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Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Titel: Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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praktiziert zu sehen. Eher hätte er Schnee im Sommer erwartet.
    Sein Blick wanderte über die Menge und blieb an einem großen, dunklen Mann hängen. Seine ungläubigen Augen weiteten sich, und er schaffte es nicht, ein Japsen zu unterdrücken.
    Tzigone warf ihm einen fragenden Blick zu.
    »Der große Mann dort«, sagte er und deutete auf ihn. »Er gleicht meinem Freund Andris.« Ein schrecklicher Gedanke kam ihm. »Oder er ist ein untotes Geschöpf, das einmal Andris war? Ich habe an dem Tag, an wir uns begegneten, gesehen, wie der Wemic ihn getötet hat.«
    Er sprach im Flüsterton, dann verstummte er wieder. Doch eine magische Abwehr fing seine Worte auf und verstärkte sie, bis sie durch den Wald schallten.
    Die Kämpfer hielten inne und drehten sich mit erhobenen Waffen zum Versteck der beiden um.
    Im nächsten Moment verzog Andris das Gesicht zu einem fröhlichen Grinsen. Er machte eine rasche, ungeduldige Geste, als wische er ein Spinnennetz weg. »Traue deinen Augen, mein Freund«, sagte er mit klarer, schallender Stimme. »Ich lebe und ich bin glücklicher denn je! Komm ins Lager, dann erzähle ich dir alles.«

NEUNZEHNTES KAPITEL
    » D as ist eine Falle«, sagte Tzigone knapp.
    Matteo zögerte, da er nicht sicher war, ob er glauben sollte, was er mit eigenen Augen sah. »Andris war mein bester Freund. Ich kann nicht einfach wortlos fortgehen. Ich kann verstehen, wenn du mir nicht folgen möchtest, aber ich muß gehen.«
    Sie dachte nach, dann zuckte sie die Achseln. Matteo trat auf die Lichtung. Kurz darauf hörte er Tzigone dicht hinter sich.
    Andris kam auf ihn zu, und einen Moment später lagen die beiden einander in den Armen. Schließlich löste sich Matteo aus der Umarmung und sah Andris an. Er hatte durch die Zeit, die er in der Sonne verbracht hatte, Farbe im Gesicht bekommen, und er war auch etwas muskulöser geworden.
    »Für einen Toten siehst du bemerkenswert gut aus.«
    Bedauern prägte den Gesichtsausdruck des Mannes. »Mein ›Tod‹ war eine Täuschung, um mich hierher zu holen. Ich habe mir oft gewünscht, ich könnte dir eine Nachricht zukommen lassen. Aber das hätte die Schlacht gefährdet.«
    »Eine Schlacht?« fragte Matteo ungläubig. »Hier in diesem Sumpf? Andris, was denkst du dir? Wie viele Leben hat Akhlaur auf dem Gewissen? Hast du eine Ahnung, wogegen du antrittst?«
    »Gegen einen Laraken«, sagte der Mann beiläufig. »Ein Geschöpf, das Magie aufsaugt. Aber keiner dieser Männer besitzt irgendeine magische Fähigkeit, und niemand führt eine magische Waffe. Wir kämpfen wie Jordaini gegen Magier – mit Verstand und Waffen.«
    »Verstand und Waffen?« wiederholte Tzigone. Sie kam herüber zu Andris und betrachtete die Dolche, die er an der Seite trug. »Hmmm. Waffen. Sieht aus, als hättest du zur Hälfte Recht.«
    Andris hob eine Augenbraue und sah Matteo fragend an.
    »Das ist Tzigone«, sagte der schlicht. »Sie wurde von Kiva hergelockt. Glaub mir, der Laraken ist nicht dein einziger Feind.«
    »Kiva ist keine Feindin«, sagte Andris ruhig. »Ich führe diese Männer, aber ich folge der Elfe.«
    »Andris, es gibt Dinge, die Kiva dir nicht erzählt hat. Es gibt Dinge, die du nicht über sie weißt.«
    »Zweifellos. Kannst du von dir behaupten, jedes Geheimnis jedes Magiers zu kennen, dem du schon gedient hast?«
    »Ich bin ziemlich sicher, das von denen keiner Cassia umgebracht hat«, sagte Matteo mit schneidendem Tonfall.
    Andris wurde ernst. »Cassia ist tot. Von Kiva ermordet? Bist du sicher? Ohne jeden Zweifel? Ist Kiva magisch getestet worden?«
    »Noch nicht.«
    »Dann warte, ehe du Anschuldigungen aussprichst. Kiva reist seit vielen Tagen mit uns. Wir waren nie in Halarahh. Sie kann Cassia nicht umgebracht haben.«
    Tzigone rollte mit den Augen. »Kiva ist Magierin, richtig? Glaubst du, ein gutes Pferd oder ein schnelles Schiff sind für sie die schnellsten Transportmittel, die es gibt?«
    Andris dachte darüber nach, zuckte dann aber die Achseln und wandte sich wieder an Matteo. »Laß mich dir erzählen, was wir vorhaben. Hör dir an, was Kiva getan hat, was sie plant, ehe du über sie urteilst.«
    »Ich kann mir nicht viel vorstellen, was es rechtfertigen würde, mit diesen Männern nach Akhlaur zu gehen! Diesen Kampf kannst du nicht gewinnen!«
    »Wir haben in Kilmaruu gewonnen«, erwiderte Andris. »Wir haben das Kilmaruu-Paradox gelöst, wie ich es dir gesagt habe.«
    Matteo starrte ihn an. »Darum hat Kiva dich also mitgenommen. Aber wie konnte sie von

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