Rasputins Tochter
Kaiserin hinauf, legte seine Hand direkt auf ihre Schulter, als ob sie nicht mehr als die einfachste Bürgerin wäre. Erschrocken drehte sich Aleksandra Fjodorowna um, blickte auf und als sie ihn sah, fiel sie halb in Ohnmacht, wobei sie auf seinen Schenkel wie eine begierige Liebende fiel. Unfähig, sich zu kontrollieren, griff die Kaiserin von ganz Russland die hässliche Hand dieses hässlichen Bauern und küsste sie leidenschaftlich.
„Danke, Vater Grigori. Danke für Ihr Kommen“, keuchte sie erleichtert. „Aleksei fiel auf sein Knie und jetzt braucht er Sie dringend. Wie alle brauchen Sie. Helfen Sie uns, bitte, helfen Sie uns!“
Mein Vater sagte nichts und konzentrierte sich nur auf den Jungen. Die Kaiserin, deren Gesundheit und Schönheit durch Jahre der Sorge und Angst verheert worden war, begann eine Frage zu stellen, aber hielt inne. Ich wusste, was es war. Sie wollte wissen, was keiner dieser Ärzte oder Spezialisten in dem Spielzimmer ihr sagen konnte: Würde der Junge den Tod doch wieder betrügen? Sie begann zu sprechen, aber begann stattdessen zu schluchzen und schien dabei zu sein, ohnmächtig zu werden. Tatsächlich wäre sie umgefallen, hätte sie sich nicht so schwer an ihren Freund, ihren Erlöser, meinen Vater, gelehnt.
Sie praktisch zur Seite fegend, drängte Papa sich hinauf gegen das Bett und starrte auf das bemitleidenswerte Kind hinunter, das zu ihm mit hohlen Augen aufblickte, Augen, die nichts als qualvollen Schmerz ausdrückten. Als Papa eine leichte Decke zur Seite zog, sah er ein Bein, das schrecklich vor Blut angeschwollen war, verdreht und zum Brustkorb des Jungen hochgebogen. Papa machte das Kreuzzeichen über Aleksei und legte eine seiner massiven Hände direkt auf die feuchte, fiebrige Stirn des Jungen. Er griff dann hinunter und schloss seine Finger fest um die rechte Hand des Jungen. Papa hatte mich von der schlimmsten Krankheit auf genau diese Weise geheilt, und ich wusste, er konnte alles lesen: die Furcht des Jungen, die Panik derer um ihn herum, die Hoffnungslosigkeit, die jeder spürte, und den Schmerz des Jungen - den unglaublichen Schmerz des pochenden Blutes, das aus den Venen geborsten war, die Haut aufschwoll und die Glieder verdrehte.
Ohne auch nur auf die Kaiserin einen Blick hinunterzuwerfen, brüllte Papa die Kaiserin an „Verlass uns!“
Aleksandra Fjodorowna konnte kaum aufstehen, so erregt vor Sorge war sie, so geschlagen durch Jahre ständiger Furcht, die Furcht, die wie eine Guillotine über ihrem Kopf jeden Augenblick des Tages hing, die Furcht, dass heute die Klinge plötzlich heruntergekracht kommen mochte und wie ihren geliebten Sohn verlieren würde. Sie versuchte sich aufzurappeln, aber konnte es nicht. Sie erhob sich und dann sank sie, und ich war dabei, an ihre Seite zu eilen, als eine kleine, aber muskulöse Gestalt in das Zimmer stürmte. Direkt zu ihr hinaufeilend, griff der Mann zärtlich hinunter und nahm sie in seine eigenen zitternden, aber liebevollen Hände.
„Komm, meine Liebe“, drängte der Zar sanft, seine eigenen Tränen nun beherrscht. „Wir müssen Vater Grigori seine Arbeit tun lassen.“
„O Nicky!“ Sie weinte, umklammerte seine Arme und küsste seine Hände. „Ich … ich …“
Dann bot Papa den größten Segenswunsch. „Mache dir keine Sorgen. Gott hat deine Gebete gehört. Nun verlasse uns!“
Aleksandra versuchte sich zu fassen. Die Stärkste der Mütter, die Mächtigste der Zarinnen, versuchte ihre Freude zurückzuhalten, aber sie konnte es nicht. Sie fiel hin und Tränen der grenzenlosen Erleichterung brachen aus ihren Augen.
„Danke, oh danke!“, rief sie aus und ergriff die Hand meines Vaters und küsste sie.
Der Zar, während kleine Tränen in seinen Augen glitzerten, beugte sich hinunter, küsste die Hand meines Vaters und dankte ihm auch. „ Spasibo .“
„Pass auf, mein Sonnenstrahl“, sagte Aleksandra Fjodorowna und küsste ihren Sohn zärtlich auf die Stirn. „Ruhe gut, mein Liebster. Hörtest du Vater Grigori? Du bist in den Händen Gottes. Lasst uns alle ein wenig Ruhe bekommen … und wir werden später zurückkommen. Alles wird gut werden. Wir werden später zurück sein, um dir einen Gutenachtkuss zu geben.“
„Ja, Mama“, erwiderte der Junge leise, als ob der Schmerz schon begann zu vergehen.
Papa bewegte sich nicht. Er rührte sich nicht von der Stelle. Nicht, als der Zar seine Frau aus dem Zimmer begleitete. Nicht, als die Ärzte und Spezialisten fortgeschickt wurden. Nicht,
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