    „Raus. Sofort“, antwortete Peer kalt und schaute Deniz dabei nicht einmal an.
    Deniz guckte alarmiert zu Julia herüber. Sie bedeutete ihm mit ihrem Blick, dass er schleunigst verschwinden sollte, wenn ihm sein Job am Herzen hing. Er verstand und schloss die Tür hinter sich.
    Peer glotzte Julia bloß an und atmete schwer. Er sagte jedoch nichts. Julia hatte das Gefühl, dass er seine Worte sorgsam wählte.
    Schließlich begann er mit vor Wut zitternder Stimme zu sprechen: „Julia, ich weiß nicht, was du diesmal angestellt hast, aber du bist mittlerweile zu einem Risiko für unser Unternehmen geworden. Katarina Gromow hat uns vor fünf Minuten den Auftrag entzogen. Vier Millionen Euro.“
    Der letzte Satz wirkte verzweifelt. Als ob die Zukunft der Firma von diesem Deal abhing, dachte Julia.
    Sie wollte ihm antworten, wollte fragen, was passiert sei, wollte wissen, warum er ihr die Schuld an diesem Fiasko gab – aber Peer schüttelte langsam den Kopf und schaute zu Boden.
    Er mied Julias Blick und meinte mit Grabesstimme: „Ich glaube, dass ich dich überschätzt habe. Du bist noch lange nicht reif für deinen Posten als Juniorchefin. Du bist zu egozentrisch.“
    Julia dachte, sie hätte sich verhört. „Wie bitte? Weißt du eigentlich, was ich in dieses Projekt investiert habe? Wie viel Zeit? Wie viele Tränen? Das habe ich nicht für mich gemacht, sondern für uns, für die Firma.“ Sie war zutiefst beleidigt. Ihr Privatleben war ein Scherbenhaufen und ihre Karriere war bisher das einzige Licht am Ende des Tunnels gewesen. Nun wollte Peer es offenbar ausknipsen und sie im Dunkeln lassen.
    „Julia, ich weiß zu schätzen, dass du dich bemüht hast, aber -“, begann Peer, aber er wurde unterbrochen.
    „Bemüht? BEMÜHT? Ich habe mir den Arsch aufgerissen, damit wir den beschissenen Auftrag bekommen. Du weißt doch überhaupt nicht, wovon du da sprichst. Wenn du nicht gerade in deinem Sessel schläfst, was machst du denn dann? Außer mich und alle anderen im Büro zu kritisieren? Was hast du dazu beigetragen, dass wir den Auftrag bekommen?“, schrie Julia wütend.
    Sie hatte sich geschworen, in Peers Gegenwart nie wieder so auszurasten, aber sie hielt dem Druck nicht mehr stand.
    Peer schwieg und schaute immer noch zu Boden. Er hatte seine Entscheidung gefällt. Julia spürte, dass zwischen ihnen etwas zerbrochen war. Sie bereute ihre Worte bereits wenige Augenblicke später, aber sie konnte sie nicht zurücknehmen.
    „Ich möchte, dass du dir Urlaub nimmst“, sagte Peer und schaute Julia endlich wieder in die Augen. Sie sah Enttäuschung darin und sie schämte sich für ihren übertriebenen Wutausbruch.
    „Urlaub? Wir haben doch sowieso über Weihnachten Urlaub. Ich brauche keinen Urlaub, ich -“, sagte Julia, aber die Worte blieben ihr im Halse stecken. Sie verstand plötzlich. Julia fuhr fort: „Du hast mich gerade gefeuert, oder? Du brauchst mich nicht mit Samthandschuhen anfassen, ich kann die Wahrheit vertragen.“
    Julia schaute Peer herausfordernd an und hoffte unterbewusst, dass er ihr weitere Munition lieferte, die sie auf ihn abfeuern konnte. Aber Peer schüttelte wieder nur den Kopf, langsam, matt, traurig.
    „Spann' dich aus, Julia. Im nächsten Jahr sehen

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