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Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Titel: Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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eigenen Augen zu sehen, was Cassia über ihre Vergangenheit wußte.
    Dabei hatte sie sich selbst verdammt. Wenn die gefälschten Nachrichten überall in der Stadt verschickt worden waren, würde Cassias Tod alle mit dem Finger auf Tzigone zeigen lassen. Wenn Matteo nun befragt würde, dann könnte er nicht seine Überzeugung leugnen, daß Tzigone sich in Cassias Räumen aufgehalten hatte. Der Geldbeutel gehörte ihr. Sie hatte ihn hier für ihn in der Hoffnung zurückgelassen, daß er verstehen und ihr folgen würde.
    Aber was hatte Tzigone gefunden – und wohin war sie gegangen?
    Er seufzte frustriert und betrachtete die Bürste. Griff und Rückseite waren aus fein gearbeitetem Silber, die Borsten stammten von einem Wildschwein. Er nahm einen seiner Dolche und ließ die Spitze durch die Borsten gleiten. Die Klinge stieß auf ein einzelnes langes Haar, ein Haar, das das Licht erfaßte und wie polierte Jade leuchtete. Sein Herz raste, als er es herauszog. Kein Zweifel, das Haar war grün.
    »Kiva«, knurrte er.

ACHTZEHNTES KAPITEL
    M atteo verließ leise Cassias Gemächer und begab sich in die Stallungen des Palastes. Die Nacht war finster, und die Stallburschen schnarchten in einem süß duftenden Heuhaufen. Niemand hielt ihn auf, als er leise an der langen Reihe von Ställen entlangging und nach einem Pferd suchte, das schnell und lange laufen konnte. Er entschied sich für einen schwarzen Hengst, der ihn an Cyric erinnerte. Das Pferd schnappte nach ihm, als er ihm das Zaumzeug anlegte. Matteo wertete das als gutes Zeichen. Er ließ genug Skie zurück, um die Miete für das Pferd zu bezahlen, dann führte er Cyric den Zweiten aus dem Stall.
    Er ritt durch die schlafende Stadt und erreichte noch vor Sonnenaufgang die Docks. Zwei kleine Tempel standen in einer Ecke des weitläufigen öffentlichen Platzes, Orte, wohin sich Seeleute und Reisende begeben konnten, um Mystra oder Azuth um einen Segen zu bitten. Matteo trat in den Azuth-Tempel ein und überredete den diensthabenden Altardiener, den Aufenthaltsort von Inquisitorin Kiva herauszufinden. Murrend ging der Junge ins Hinterzimmer und kehrte mit einem dicken Buch zurück. Er blätterte darin, bis er den Namen der Elfe gefunden hatte.
    »Der letzte Auftrag führte sie nach Zalasuu«, sagte der Junge. »Sie ist nach Khaerbaal abgereist. Mehr habe ich nicht.«
    »Danke«, erwiderte Matteo und gab ihm einen Skie. »Für Azuths gute Werke.«
    Die Augen des Jungen leuchteten auf, und er steckte die Münze in seinen Beutel. »Nun, welches Werk, glaubt ihr, vollbringe ich?« fragte er abweisend, als er Matteos Blick bemerkte.
    Der Jordain wollte nicht mit ihm streiten. Er eilte auf den Markt. Die Buden hatten noch nicht geöffnet, und viele Kaufleute schliefen auf ihrer Ware. Er fand einen Kleidungsstand und kaufte dem schläfrigen Händler Tunika und lange Gamaschen aus grobem braunen Leinen ab.
    In dieser Kleidung und mit der Behauptung, er sei Mitglied der Mannschaft von Procopios Himmelsschiff gewesen, war es ihm möglich, einen Platz als Matrose auf einem Schiff zu finden, dessen Ziel Khaerbaal war. Seine Behauptung war beeindruckend genug, um nicht nur ihn anzuheuern, sondern auch sein geliehenes Pferd an Bord zu nehmen.
    Nachdem Matteo Khaerbaal erreicht hatte, trat er wieder in seiner Jordain-Kleidung auf, da nur wenige sich weigern würden, dem Ratgeber eines Magiers eine Auskunft zu verweigern. Er brauchte nicht lange, um Informationen über Kiva zusammenzutragen. Sie war sehr aktiv gewesen. Eine große Zahl von Klerikern, die zu Besuch hier waren, hatte sie brandmarken und für eine Inquisition abführen lassen. Das war nicht ungewöhnlich, doch für ein paar Münzen mehr erfuhr Matteo, daß nur sehr wenige von ihnen als bekennende Mitglieder der Geistlichkeit bekannt waren und einige von ihnen das sogar vehement geleugnet hatten.
    Kiva hatte außerdem weitere Wachen in der Hafenstadt postiert, wohl als Helfer, die die angeklagten Geistlichen zur Untersuchung in den Tempel von Azuth bringen sollten.
    Das alles machte Matteo Sorgen. Ihre Maßnahmen waren zu forsch, selbst für eine Bluthündin. Auch wenn das Wort einer Inquisitorin als Gesetz akzeptiert wurde, war Kiva nicht unverwundbar. Die Azuth-Kirche nahm sich jedes Bluthunds an, der einen persönlichen Nutzen im Auge hatte oder auf Geheiß einer bestimmten Gruppe oder Person handelte. Offenbar war die Sache, hinter der die Elfe her war, dieses Risiko wert.
    Matteo ritt zum Nordtor und ließ sich von den

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