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Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Titel: Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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gestikulierend ging er auf Matteo los. In einer Hand hielt er einen fauligen, stinkenden Streifen Fisch. Das abscheuliche Ding zappelte, während der Magier die Gesten für seinen Zauber beschrieb und es sich allmählich in ein unheimliches grünliches Licht verwandelte, das in die Hände des Nekromanten sank.
    Matteo erstarrte, da er den Zauber nicht erkannte und somit auch nicht wußte, wie er ihm begegnen sollte.
    Tzigone hingegen ließ sich vom Angriff des Nekromanten inspirieren. Sie nahm eine Handvoll Aale aus einem Korb des Fischhändlers und schleuderte sie dem Magier entgegen. Die schlangenähnlichen Fische wickelten sich um seine Fußgelenke, stoppten sein Vorankommen und lenkten ihn ab. Er strauchelte fast, und sein Bemühen, sich auf den Beinen zu halten, wäre unter weniger ernsten Bedingungen ausgesprochen witzig gewesen.
    Der Nekromant riß die Aale los und schleuderte sie fort. Die Berührung durch seine Hand ließ sie grün leuchten und machte sie starr wie Holzstöcke. Einer der Aale prallte mit einem Geräusch gegen einen Baumstamm, als zerschelle Geschirr. Der Aal zersplitterte, und die Bruchstücke schossen wie Pfeile durch die Luft, die auf dem Gewand des Nekromanten leuchtend grüne Flecken verursachten.
    »He, Drachenrotz! Hier bin ich!« rief Tzigone und ruderte mit den Armen, um die Aufmerksamkeit des Magiers von Matteo auf sich zu lenken.
    Dieser Affront gegen die Würde des Magiers erzürnte ihn so sehr wie der Diebstahl seines Zauberbuchs. Karmesinrotes Licht begann sich in seinen farblosen Augen zu sammeln, während er den letzten Aal zur Seite trat und auf sie zueilte.
    Matteo fühlte die wachsende Kälte, als sich der Nekromant ihm näherte, und er verstand, welcher Art der Zauber war. Nur sehr wenige Nekromanten konnten die Berührung durch einen Leichnam beschwören, ein gefährlicher Zauber, der die Lähmung von Körper und Geist nachahmte, wie sie bei der Berührung durch einen untoten Magier ausgelöst wurde. Doch Matteo trat zwischen den Magier und Tzigone und packte die leuchtende Hand, die ausgestreckt worden war, um nach der jungen Frau zu greifen.
    Er nahm die schreckliche, betäubende Kälte hin, einen Angriff, der die meisten Männer auf der Stelle hätte erfrieren lassen, als hätte der Odem eines Eisdrachen sie berührt. Er verdrängte den eiskalten Schmerz und umschloß die Hand des Magiers fester, während er sie gleichzeitig drehte. Die zarten Knochen unterlagen seinem Griff mit einem übelkeiterregenden Knacken.
    Es war eine grausame Verteidigung, und Matteo haßte es, sie anzuwenden, doch er wußte von keiner anderen Methode, um die magische Offensive des Magiers zu stoppen, wenn er ihn nicht gleich töten wollte.
    Der Nekromant heulte vor Schmerz und Wut auf, ein anhaltender Ton, der immer heller und heller wurde, bis er zum entsetzlichen Heulen geworden war. Er wich vor dem Jordain zurück, wobei er buchstäblich zusammenschrumpfte, während er sich zurückzog.
    Gleichzeitig begann er sich zu verändern. Knochen knackten und krachten, als ihr Besitzer eine neue Gestalt annahm. Seine Nase beulte sich aus und schnellte zu einer langen Schnauze vor, seine Kleidung fiel in Fetzen von seinem Leib, weißes Haar wuchs auf seiner blassen Haut. Augenblicke später war die menschliche Form des Magiers vollständig verschwunden und durch die eines schlanken, geisterhaften Wolfs ersetzt worden.
    Es war eine vernünftige Strategie, die Matteo erwartet hatte. Auch wenn die gebrochene Hand den Magier eine Weile davon abhalten würde, Zauber zu wirken, hatte jeder mächtige Nekromant noch andere Zauber auf Lager, die ohne Worte oder Gesten umgesetzt werden konnten. Als Wolf brauchte der Magier keine Magie, um angreifen zu können.
    Offenbar war er so weitsichtig gewesen, Magie zu entfesseln, die Matteo für Reißzähne und Klauen verwundbar machte. Als er seine Dolche in Abwehrhaltung brachte, bemerkte er, daß die Spitzen vor Hitze glühten. Er warf sie rasch zur Seite und konzentrierte sich auf das, was er tun mußte.
    Der geisterhafte Wolf fletschte die Lefzen und gab den Blick frei auf außergewöhnlich lange, scharfe Reißzähne und schwarzes Zahnfleisch. Er knurrte und setzte zum Sprung an.
    Matteo wartete einen kurzen Moment, dann sprang er vor, um dem Wolfsmagier zu begegnen. Er drehte sich auf einem Fuß und trat mit dem anderen zu, als die Kreatur den Zenith ihres Sprungs erreichte.
    Sein Stiefel traf das Geschöpf genau in die Brust. Er tänzelte zurück, während der

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