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Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Titel: Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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Wachen bestätigen, daß die Elfe dieses passiert hatte. Es überraschte Matteo nicht, daß ihr Ziel in nordwestlicher Richtung lag, denn dort befand sich Akhlaurs Sumpf.
    Kein anderes Ziel konnte in Frage kommen, da es nur zwei Orte gab, an denen die Gentiola wuchs: im Sumpf von Kilmaruu nahe Zalasuu und in Akhlaurs Sumpf. Kiva hatte die Blume zweifellos als zusätzlichen Lockvogel für Tzigone hinterlassen. Er wäre nicht überrascht gewesen, wenn die silberne Bürste der Hinweis war, der Tzigone verriet, wie sie sich entscheiden mußte.
    Er ritt, bis Cyrics Flanken schäumten und der Atem des großen Pferdes in tiefen Zügen kam. Kurz vor Sonnenuntergang machte er einen Weg aus, der von der Handelsstraße abzweigte und zu einem kleinen Bauerndorf führte, das gut sichtbar am Fuß eines Bergs lag.
    Matteo fand ein Gasthaus und fragte nach Kiva und ihrer Bande. Niemand hatte sie gesehen, aber seine weiße Kleidung lenkte einige ungewöhnlich mißtrauische Blicke auf ihn.
    Schließlich kam einer der Bauern zu ihm. Der Mann war riesig und von der Arbeit des Tages mit Erde verschmiert. Er machte keinen erfreuten Eindruck, nahm ein Salzfäßchen und schüttete den Inhalt auf den Tisch. Mit einem breiten, schmutzigen Finger zeichnete er einen Kreis ins Salz und teilte den mit einem Blitz in zwei Hälften – das Symbol des Jordaini-Ordens.
    »Kommt dir das bekannt vor?« wollte er wissen.
    Matteo unterdrückte ein erfreutes, erleichtertes Lächeln. Nach dem feindseligen Gesichtsausdruck des Mannes zu urteilen war Tzigone hier gewesen.
    »In der Tat. Eine junge Frau oder vielleicht ein Junge, ein Straßenbalg, hat meinen Anhänger gestohlen. Ich bin auf der Suche nach der Person.«
    »Eine Frau oder ein Junge?« Der Mann sah ihn irritiert an.
    »Eine Frau«, entschied Matteo. »Sie war möglicherweise wie ein Jordain gekleidet, ist aber keiner. Ihre Finger sind ein wenig zu flink.«
    Der Bauer schnaubte. »Habe keine Ahnung.«
    Matteo beugte sich interessiert vor. »Sagt mir, was Ihr wißt. Und sagt mir, was Ihr durch sie verloren habt, dann werde ich dafür sorgen, daß Ihr entschädigt werdet.«
    »So? Werdet Ihr das?«
    Der Gesichtsausdruck des Mannes irritierte Matteo. Es war weder Erleichterung noch Dankbarkeit, kein Unglaube, auch keine Habgier oder Verschlagenheit. Egal, wie er darüber nachdachte, Matteo wußte nicht, wie er den Blick des Mannes bezeichnen sollte.
    »So gut es mir möglich ist«, fügte er mit plötzlicher Vorsicht an.
    Nach kurzem Zögern nickte der Mann und stieß sich vom Tisch ab. »Folge mir.«
    Matteo holte Cyric den Zweiten aus dem Stall und folgte dem Mann aus dem Dorf in die nahen Hügel. Sein Zuhause war ein kleines Steingebäude, das so in den Fels überging, daß es mehr eine Art Höhle als eine Hütte war. Ein eigener Eingang führte in einen Pferch hinaus, was den Gedanken nahelegte, daß er sich die Unterkunft mit Vieh teilte.
    Der Bauer wies mit einer Kopfbewegung in den leeren Stall. »Sie hat mich beim Würfeln geschlagen. Als ich nicht schnell genug die Münze auf den Tisch legte, um sie zu bezahlen, willigte sie ein, herzukommen und ein Schwein mitzunehmen.«
    Matteo hatte eine Ahnung, was kommen würde. »Ich nehme an, sie hat mehr als ein Schwein genommen.«
    »Könnte man so sagen.« Der Mann schüttelte angewidert den Kopf. »Ich habe sowas noch nie gesehen. Die Schweine flogen hinter ihr her wie ein Schwarm Schwäne.«
    Der sonderbare Vergleich ließ Matteo blinzeln, während er sich die Szene bildlich vorstellte. »Eure Schweine sind geflogen?« wiederholte er. »Wie Schwäne?«
    »Klingt komisch, nicht? Glaube kaum, daß ich damit zum Magistrat gehen kann oder daß Ihr das beim Jordaini-Orden vortragen könnt.«
    »Ich nehme an, sie wurde im Gasthaus auf Magie getestet, oder?«
    »Von der Hebamme«, sagte der Mann knapp. »Großmütterchen Frost ist fast so gut wie ein Bluthund. Ich habe geschworen, daß das Weib meine Würfel verhext habe. Großmütterchen Frost hat sie getestet. Keinen Tropfen Magie soll sie im Blut gehabt haben, hat sie gesagt. Wenn ich sag, daß das Weib meine Schweine verhext hat, stelle ich mich gegen Großmütterchen Frost. Das sollte kein unverheirateter Mann tun. Lieber heirate ich einen meiner eigenen Söhne, bevor ich das nehme, was Großmütterchen dann für mich aussucht.«
    »Verstehe«, sagte Matteo nachdenklich. »Wie kann ich Euch helfen?«
    »Wenn Ihr Münzen habt, nehme ich die als Bezahlung. Wenn nicht, nehme ich das Weib.« Der Bauer

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