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Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Titel: Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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grinste drec kig. »Ihr werdet sie früher oder später finden, und da ihr Jordain seid, könnt ihr mit ihr nichts anfangen. Dann könnt Ihr sie zu mir bringen. Ich mag’s nicht, wenn irgendeine Sache offen ist.«
    Zorn wallte in Matteo auf, als ihm klar wurde, daß das, was Tzigone hier getan hatte, wahrscheinlich weniger mit Diebstahl als mit einem Zeitvertreib zu tun hatte, bei dem noch ein wenig Rache ins Spiel kam. Er wußte, daß Tzigone eine Abneigung gegen Sprichwörter und Redewendungen hatte. Es hätte ihn nicht verwundert, wenn die Redensart »wenn Schweine fliegen könnten« ins Spiel gekommen war. Nun, die Schweine waren geflogen, und Tzigone war entkommen, während der Bauer noch eine Rechnung mit ihr offen hatte. Matteo war darüber erleichtert.
    »Ich werde bezahlen«, sagte er. »Wie viele Schweine gehörten zu Eurem ... Schwarm?«
    Der Bauer sah ihn angesichts dieser Bemerkung mit zusammengekniffenen Augen an und nannte eine Zahl, die weit über der Anzahl Schweine lag, die in dem Stall hätten Platz finden können.
    Matteo sah den Bauern an und zog eine Augenbraue hoch, dann holte er die letzten der Münzen heraus, die Tzigone für ihn zurückgelassen hatte. Für seine Verhältnisse war es eine großzügige Summe.
    »Dafür kriege ich keine zwanzig neuen Schweine«, protestierte der Bauer.
    »Das mag sein. Aber das ist alles, was ich noch habe, und es ist mehr, als Ihr auf dem Markt für eine Anzahl Schweine bekommen würdet, die Ihr hier gar nicht unterbringen könnt.«
    Das Gesicht des Mannes lief vor Wut rot an, und im nächsten Moment schlug er nach Matteo. Der Jordain beugte sich nach links und machte auf dem linken Fuß eine halbe Drehung. Mit zwei raschen Schritten war er hinter dem Bauern, der nach dem ersten Hieb noch nicht das Gleichgewicht wiedergefunden hatte. Er verpaßte dem Mann einen harten Nackenschlag.
    Der hätte jeden von Matteos Übungspartnern zu Boden geschickt, doch der Bauer steckte ihn einfach weg. Er stürmte auf eine Heugabel zu, die an der vorderen Wand lehnte, packte sie und machte kehrt, um mit erhobenen Waffen auf Matteo zuzulaufen.
    Der ließ seinen Gegner kommen. Erst einen Bruchteil vor dem tödlichen Treffer ließ er sich fallen, drehte sich und griff nach der langen Holzstange. Die Waffe neigte sich nach unten, bis die Spitzen sich in den festgetretenen Matsch des Stallbodens bohrten. Matteo ließ los und überließ den Rest der Vorwärtsbewegung des Bauern.
    Der Mann stieß einen gellenden Schrei aus, als er sich für einen kurzen Flug in die Lüfte erhob, über den Zaun des Schweinestalls flog und im Mist landete.
    Matteo erhob sich, verschränkte die Arme und betrachtete bewundernd das Ergebnis. Es war eine Geschichte, die Tzigone gefallen würde und die nicht einmal sie mit ihren geschickten Ausschmückungen noch besser machen konnte.
    Er beglückwünschte sich noch immer zu seinem Triumph, als ihn ein Schlag in den Rücken traf, der so heftig war, daß er nach vorn auf die Knie sank, während der Schmerz in Wellen durch seinen Körper schoß.
    Schwere Schritte dröhnten rings um ihn. Nur mit Mühe konnte sich Matteo auf ein Gesicht konzentrieren, das dem des Bauern sehr ähnlich war, nur war es nicht mit Mist verschmiert.
    »Ihr seht euch verblüffend ähnlich«, murmelte Matteo benommen.
    Der zweite Mann lachte laut. »Das mag ich doch. Schlag ihn nieder, und er klopft einen dummen Spruch. Mal sehen, was das kluge Bürschchen sagt, wenn ich ihm auf den Schädel haue.«
    »So klug ist das Bürschchen nicht«, gab eine nörgelnde Stimme zurück, die irgendwo von oben kam. »Nur ein Narr untersucht einen Hund nicht auf Zecken und fragt nicht, ob ein Bastard Brüder hat.«
    Matteo bekam allmählich wieder einen klaren Kopf und überlegte sich sowohl die Quelle der Ablenkung als auch die wahrscheinliche Reaktion des Mannes.
    »Großmütterchen Frost?« rief der zweite Mann und sah nach oben in die Baumkronen.
    Doch sein Bruder erwiderte aus dem Stall: »Das ist kein Geist, du Narr! Das Weib hat mehr Stimmen als eine Dorfversammlung. Sie ist wieder da.«
    Matteo ignorierte den Schmerz, kam hoch und warf sich gegen die Knie des zweiten Mannes. Sie schlugen hart auf dem Boden auf, rollten weiter und schlugen aufeinander ein, so gut sie konnten. Darin steckte keine Strategie und nur wenig Geschick, aber in seiner Verfassung konnte Matteo nicht mehr leisten. Zu seiner Verärgerung gelang es dem Mann, ihn festzunageln. Er hob die Faust und war im Begriff, sie mit

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